Natur & Umwelt

Rosenheimer Dank an Lawinenkommission

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Wenig Schnee, wechselhaftes Wetter, aber insgesamt ein unproblematischer Winter – das war die Bilanz der Jahresbesprechung der drei ehrenamtlichen Lawinenkommissionen im Landkreis Rosenheim. Zusammen mit der Bergwacht, der Polizei und der Lawinenwarnzentrale blickten sie dieses Mal in Flintsbach a.Inn auf eine verhältnismäßig ruhige Saison zurück.

Der Austausch untereinander stand bei dem diesjährigen Treffen besonders im Vordergrund – coronabedingt fand die letzte Jahresbesprechung 2019 statt. So war auch Otto Lederer das erste Mal in seiner Amtszeit als Landrat bei der Besprechung dabei. Er dankte den Lawinenkommissionen für ihr Engagement und die gute Zusammenarbeit: „Unsere Gesellschaft braucht das Ehrenamt. Sie haben sich für ein besonderes Ehrenamt entschieden, das sehr spezielles Fachwissen erfordert, körperlich anstrengend sein kann und immer ein gewisses Restrisiko birgt.“ Besonders dankte er auch den beiden Messfeldbetreuerinnen Mary-Lou Tausch und Antje Oehmichen von der Lawinenwarnzentrale für ihre Arbeit: „Auch Sie leisten ehrenamtlich einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im alpinen Raum.“ Flintsbachs Bürgermeister Stefan Lederwascher schloss sich den Dankesworten an: „Wir haben so viele Tourengeher, Einheimische wie Touristen. Wenn ihr eure Arbeit nicht so gut machen würdet, gäbe es sehr viel mehr Unglücke. Vielen Dank dafür.“

Ein besonderer Winter liegt hinter den Beteiligten. Hans Konetschny von der Lawinenwarnzentrale des Bayerischen Landesamts für Umwelt bilanzierte in seiner Rückschau für Bayern ein sehr dynamisches Wetter ohne lange stabile Phasen. So startete der Winter Anfang Dezember, flaute dann aber wieder ab. Erst Ende März kam dann nochmal ein Wintereinbruch. Durch die Monate zogen sich immer wieder lange Phasen mit geringer Lawinengefahr. „Das ist untypisch. Diese Phasen sehen wir in einem normalen Winter eigentlich erst gegen Ende so häufig.“ Insgesamt gab es in diesem Winter keine Großlawinen und wenig Schnee. Dieser Bilanz schlossen sich auch die drei Lawinenkommissionen aus Aschau am Inn, Brannenburg und Oberaudorf an. So gab es an der Kampenwand zu keiner Zeit Lawinengefahr, Sprengungen waren auch nicht nötig. Ein ähnliches Bild zeichnete die Lawinenkommission Oberaudorf. Es gab keine Sprengungen und nahezu keine Gefahrensituation. Lediglich am Wendelstein wurde dreimal im zurückliegenden Winter gesprengt, wie die Lawinenkommission Brannenburg berichtete. Der Skibetrieb konnte dort an keinem Tag in diesem Jahr gestartet werden. Die Kommission hatte dreimal versucht, den Skibetrieb vorzubereiten, die frühen Regenfälle und der Föhn aber machten dies unmöglich.

Für das kommende Jahr gab Hans Koneschny noch einen Ausblick: Die Webseite des Lawinenwarndienstes soll überarbeitet werden und auch das neue System „LA.DOK“, ein Lawinenmeldedienst, der bereits den zweiten Winter im Einsatz ist, soll noch verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten für die Kommissionen bringen. Bettina Bauer, Leiterin der Abteilung Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Ausländerwesen und Verkehrswesen am Landratsamt Rosenheim, dankte allen für die gute Zusammenarbeit und brachte für den kommenden Winter den Wunsch aller auf den Punkt: „Dieses Jahr wünschen wir uns etwas mehr Schnee, dass auch die Skifahrer auf ihre Kosten kommen, aber nicht zu viel, dass es nicht gefährlich wird.“

Bericht und Foto: Landratsamt Rosenheim – Landrat Otto Lederer dankte den beiden Messfeldbetreuerinnen der Lawinenwarnzentrale Mary-Lou Tausch und Antje Oehmichen für ihre Arbeit sowie Sepp Obermair, Obmann der Lawinenkommission Brannenburg für die Unterstützung bei der Ortssuche für das jährliche Treffen. 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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