Mit dem Projekt „Das Aschauer Hl. Grab“ befassen sich Pfarrei, Gemeinde und Heimat- und Geschichtsverein des Prientalortes seit etlichen Jahren. Die Tradition, zu Karfreitag und Ostern Hl. Gräber zu errichten, gibt es hier schon seit 1618. Im Zuge von Erneuerung der Liturgie der Karwoche und dem II. Vatikanischen Konzil ging dieses „Theatrum Sacrum“ aber auch hier Mitte der 1950er Jahre zu Ende. Der aufwändige dreistöckige Kulissenbau von 7 m Breite, 10 m Höhe und 6 m Tiefe landete auf dem Kirchendachboden. Es ist eine längere Geschichte, an welcher auch der örtliche Heimat- und Geschichtsverein (HGV) seinen Anteil hat, bis es nach über sechs Jahrzehnten endlich gelang, dieses kulturhistorische Kleinod zu neuem Leben zu erwecken.
In diesem Frühjahr ist es so weit: Während der Zeit von ca. 17. März bis 05. Mai wird das frisch restaurierte Hl. Grab erstmals wieder in der abgedunkelten katholischen Pfarrkirche „Darstellung des Herrn“ zu sehen sein. Allein das ist schon ein bemerkenswerter Erfolg, der ohne Finanzierung durch das Kulturreferat der Erzdiözese München/Freising, die finanzielle und Dienstleistungs-Unterstützung der Gemeinde Aschau i.Ch. und die Bereitschaft des HGV, als Veranstalter das Projekt zu realisieren, so nicht möglich gewesen wäre.
Was das ganze Vorhaben aber zu einem Projekt macht, ist die vielfältige Beteiligung der Ortsgemeinschaft, insbesondere die Federführung des Aschauer Kolping-Theaters, bei der Umsetzung der beiden Auferstehungsspiele: „Vom Leben Jesu“ (während der Fastenzeit) und „Die Auferstehung Jesu“ (in der nachösterlichen Zeit). Seit Oktober 2018 laufen dafür die Proben unter der Regie von Werner Hofmann und Marianne Neumüller. Inzwischen üben auch die Musiker die von Andi Reichhelm und Joerg Müller komponierten und arrangierten Stücke, ebenso wie der ca. 50köpfige Chor unter der Leitung von Bernadette Osterhammer. Alle Akteure stellen wesentliche Glaubensinhalte, wie z.B. Tod und Auferstehung Jesu Christi in den Mittelpunkt. Dazu gehören auch drei thematisch abgestimmte Kirchenkonzerte in der vorösterlichen Zeit. Diese Maßnahmen umrahmen sinnvoll eine ganze Reihe kirchlicher Veranstaltungen. Der geplante Besuch von Kardinal Reinhard Marx am 24. März und die Fastenpredigt von Dekanin Hanna Wirth am 16. März unterstreichen die ökumenische Wertschätzung des Projektes durch die Geistlichkeit.
Selbstverständlich kommt dabei die religiös-kulturelle Bedeutung des Aschauer Hl. Grabes nicht zu kurz. So können sich Interessenten im Rahmen von Führungen detailliert über das Hl. Grab Informieren oder diese selten gewordene Besonderheit beim Gottesdienstbesuch, bei einem Konzert oder während eines Auferstehungsspiels erleben.
Passionsspiele gibt es an verschiedenen Orten. Den Aschauer Auferstehungspielen haben die beiden Autoren Julia und Werner Hofmann ein spannendes Konzept zugrunde gelegt. Sie konzentrieren sich im ersten Teil auf die drei Jahre des öffentlichen Wirkens Jesu, setzen im Teil zwei thematisch unmittelbar an die Auferstehung an und führen über das Zusammenrücken der Jünger und Gefolgsleute des Gekreuzigten bis zur Aussendung der Glaubensboten fort. Sie legen die Angst vor Verfolgung ab: „Was soll uns noch passieren, wenn der Herr auferstanden ist?
Wer die Aschauer bei ihrem Projekt unterstützen möchte, der sollte einen Gottesdienst, ein Schauspiel, ein Konzert oder eine Führung in der Pfarrkirche besuchen!
Nähere Informationen über Termine, Programme, das Hl. Grab, etc. gibt es ebenso wie Karten für die Schauspiele und Konzerte unter www.aschau.de, Tel. 08052904941 oder info@aschau.de; die Karten sind auch an den Vorverkaufsstellen von www.muenchenticket.de zu haben.
Bericht: Heimat- und Geschichtsverein Aschau i. Chiemgau