Brauchtum

Tödlich bis himmlisch – Grainbacher Bauerntheater

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Mit Blaulicht, Polizeieinsatz, Schüssen und mit einer wilden Verfolgungsjagd mitten durch die Zuschauerreihen begann das heurige Bauerntheater vom Trachtenverein Hochries-Samerberg im voll besetzten Saal des Gasthofes Maurer. Dies war zugleich das Ende eines Banküberfalls auf die Raiffeisenbank in Törwang. Der Überfall mißlang, denn einer der Räuber sprang bei seiner Flucht in den Grainbach und damit in den Tod.  Sein Aufwachen vor der Himmelspforte war sodann der Beginn auf der Bühne bei der „himmlischen“ Komödie  in drei Akten „Zweimal Himmel und zurück“ von Regina Haberlander.

So ungemütlich wie das Stück begann, so kurzweilig blieb es bis zum Schluss. Dafür sorgten Inhalt und Spieler gleichermaßen. In den Hauptrollen fanden sich bestens zurecht Peter Wiesholzer junior als Bankräuber und „Rennbahn-Schorsch“ sowie Konrad Estermann, der als Engels-Anwärter Aloisius des ständigen Hosianna-Singens überdrüssig war. Beide erhielten aufgrund ihrer irdischen Fehlleistungen keinen Einlass durch die Himmelspforte und da sowohl das Fegefeuer als auch die Unterwelt übervoll waren, entschied sich Erzengel Uriel als Wächter des Paradieses, die beiden wieder auf die Erde und zwar auf das „sündige Dorf“ Grainbach zurückzusenden. Georg Brandmaier, der auch Regie führte, gab als Erzengel den beiden Sündern allerdings schwierige  Aufgaben mit auf den Weg. Somit verlief der irdische Aufenthalt etwas anders als erwartet. Auf Erden glänzten in ihren Rollen Matthias Wimmer als moralisch und finanziell verschuldeter Bürgermeister Richard Gruber, Ramona Sattlberger als dessen Frau Edeltraud, Veronika Wörndl aus Pfarrhaushälterin Thea, Julia Vogt als Leiterin des Kirchenchors und  Stefanie Sattlberger als Bürgermeister-Tochter. In weiteren Rollen waren zu sehen Markus Estermann als Engal-Helfer im Himmelreich, Michael Wörndl als Wachtmeister Brandt und Robert Dörper als Hauptwachtmeister Fenske. Ihnen allen galt zu Beginn der Premiere von Trachtenvorstand Peter Sattlberger ein großes „Vergelt´s Gott“. Der Vorstand dankte für die vielen vorangegangenen Proben den Akteuren auf, vor und hinter der Bühne, aber auch den Wirtsleuten vom Gasthof Maurer und der Flötzinger Brauerei von Rosenheim. Diese war bei der Vorstellung durch die Familie Marisa und Andreas Steegmüller-Pyhrr sowie Braumeister Franz Amberger vertreten. Ein weiterer Willkommensgruß des Trachtenvorstands galt dem langjährigen Theaterleiter Peter Wiesholzer senior. Zum rundum gelungenen Premierenabend trugen noch bei Hans Piezinger junior und Florian Funk (Ton und Technik), die nicht zu hörende Souffleuse Christina Spöck, Irmi Wörndl, Franziska Sattlberger und Veronika Schauer (Maske), Julia Vogt (Kostüme und Requisiten) sowie die Bühnenbauer Peter Wiesholzer junior, Michael Wörndl, Markus Estermann, Peter Sattlberger und Georg Sattlberger. Bereits vor dem Theaterbeginn und in den Pausen ließen sich Samerberger Musikanten unter der Leitung von Michael Daxer hören. Aufgrund der großen Nachfrage für die weiteren Aufführungen am Freitag, 28. Dezember, am Samstag, 29. Dezember, am Mittwoch, 2. Januar und am Freitag, 4. Januar haben sich Trachtenverein und Theaterer entschieden, am Samstag, 5. Januar noch eine Zusatz-Vorstellung zu geben. Karten gibt es hierfür im Vorverkauf bei der Raiffeisenbank Törwang sowie an der Abendkasse.

Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke vom Grainbacher Weihnachts-Bauerntheater

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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