Kirche

Trauer um Rudolf Gnadl in Marquartsein

Veröffentlicht von Christina Rechl

Große Trauer um Rudolf Gnadl in Marquartsein – Geschätzter Postbote, Trachtler und Musikant

Ein erfülltes Leben ging nach über 93 Jahren mit dem Tod von Rudolf Gnadl aus Marquartstein zu Ende. Gnadl verstarb nach längerer Krankheit und Pflege durch seine Familie, groß war die Trauergemeinde bestehend aus Angehörigen, Vereinskameraden und Weggefährten bei der Auferstehungsfeier in der Pfarrkirche von Marquartstein.  Die musikalische Gestaltung übernahmen Werner Maurer als Zitherspieler  und Enkelin Magdalena mit Harfe sowie Samerberger Bläser in der Kirche und auf dem Friedhof.

Pfarrer Andreas Horn als Leiter des Pfarrverbandes Grassau erinnerte in seiner Traueransprache daran, dass Rudi Gnadl viele Talente besaß und sie auch für das Wohlergehen in vielen Gemeinschaften einsetzte. „Rudi war gestaltungsfreudig, ideenreich, musikalisch und gesellig, außerdem war er weltoffen und lernwillig, er hat sein Leben in sinnvoller Weise in die Hand genommen“ – so der Geistliche zu einem erfüllten Leben, das viele sichtbare und unsichtbare Spuren hinterlassen hat. Der Verstorbene kam in Marquartstein zur Welt, bereits mit 13 Jahren verlor er seine Mutter und dennoch hatte er eine gute Kindheit und Jugend. Dazu sagte der Pfarrer weiter: „Mit dem Kriegsende kam er in Kontakt mit amerikanischen Soldaten, deren Sprache und Kultur ließen ihn zu einem Freund und Besucher Amerikas werden“. Wichtige Stationen in seiner Heimat Marquartstein waren eine Schreinerlehre, der Hausbau mit vielen handwerklichen Eigenleistungen, der Dienst als Postbote, 1955 die Hochzeit mit seiner Frau Erna, die Geburt von Tochter Sigrid und Sohn Rudi und nicht zuletzt die Freuden an fünf Enkelkindern und acht Urenkelkindern.

Nachrufe von Trachtlern und Bürgermeister
Wie sehr Rudi Gnadl in seinem Heimatort und im Chiemgau verwurzelt war, zeigten die Nachrufe in der Kirche. Erster Vorstand Roland Polleichtner vom GTEV Marquartstein-Piesenhausen dankte seinem Ehrenmitglied für die Vereinstreue seit 1952 und sagte: „Rudi war nie zuwider, er war nie grantig, er hat uns und vor allem die Jugend durch seine musikalischen Talente und als jahrzehntelanger Probenspieler immer motiviert und begeistert“. Rudi Gnadl war darüberhinaus ein hervorragender Plattler, ein Erbauer von ersten Alphörnern in Marquartstein und Begründer der Marquartsteiner Goaßlschnalzer. „Ganz besondere Verdienste hat er sich als Vorstand des Trachtenvereins Marquartstein mit seiner Weitsicht bei der Zusammenlegung der Vereine Piesenhausen und Marquartstein im Jahr 1968 erworben. Von 1968 bis 1974 war er dann auch 1. Vorstand des neu zusammengesetzten Vereins, 1976 stellte er sich auch als Festleiter für das Gautrachtenfest in seinem Heimatort zur Verfügung. Erster Gauvorstand Thomas Hiendl vom Chiemgau-Alpenverband charakterisierte Gnadl mit den Worten: „Mit ihm verlieren wir eine verdiente und geschätzte Trachtler-Persönlichkeit. Platteln, die Musik, die Jugend und Verantwortung übernehmen, das lag ihm bis ins hohe Alter am Herzen“. Rudi Gnadl gehörte von 1971 bis 1974 dem Gau-Ausschuss an, 1984 erhielt er das Goldene Gauverdienstzeichen. Erster Bürgermeister Andi Scheck von der Gemeinde Marquartstein dankte ebenfalls für eine große Lebensleistung und sagte: „Sechs Jahre von 1966 bis 1972 war Rudi Gnadl Mitglied des Gemeinderates, als Postbote kam er in all unsere Häuser, Generationen von Kindern begeisterte er und so war er für uns alle ein äußerst engagiertes Vorbild“. Am offenen Grab senkten sich zum letzten Gruß die Fahne des GTEV Marquartstein-Piesenhausen und die Standarte des Chiemgau-Alpenverbandes. Anstelle von Kranzniederlegungen wünschte sich der Verstorbene Spenden für die Trachtenjugend Marquartstein-Piesenhausen.

Sterbefoto Rudolf Gnadl: verstarb im Alter von über 93 Jahren

Sterbefoto: Rudolf Gnadl

 

 

 

 

 

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Christina Rechl

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