Jetzt steht es fest: Bruckmühl bekommt eine „Kulturmühle“. Per Punktevergabe kürte der Marktgemeinderat in jüngster Sitzung den Sieger und benannte damit das künftige Bürger- und Kulturhaus in „Kulturmühle“. 56 Vorschläge waren insgesamt eingegangen. „Die Kreativität der Bürger war beeindruckend“, betonte Silvia Mischi, Leiterin des Bürger- und Kulturhausmanagement, die den Tagesordnungspunkt vorstellte. Der Arbeitskreis Ortsentwicklung hatte vorab die Ideen geprüft und dann die in seinen Augen „Top 6“ zur finalen Abstimmung empfohlen.
Credo der Auswahl war dabei die leichte Verständlichkeit des Namens auch außerhalb der Kommune sowie keine Verwechslungsgefahr zu öffentlichen Gebäuden. „Der Arbeitskreis hatte sich bei seinen Beratungen dann auch bewusst gegen einen Namen in Latein oder Englisch ausgesprochen“, ergänzte Bürgermeister Richard Richter bei der Präsentation. Zahlreiche Kriterien waren beim Namenswettbewerb zu erfüllen. Dazu gehörten unter anderem, dass der Name aussagekräftig, einprägsam, als Schriftzug am Haus , als Logo und für die Werbung geeignet ist sowie eine positive Verbindung zur Gemeinde und dem kulturellen Leben im künftigen Gebäude schaffen soll. Vielfalt, Treffpunkt und Offenheit galten als zentrale Aussagen des Hauses.
Silvia Mischi stellte nach einer kurzen Übersicht über die enorme Bandbreite der Namensvorschläge die Top 6 vor: So hatte der Gemeinderat aus den Titeln „Bürgertreff“ über „Kultur am Bahnhof“ bis hin zu „Kulturmühle“, „s’Gmeindehaus“, „Kulturbahnhof“ und „Q10“ auszuwählen. Während die beiden Titel „Bürgertreff“ ünd „Kultur am Bahnhof“ nahezu selbsterklärend waren, skizzierte Silvia Mischi kurz die Erklärungen der anderen Vorschläge. „ Die Kulturmühle soll Bezug auf den Namen Bruckmühl nehmen. Kultur spiegle den Zweck des Baus wider und die Mühle sei zugleich Symbol des Schaffens. Denn aus Rohstoff entstehen Zutaten, die den Hunger stillen. Das Haus soll den Hunger auf Kultur stillen“. Kultur am Bahnhof wiederum zeige sofort an, wofür das Haus gebaut sei und wo es stehe. „Q10 ist indes laut Einreicher die Abkürzung für Quartier und bezieht ich auf die Hausnummer des Gebäudes. Ein Kulturquartier entstehe nun, ein attraktiver, kultureller und lebendiger Treffpunkt in der Gemeinde“, heißt es in der Begründung des Vorschlags.
Der Kulturbahnhof wiederum vermittle in einem Wort die Lage am Bahnhof und Vornutzung;. Der Begriff „Bahnhof“ stehe für Offenheit, ein Kommen und Gehen sowie Treffen. „Der Einreicher schreibt von einem auf den Weg machen und Ankommen. Der Bahnhof ist auch das Tor zur Welt. Hier ist die Welt der Kunst, Musik und Bücher gemeint“, so Mischi. Zudem sei die Historie des Hauses als Bahnhofsgaststätte und der Standort passend zur Straße, Bahnhofstraße aufgegriffen. Der Name „S’Gmeindehaus“ würde bewusst ohne „e“ geschrieben werden. „Dieser Name soll bayerisch-gemütlich wirken und Zusammengehörigkeitsgefühl vermitteln“, so Silvia Mischi. Alt und Jung sollten sich willkommen fühlen. Neubürger soll der Name Heimat vermitteln.
Mit 44 Punkten setzte sich sodann die „Kulturmühle“ knapp vor dem „Kulturbahnhof“ mit 37 Zählern durch. Auf Platz 3 kam das „Q10“ mit 14 Punkten. „Damit haben wir einen Sieger und das Kulturhaus einen Namen“, freute sich Richter. Als nächstes würden die Einreicher der Top 3 Namenvorschläge informiert. „Denn für diese haben wir Geldpreise ausgelobt“, erinnerte der Bürgermeister. Auf den ersten Platz entfallen 222 Euro, auf den zweiten Platz 111 Euro und auf den dritten Platz 55 Euro. Bei identischen Vorschlägen wird das Preisgeld geteilt. Die Prämierung erfolgt im Rahmen des Festaktes zur Einweihung des Gebäudes am 21.Oktober.
Das Bürgerhaus in Zahlen und Fakten:
Planung und Bauleitung liegt in den Händen des Traunsteiner Architekturbüros Romstetter. Das neue Bürger- und Kulturhaus soll ein Baustein zur Steigerung der Attraktivität des Zentrums werden. 2022 wird der Bau des Bürger- und Kulturhauses an der Bahnhofstraße fertig. Dort wird neben einem Veranstaltungssaal für Kabarett, Feiern und vieles mehr, die Bücherei ihre neue Bleibe finden sowie ein „Wohnzimmer-Café“ für die Bürger eingerichtet sein. Schützenvereine, Blaskapelle sowie Vhs sind dort ebenfalls in Räumen untergebracht. Alle Vereine erhalten dort eine Bühne, um sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Um dies zu ermöglichen wird die ehemalige Bahnhofsgaststätte renoviert und mit einem Anbau und Glasfronten ergänzt. In der direkten Nachbarschaft auf dem Gelände sind der Bruckmühler Bahnhof sowie das Ortszentrum mit seinen Geschäften. Infos zum Projekt, Eindrücke von der Baustelle und Visualisierungen auf Facebook unter Bürger- und Kulturhaus Bruckmühl. Kosten: circa 8,8 Millionen Euro, wovon 5,7 Millionen Euro die Städtebauförderung tragen wird.
Bericht und Skizze: Markt Bruckmühl / Silvia Mischi