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Krisendienst Psychiatrie Oberbayern mit neuer Leitungsstruktur

0800 / 655 3000 – erste Hilfe für die Seele: Um Menschen in seelischen Notlagen persönlich beizustehen, sind im Krisendienst Psychiatrie Oberbayern rund 900 Fachkräfte tätig. Dazu kooperieren die Träger der freien Wohlfahrtspflege, die Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) und weitere Netzwerkpartner beispielhaft. Die Aufgaben der bisherigen Steuerungsgruppe übernimmt künftig die neu gegründete „Krisendienst Psychiatrie Oberbayern gGmbH“. Ein noch zu berufender Beirat soll die gGmbH künftig in der Weiterentwicklung beraten und unterstützen.

Die Zusammenarbeit der Netzwerkpartner im Krisendienst organisieren der Trägerverein der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege Oberbayern e.V. (ARGE e. V.) und das kbo-Isar-Amper-Klinikum, die zu je 50 Prozent an der Gesellschaft beteiligt sind. Das kbo-Isar-Amper-Klinikum betreibt die Leitstelle des Krisendienstes, bei der zentral die Anrufe von Menschen in Notlagen eingehen. Die ARGE ist hingegen für die Organisation der aufsuchenden Hilfen in Oberbayern zuständig und betreibt zudem die Geschäftsstelle des Krisendienstes. Erstmals arbeiten hier die kbo-Kliniken mit der ARGE freie gleichberechtigt zusammen.

Eine neue Geschäftsstelle in der Münchner Würzstraße hat die Krisendienst-gGmbH im Juni in Betrieb genommen. Diese ist Sitz der verantwortlichen gleichberechtigten Leitung: Der Psychiater Dr. Michael Welschehold ist Prokurist und zugleich stellvertretender Leiter der Leitstelle des Krisendienstes. Die Diplom-Soziologin Cornelia Maier bringt als Geschäftsführerin unter anderem die Belange der ARGE freie ein. Mit der neuen Leitungsstruktur endet die Aufgabe der bisherigen Steuerungsgruppe, die aus Vertretern des Bezirks Oberbayern, der kbo-Kliniken und der Träger der Sozialpsychiatrischen Dienste (ARGE freie) bestanden hatte.

Ziel der neuen Struktur ist die Bündelung der vielfältigen Aufgaben und Themen, die bei einem so komplexen Netzwerk wie dem Krisendienst anfallen. Dabei gilt es auch die regionalen Besonderheiten und Netzwerkstrukturen zu berücksichtigen. Gleichzeitig erhofft sich die Geschäftsführung der Krisendienst gGmbH „Effizienz, kurze Entscheidungswege und die Stärkung der gemeinsamen überregionalen Weiterentwicklung“, wie Prokurist Dr. Michael Welschehold ausführt. „Ein besonderes Anliegen ist uns auch die klare Repräsentation gegenüber allen Kooperationspartnern in Oberbayern wie den Dienststellen der Polizei und regionalen Behörden. Auch wollen wir die Kontakte zur Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns und zu den regionalen Psychosozialen Netzwerken weiter ausbauen.“

Für Geschäftsführerin Cornelia Maier stehen die aufsuchenden mobilen Teams und die Sozialpsychiatrischen Dienste der freien Träger im Mittelpunkt. „Sie leisten nach dem telefonischen Erstkontakt mit der Leitstelle den wesentlichen Beitrag zur Krisenintervention vor Ort und können Menschen in der Krise persönlich helfen“, sagt Maier. „Dieses enge und vertrauensvolle Zusammenspiel aller Beteiligten zu bewahren und auszubauen, ist für mich eine zentrale Aufgabe der Geschäftsstelle.“

Weitere Informationen:

Die Leitstelle des Krisendienstes Psychiatrie Oberbayern hatte 2020 rund 30.000 Telefonkontakte. Die aufsuchenden Teams führten fast 2.000 mobile Einsätze bei Menschen in seelischen Notlagen durch. Der Bezirk Oberbayern finanziert die aufsuchenden Hilfen, die Beratungstermine in den Sozialpsychiatrischen Diensten sowie die Träger der Abend-Wochenend-Feiertags-Dienste (AWF-Dienste) mit rund 14,3 Millionen Euro pro Jahr. Der Freistaat Bayern übernimmt mit 3,3 Millionen Euro die Kosten der Leitstelle. Der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern ist Teil der Krisendienste Bayern (www.krisendienste.bayern/oberbayern).

Bericht und Foto: Bezirk Oberbayern

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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