Mistlbaam – ein Gedicht von Marga Leingartner aus Rosenheim
De Mistln hobn ganze Baam eignumma.
Auf dene tean fast koane Blattl mehr rauskumma.
Wei de befallnen Baam boid koane Blattl mehr hobn,
hobn ma boid bloß no Mistlbaam.
De Vögl fressn de Sama gern
und tean de Mistln dazua aa no vermehrn.
Wenns dann auf andane Baam eahnane Gschäftl macha,
gibts dort neie Mistln, des ist net zum Lacha.
Gscheite Schmarotzer san de Mistln scho.
Sie siedeln si an de Astwinkl o,
weil ma do guat Bluatsaugn ko.
De Blattl gengan leer aus
und nehman oisamt reißaus.
Olle Baam
werdn so zu Mistlbaam.
Irgendwann tuats bloß no oa Baamsortn gebn,
wenn auf a’m jedm Mistln lebn.
Gedicht und Foto: Marga Leingartner