Zur Herbstversammlung des Gartenbauvereins Prien und Umgebung e.V. konnte Vorstand Christian Steinbichler rund 80 Mitglieder begrüßen. Gemeinsam mit dem Kreisverbandsvorsitzenden Rainer Steidle ehrte er langjährige Mitglieder. Mit dem Vortrag „Der Garten im Winter“ zeigte Steidle seine gärtnerische Fachkompetenz.
Vorstand Christian Steinbichler begrüßte die Anwesenden, darunter Priens 2. Bürgermeister Michael Anner junior und Robert Perl, 3. Bürgermeister von Rimsting, zur Herbstversammlung des Gartenbauvereins im Priener Trachtenheim. Anner, zum ersten Mal in „offizieller Mission“ beim Gartenbauverein anwesend, nutzte die Gelegenheit, um sich für das Engagement des lebendigen und mitgliederstarken Vereins für den Erhalt der Kulturlandschaft zu bedanken. Steinbichler schloss mit einem Rückblick auf das Vereinsjahr an und dankte allen, die sich für das Programm des vergangenen Gartenjahrs eingesetzt hatten. „Von der Ortsteilbegehung mit anschließendem Gartenfest bei der Priener Familie Messerer bis hin zur Apfelwanderung oder dem Rimstinger Herbstmarkt – ohne euch wäre das alles nicht möglich“, so der Vorstand. „Von den Ausstellern, von denen einige spontan zum Herbstmarkt gekommen sind, bis hin zur Gemeinde und unseren engagierten Mitgliedern war es ein gutes Miteinander“, lobte er und hofft auch zukünftig auf tatkräftige Unterstützung aus den Reihen.
Ehrungen der Vereins-Jubiläen
„Gartler werden oft nebenbei genannt“, bedauert Rainer Steidle. „Gartenbauvereine erbringen jedoch wertvolle Arbeit.“ Alleine der Rosenheimer Kreisverband für Gartenbau mit seinen rund 17.000 Mitgliedern leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Insekten, sauberem Wasser, Bodenbeschaffenheit und zum Klimaschutz. In seiner Funktion als Kreisverbandsvorsitzender nahm er gemeinsam mit der Priener Vorstandschaft die Ehrungen vor. Für ihre 25-jährige Treue zum Gartenbauverein erhielten Bartl Laxganger, Petra Marek, Irmgard Perl und Theresia Rappel die silberne Ehrennadel. Die goldene Ehrennadel für 40 Jahre Mitgliedschaft empfingen Waltraud Eisenkolb, Martin Fischer, Johann Hengge, Gertraud Huber, Franz Kollmannsberger, Josef Mayer, Herrmann Rückert, Gerade Scholze, Christian Steinbichler, Peter Wegewitz und Josef Weidacher. Über die goldene Ehrennadel im Kranz konnte sich Peter Fischer freuen, der seit 50 Jahren den Gartlern die Treue hält. Nicht anwesend waren Maria Fuchs (25 Jahre) sowie Gertrud Gerber, Gabriele Weinzierl, Ulrike Weißmüller und Georg Zangl (jeweils 40 Jahre). Bei der Übergabe dankte Steidle jedem Mitglied für die Treue und ihren Beitrag zum ökologischen Gleichgewicht unserer unmittelbarer Umgebung.
Vortrag und Ausblick auf das Gartenjahr 2024
„Den Gartler zeichnet die Zuversicht aus“, ist Gärtnermeister Steidle überzeugt. „Wenn ich im Herbst Stück für Stück die Beete abräume, hoffe ich immer, dass das eine oder andere Pflänzchen schon wieder kommen wird.“ Der Gärtnermeister aus Stift Attl referierte fachkompetent über den Garten im Winter und gab viele Tipps, was auch noch in der kalten Jahreszeit geerntet werden kann. Neben Feldsalat und Rosenkohl hat er gute Erfahrungen mit Winterbrokkoli und Winterblumenkohl gemacht. Seine Ernte lagert er in den Lichtschächten der Kellerfenster. Dort herrschen ideale Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Er empfiehlt, alle freien Flächen mit einer dicken Mulchschicht, bestehend aus dem letzten Rasenschnitt und Laub, abzudecken. „Nur das Kastanien- und Eichenlaub fahrt’s zu den Bauhöfen.“ In seinem Garten hat er überall Totholzhaufen aufgeschichtet, denn das Holz wird von Pilzen aus dem Erdreich zersetzt, zieht schneckenvertilgende Käfer an und ist wertvolle Nahrung für den Boden. „Der Boden ruht auch im Winter nicht“, mahnt er und lässt auch das Gewächshaus in der kommenden Jahreszeit nicht unbearbeitet.
„Sonst ist die Gefahr von Läusen und Milben im Frühjahr ungleich höher“, berichtet Steidle aus Erfahrung. Regenwürmer zählen neben Laufkäfern zu seinen Favoriten im Garten. Sie befördern die Bodenqualität, indem sie organisches Material in die Erde ziehen und verdauen. Regenwürmer sorgen für lockeres Erdreich und mit ihrem Kot liefern sie wertvollsten Dünger für unsere Gärten. Der Gärtnermeister ist zudem ein großer Vogelliebhaber. Rund zwei Zentner Futter bringt er jährlich bei sich daheim aus. „Wesentlich sind gute Futterqualität und ein geschützter Futterplatz. Denn Vögel sind nicht nur Schädlingsvertilger, sie sind auch wichtig für die Pflanzenvielfalt, indem sie nichtverdaute Samen mit dem Kot ausscheiden und verteilen.“ Beim abschließenden Vogelquiz verteilte Steidle mehrere Säckchen mit Vogelfutter an die Besucher der Herbstversammlung. Steinbichler bedankte sich für den Vortrag und betonte auch noch einmal die Faszination der Kreisläufe in der Natur. Er gab zum Abschluss einen Ausblick auf das Jahresprogramm 2025. Die Jahreshauptversammlung ist für den 12. März geplant, der Schnittkurs für den 15., alternativ für den 22. März. „Die Ortsteilbegehung mit Gartenfest wollen wir am 9. Juli abhalten, wissen aber noch nicht wo“, stellte er in Aussicht. Alle Termine werden wie gewohnt im Jahresprogramm zu finden sein.
Berichte der Vereinsaktivitäten sind auch auf der Homepage unter www.gartenbauverein-prien.de nachzulesen. Das gesamte Programm steht zudem ab Februar 2025 online.
Bericht und Foto: Sylvia Habl, Obst- und Gartenbauverein Prien und Umgebung – Ehrungen bei der JHV im Priener Trachtenheim