Herrliches Grillwetter, Fußball-Europameisterschaft und Öffnung der Gastronomie – alles spricht für eine gute Nachfrage nach Schweinefleisch und damit auch für gute Preise für die Erzeuger von Schweinefleisch. Und das wäre nach dem coronabedingten, dramatischen Preisverfall im letzten Jahr und der Afrikanischen Schweinepest auch bitternötig. Doch stattdessen ist der Schweinepreis im Keller.
Der Schweinepreis ist um 9 Cent/kg auf nunmehr nur noch 1,48 € je Kilogramm Schlachtgewicht abgerutscht. BBV-Veredelungspräsident Gerhard Stadler kritisiert die Preissenkung massiv: „Die Schweinehalter sind fassungslos! Denn fast täglich werden neue Tierwohlanforderungen an die deutschen Schweinehalter gestellt – ob vom Lebensmitteleinzelhandel oder von der Politik. Außerdem wären schon allein wegen des massiven Anstiegs der Futterkosten höhere Preise unbedingt nötig. Diese Senkung der Erzeugerpreise bei guter Nachfrage und knappem Angebot ist nicht nachvollziehbar. Es scheint, dass hier einerseits einzelne Lebensmitteleinzelhandelskonzerne ihre Marktmacht ausspielen, und die Schlachtwirtschaft diesen Druck leider allzu willig weitergibt. Andererseits werden offenbar höhere insbesondere durch Corona-Auflagen bedingte Kosten in der Fleischwirtschaft auf die Erzeuger abgewälzt. Mit solchem verantwortungslosen Handeln werden wir die Schweinehaltung außer Landes drängen und dann Schweinefleisch aus Ländern importieren, in denen deutlich geringere Tierwohlstandards herrschen als bei uns“.
Bericht und Foto: Bayerischer Bauernverband