Kirche

Am Grab von Günther Krumrey aus Prien

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im Alter von 86 Jahren verstarb Günther Krumrey aus Prien und mit ihm eine starke Priener Persönlichkeit. Dies kam spürbar zum Ausdruck bei der mit Hackbrett- und Harfenmusik volksmusikalisch gestalteten Trauerfeier in der voll besetzten Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“. „Überall sind Spuren Deines Lebens“ – diese Worte auf dem Sterbebild fanden mehrfach Bestätigung bei der Trauerfeier mit Kaplan Joshy in der Kirche und auf dem Friedhof.

Den Rückblick auf das reiche Leben und Schaffen von Günther Krumrey hielt in der Kirche seine Tochter Birgit. Sie erinnerte daran, dass Günther Krumrey als erstes Kind von vier Geschwistern in Prien zur Welt kam, dass er 1960 seine Frau Agnes ehelichte und er zusammen mit ihr, mit seinen beiden Kindern Birgit und Helmut  sowie mit den insgesamt sieben Enkeln viel Freude hatte. Schulisch und beruflich begann der Weg von Günther Krumrey in der Priener Volksschule, es folgten 1951 das Abitur im Chiemgau-Gymnasium in Traunstein und hernach eine Gärtnerlehre und landwirtschaftliche Studien in Weihenstephan.. Zusätzlich studierte er noch Gartenbau. Nach Auslands-Einsätzen in England, in der Schweiz und in Schweden begann ein Referendariat in Würzburg, alsdann Arbeitsaufgaben in Mittelfranken und von 1971 bis 1973 der Dienst in der Landesanstalt in München. Mit der dann begonnenen Tätigkeit beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (vormals Amt für Landwirtschaft und Bodenkultur) in Rosenheim kehrte die Familie Krumrey nach mehreren Umzügen wieder zurück nach Prien. Behördenleiter Wolfgang Hampel dankte Krumrey für seinen über 20jährigen Beratungs- und Führungsdienst, der mit dem Pflanzenschutz ein Spezialgebiet hatte und dabei über die Landkreis-Grenzen und über Bayern hinaus Anerkennung als Fachmann bekam. „Fleißig, zuverlässig und ruhig sowie ein feiner Mensch mit großem pädagogischem Geschick, für mich war er ein väterlicher Freund“ – so charakterisierte Hampel Günther Krumrey. Bürgermeister Jürgen Seifert würdigte die vielen Leistungen, die Krumrey zum Wohle der Gemeinde Prien vollbrachte. „In den 12 Jahren seiner Mitgliedschaft im Marktgemeinderat war Herr Krumrey im Sport-, Umwelt-, Rechnungsprüfungs- und Verkehrsausschuss und überörtlich bei der Wasserversorgung Chiemsee tätig. Dabei hat er viele Spuren hinterlassen, die über sein Leben hinaus sichtbar bleiben werden“, so der Bürgermeister, der als Beispiele den Obstweg von Prien auf die Ratzingerhöhe, den Naturlehrpfad im Eichental und den Priener Weinberg nannte. Felix Perl senior als Vorsitzender vom Obst- und Gartenbauverein Prien und Umgebung ergänzte dazu, dass Günther Krumrey 29 Jahre den Verein führte und in dieser Zeit die Mitgliederzahl von derzeit 450 verdreifachen konnte. Die Silberne und Goldene Ehrennadel des Landesvereins waren besondere Auszeichnungen. Perl nannte ebenfalls einige von Krumrey gemachte Spuren, unter anderem beim Rafenauer-Weiher, bei der Neugestaltung des Klostergartens auf der Fraueninsel und bei der Installierung des Tages des heimischen Obstes in Rimsting.

Neben der Natur war Krumrey besonders dem Sport verbunden. Ali Schlichter vom Ski-Club Prien dankte Krumrey für dessen Mitgliedschaft seit 1955. „Der Günther war in vielen internationalen Volks-Langlauf-Wettbewerben, unter anderem zweimal beim berühmten Wasa-Lauf, er trug seine Erfahrungen in unseren Breitensport hinein, er übernahm bei uns und beim Inngau ehrenamtliche Aufgaben im Nordischen Skisport, er war Antreiber für die Ski-Wiesel-Anschaffung und damit Initiator der Langlauf-Loipen in Prien und Atzing“ – so Ali Schlichter, der auch noch an die vielen Veranstaltungen (Josefi-Lauf und Clubmeisterschaften) mit Günther Krumrey als Sprecher und an seine einzigartige und handgeschriebene Chronik zum Langlauf-Sport in Prien erinnerte. Auch in den Sportarten Feldhandball, Fußball und Tennis war das Ehrenmitglied des Ski-Clubs aktiv. Gerne gesehen und überaus gesellig war Günther Krumrey auch bei vielen Priener Veranstaltungen, unter anderem im Fasching mit seinen Brüdern als die „Krumrey-Brothers“. Vor 22 Jahren trat er dem CSU-Ortsverband bei, diesem war er ein wertvoller Ratgeber – daran erinnerte in seinem Nachruf Ludwig Ziereis. Klaus Kollmannsberger als Vorstand vom Trachtenverein Prien dankte dafür, dass Günther Krumrey seit 1978 dem Verein eng verbunden war. Mehrfach gewürdigt wurden die vielen Planungen von Wein- und weiteren Busreisen – auch sie haben viele Spuren bei den Weggefährten von Günther Krumrey hinterlassen. Trauerweisen auf dem Friedhof spielten Mitglieder der Priener Blaskapelle.

Foto: Günther Krumrey

Sterbefoto: Günther Krumrey

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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