Ukraine- & Nothilfe

Renovabis: Betroffenheit bei Serbien-Besuch

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Drei Tage lang waren der Aktionsratsvorsitzende von Renovabis, Erzbischof Heiner Koch, und der Leiter des Hilfswerks, Pfarrer Thomas Schwartz, sowie Renovabis-Länderreferentin Christiana Hägele auf Einladung des Belgrader Erzbischofs Ladislav Nemet SVD zu Gast in Serbien. Ziel der Reise war es, durch persönliche Begegnungen und Gespräche die Beziehungen zu stärken – und auf die Bedeutung des Dialogs in der Kirche zwischen Ost und West in Europa hinzuweisen.

Besonders betroffen war Erzbischof Koch von der eklatant hohen Jugendarbeitslosigkeit und dem Abwanderungswillen auch gut ausgebildeter junger Menschen aus Serbien. Um dem entgegenzuwirken, unterstützt Renovabis seit vielen Jahren das „YourJob“-Projekt der Caritas in Serbien und in dessen Nachbarländern auf dem Westbalkan. Damit sollen junge Frauen und Männer fit gemacht werden für den Übergang von der Schule in ein gelingendes Berufsleben in ihrer Heimat. Denn, so der Erzbischof: „Gerade Jugendliche müssen doch eine Bleibeperspektive im eigenen Land sehen.“ Neben dem Einkommensgefälle stellen auch Korruption und mangelnde Rechtsstaatlichkeit für viele Menschen einen Grund dar, ihr Land verlassen zu wollen. Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern deutscher politischer Stiftungen in Serbien boten Gelegenheit zum Austausch über den europäischen Integrationsprozess und die gesellschaftliche und politische Entwicklung im Land. Bei diesen Hintergrundgesprächen wurde deutlich, so Renovabis Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz, wie bedeutsam gerade auch für kritische zivilgesellschaftliche Akteure in Serbien eine kontinuierliche, nicht nur von geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen geleitete Aufmerksamkeit Deutschlands und der EU ist. Bei einem Treffen mit allen fünf katholischen Bischöfen in Serbien unterstrich der Belgrader Erzbischof Nemet das Bemühen um ein gutes Verhältnis zur serbisch orthodoxen Kirche, welcher rund 85 % der Menschen in Serbien angehören. Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije Perić hob im Gespräch mit den Gästen aus Deutschland hervor, wie wichtig es sei, sich als Kirche nicht politisch vereinnahmen zu lassen – und drückte sein Interesse aus, mit Renovabis nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu suchen.

Intensive Gespräche in Serbien: Renovabis-Länderreferentin Christiana Hägele, Erzbischof Ladislav Nemet SVD, der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije Perić sowie der Renovabis-Aktionsratsvorsitzende Erzbischof Heiner Koch und der Leiter des Hilfswerks, Pfarrer Thomas Schwartz (von links)

Bericht und Foto: Renovabis / Serbisch-Orthodoxes Patriarchat

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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