Natur & Umwelt

Bayerns Moorschützer zur Klausur im Nationalpark Bayerischer Wald

Veröffentlicht von Günther Freund

Fachlicher Austausch und Exkursionen ins Finsterauer Filz und Große Filz

Zwei Tage lang trafen sich Moorschützer aus ganz Bayern zur Klausur im Nationalpark Bayerischer Wald. Neben dem fachlichen Austausch stand auch eine Exkursion in zwei Moore im Schutzgebiet auf der Agenda.

„Bei der Moorschutzklausur treffen sich Moorschützer der Bayerischen Staatsverwaltung, aus den Bereichen Naturschutz und Wasserwirtschaft“, erklärte Stefan Radlmair, Sachgebietsleiter Naturschutz an der Regierung von Niederbayern. Der Einladung des Bayerischen Umweltministeriums in den Nationalpark waren insgesamt fast 50 Kolleginnen und Kollegen aus ganz Bayern gefolgt. Am ersten Tag der Klausur stand der fachliche Austausch im Vordergrund. „Ein Schwerpunkt war dabei die naturnahe Beweidung von Mooren mit einem Erfahrungsbericht eines Bio-Landwirts. Sehr interessant fand ich aber auch einen Vortrag über die Insektenvielfalt in Mooren am Beispiel der Zikaden.“

Trafen sich zum fachlichen Austausch im Hans-Eisenmann-Haus, Moorschützer der Bayerischen Staatsverwaltung. Nationalparkleiterin Ursula Schuster (Vordergrund, Mitte) begrüßte die rund 50 Klausurteilnehmer. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

Der zweite Tag hielt für die Klausurteilnehmer Exkursionen ins Finsterauer Filz und das Moorgebiet Großer Filz bereit. Stefan Radlmair, Helmut Böhmisch, und Gudula Lermer, Leiterin des Forstbetriebs Neureichenau, gaben den Teilnehmern einen Einblick in die Renaturierungsmaßnahmen im Finsterauer Filz. Bereits vor 35 Jahren wurden auf Initiative von Helmut Böhmisch und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern im einst zugunsten der Forstwirtschaft entwässerten Moor erste Maßnahmen umgesetzt. Diese wurden dann vor zehn Jahren in Zusammenarbeit mit externen Experten, dem Nationalpark und den Bayerischen Staatsforsten nochmals überarbeitet und optimiert. Von den positiven Ergebnissen konnten sich die Klausurteilnehmer vor Ort überzeugen. Im Großen Filz drehte sich vieles um einen seltenen Moorbewohner, die Kreuzotter. Auch hier gab es für die Teilnehmer spannende Einblicke in verschiedene Schutz- und Renaturierungsmaßnahmen.

 Bei einer Exkursion ins Finsterauer Filz erhielten die Teilnehmer Einblicke in die Renaturierungsmaßnahmen. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

„Moore sind Hotspots der Biodiversität und bieten einzigartige Lebensräume für viele spezialisierte Pflanzen- und Tierarten“, sagte Nationalparkleiterin Ursula Schuster bei der Begrüßung der Gäste im Hans-Eisenmann-Haus. „Bisher hat der Nationalpark schon mehr als 75 Hektar Moor- und 125 Hektar Moorwaldfläche ökologisch aufgewertet und damit auch vielen, einst zurückgedrängten Arten wieder eine neue Heimat gegeben. Bei uns hat Moorschutz einen hohen Stellenwert und deshalb hat es mich gefreut, dass die Moorschutzklausur 2024 im Nationalpark stattfinden konnte.“

Pressemitteilung Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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