Am Hochfest Allerheiligen, Mittwoch, 1. November, gedenken Katholiken aller Menschen, die in der Kirche als Heilige verehrt werden. Das Fest Allerseelen am Donnerstag, 2. November, ist dem Gedächtnis aller Verstorbenen gewidmet. Traditionell versammeln sich die Gläubigen bereits am Nachmittag des Allerheiligentages auf den Friedhöfen zu feierlichen Gottesdiensten und Gräbersegnungen, um ihrer verstorbenen Angehörigen zu gedenken. Die Termine zahlreicher Gottesdienste sowie Gedenkfeiern mit Gräbersegnungen, die in den Pfarreien des Erzbistums München und Freising geplant sind, finden sich online unter https://www.erzbistum-muenchen.de/allerheiligen-allerseelen.
Den Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom feiert Weihbischof Wolfgang Bischof an Allerheiligen, Mittwoch, 1. November, um 10 Uhr. Der Männerchor des Domchors, der Jungen Domkantorei und der Capella Cathedralis gestalten den Gottesdienst musikalisch unter der Leitung von Domkantor Benedikt Celler mit einer Messe von Joseph Gabriel Rheinberger. Domrektor Marc-Aeilko Aris feiert um 10.30 Uhr im Freisinger Mariendom einen Gottesdienst mit anschließender Gräbersegnung. An Allerseelen, Donnerstag, 2. November, um 18.00 Uhr, feiert der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, im Münchner Liebfrauendom ein Requiem für die verstorbenen Bischöfe und Erzbischöfe des alten Bistums Freising und der Erzdiözese München und Freising, bei dem auch Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg mitfeiert. Die Junge Domkantorei unter der Leitung von Domkantor Celler gestaltet die Messe mit Auszügen aus einem Requiem von Maurice Duruflé. Der Gottesdienst wird, ebenso wie die Bischofsmesse an Allerheiligen, im Internet übertragen unter www.erzbistum-muenchen.de/stream.
Die Ursprünge des Hochfestes Allerheiligen reichen bis ins vierte Jahrhundert zurück. Anfänglich lag der Termin im Umkreis von Ostern. Ab dem achten Jahrhundert wurde das Fest, zunächst in England und Irland, später auch in der übrigen abendländischen Kirche, am 1. November gefeiert. Entstanden ist es aus der Verehrung der Märtyrer, die wegen ihres christlichen Glaubens einen gewaltsamen Tod auf sich nahmen und als Heilige verehrt wurden. Es schließt jedoch heute neben den kanonisierten Heiligen auch „Brüder und Schwestern, die schon zur Vollendung gelangt sind“, ein, wie es im Messbuch heißt. Gemeint sind Verstorbene, die zwar nicht heiliggesprochen sind, aber ein gläubiges Leben führten. In Bayern ist Allerheiligen ein „Stiller Tag“, an dem „öffentliche Unterhaltungsveranstaltungen“ nur dann erlaubt sind, „wenn der diesen Tagen entsprechende ernste Charakter gewahrt ist“. Das Fest Allerseelen entstand im zehnten Jahrhundert, als Abt Odilo von Cluny für alle ihm unterstellten Klöster anordnete, das Gedächtnis aller Verstorbenen am 2. November zu begehen. Die übrige abendländische Kirche übernahm das Fest. (fho)
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Hötzelsperger