Leitartikel

32. Schlechinger Christkindlmarkt  

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Schützen in ihrer Tracht standen  mit Schwarzpulver gefüllten Böllern pünktlich bereit, um mit dem alten Brauch des Salutschießens  den Schlechinger Christkindlmarkt zu eröffnen. Der beleuchtete Christbaum in der Mitte des Dorfplatzes   zauberte eine weihnachtliche Stimmung, die auch von den 29  liebevoll geschmückten und mit LED Lichterketten beleuchteten  Ständen der Aussteller  verbreitet wurde. 

Akustisch wurde diese schöne Stimmung durch die „Jungen Schlechinger Alphornbläser“ und die Bläser des Musikvereins  mit mehreren Auftritten am und ihm Musikpavillon unterstützt. Das Salettl  wurde vom Gartenbauverein und den Gemeindemitarbeitern für die Adventszeit mit viel Tannengrün und biblischen Weihnachtsszenen geschmückt. Bürgermeister Josef Loferer freute sich über die vielen Besucher von Nah und Fern –nach zwei Jahren Corona-Pause- und lobte die vielen fleißigen Helfer, die den Markt schon über Monate  vorbereiten. Eine besondere Anerkennung ging an die Gemeindemitarbeiterin Johanna Detsch, die den Markt zum ersten Mal organisiert hatte. Der Schlechinger Christkindlmarkt wird hauptsächlich von den ortansässigen Vereinen und Unternehmen aus der näheren Umgebung  betrieben, die ihre selbst hergestellten Produkte anbieten. Der Platz vor dem Bürgerhaus füllte sich  rasch und  es bildeten sich  lange Schlangen von Wartenden, die  die begehrten, handwerklichen und kreativen Bastelarbeiten erwerben wollten. Schon früh im Jahr haben die einzelnen Vereine begonnen, Weihnachtsbasteleien herzustellen, von adventlichen Gestecken, Holzarbeiten, Gestricktem bis zu kulinarischen Genüssen wie Marmeladen, Gebäck und Eingelegtem. Die zahlreichen Besucher wanderten zwischen all den interessanten Ständen  und sprachen den vielfältigen kulinarischen Angeboten gut zu. Meist mit einem Glühwein oder Punsch, an dem man sich die Hände wärmen konnte, standen sie gemütlich beisammen. Wer sich mal aufwärmen oder setzen wollte, konnte im Bürgerhaus frisch gebackenen Kuchen genießen oder beim Stand für die Schlechinger Orgel besondere kulinarische Schmankerl erwerben. Auch im ersten Stock in der Bücherei gab es neben den zu Sonderpreisen angebotenen Büchern weitere interessante Stände. Dort erfreute außerdem Lukas Stolz mit seiner Geige die Besucher.

Der Schlechinger Musiknachwuchs auf der Bühne   –  Aber  nicht nur Magen und Augen wurde viel geboten, auch die Ohren durften sich freuen. Die Schüler der Musikschule Grassau mit der Zweigstellenleiterin Marlene Noichl   zeigten in einem großen Programm ihr Können. Bürgermeister Josef Loferer sagte die jungen Künstler an und wies darauf hin „hier steht der Schlechinger Musiknachwuchs auf der Bühne“.  Die vielen Besucher waren begeistert von den Schülern, die mit großer Konzentration und Freude spielten, dirigiert von der engagierten Marlene Noichl  und damit Herz und Seele der Zuhörer erreichten. Den Auftakt gab die Jugendkapelle mit der Christmas Fanfare. Unterstützung bekamen sie von zwei Bläsern  der Musikkapelle Schleching. Viele Instrumente kamen zum Einsatz, von den Klarinetten und Querflöten bis zu den Blechbläsern. Die beiden Jüngsten, Klara und Lena (sieben Jahre)  spielten auf ihrem Saxonett.

Der Nikolaus kam mit der Pferdekutsche  – Alle Kinder fieberten einem besonderen Ereignis entgegen, sie warteten auf den Einzug des Heiligen Nikolaus. Standesgemäß kam er mit einer Kutsche, die von den beiden beeindruckenden Rappen Hias und Traudi gezogen wurden. Mitten auf dem Markt vor dem beleuchteten Christbaum stoppte Sabine Lehrberger die Kutsche und der Heilige Nikolaus konnte mit seinen beiden Engeln aussteigen. Dicht gedrängt standen die Kinder, um Eines der kleinen Geschenke vom Nikolaus zu  bekommen.

Auftritt der Geigelstoa Pass  – Ein weiterer Höhepunkt am Abend  für die Kleinen aber eher noch  für die Jugendlichen und Erwachsenen  war der der Auftritt  der Geigelstoa Pass. Der  Wirts-Hof hinter dem Markt war in gespenstisches Licht getaucht, der Weg zum Scheunentor mit brennenden Fackeln gesäumt. Die vielen eintreffenden Besucher mussten hinter einem Zaun zurückgehalten werden. Es wurde empfohlen, die Krampein nicht zu reizen und guten Respekt vor ihnen zu haben. Es rumorte mächtig hinter dem Tor und dann ließen sich wohl die Krampein nicht mehr im Zaum halten und stürmten wild auf den Platz mit ihren lärmenden großen Kuhglocken. Die meisten Zuschauer wichen zurück, bis auf einige Jugendliche, die auch gleich die Rute zu spüren bekamen und schwarze Farbe ins Gesicht. Gebändigt wurden sie vom Heiligen Nikolaus mit seinen weißen Engerln, um dann später auf dem Markt gemeinsam zum Foto-Shooting im Musikpavillon aufzutreten.    wun

Text Sybilla Wunderlich  /  Fotos Uwe Wunderlich

Bild 2211      Der Nikolaus kommt mit der Pferdekutsche

Bild 2253      Auftritt des Kinderorchesters  unter Leitung von Marlene Noichl

Bild 2227      Abendliche Stimmung auf dem Christkindlmarkt

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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