Anlässlich der Agraministerkonferenz, die in Dresden stattfindet, hat der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR) die Beratungen über die Einführung einer Waldklimaprämie begrüßt. Damit würden wesentliche Leistungen, die die Forstwirtschaft für das Gemeinwohl erbringt, honoriert, so der DFWR. Der Betrag von 200 Millionen Euro, den das Bundeskabinett im Rahmen seines Klimaschutz-Sofortprogramms für das Jahr 2022 bereitgestellt hat, sei ein guter Anfang, müsse auf lange Sicht aber höher ausfallen.
„Die Pflege und die Anpassung der Wälder an extreme Wetterbedingungen sind wichtige Maßnahmen für den Klimaschutz, die staatliche Förderung benötigen“, sagte DFWR-Präsident Georg Schirmbeck. „In Zeiten des Klimawandels ist es notwendig, einerseits den Anteil an Mischwäldern weiterhin zu erhöhen und gleichzeitig unsere heimischen Arten mit trocken- und hitzeresistenten Bäumen, die besser mit dem zukünftigen Klima zurechtkommen, zu ergänzen.“Etwa 75 Prozent der Wälder in Deutschland seien bereits Mischwälder und das Ergebnis langfristiger Bestrebungen, die Wälder klimagerecht zu gestalten. Schirmbeck: „Gemischte, strukturierte Wälder erhalten wir nur, wenn hier auch aktiv etwas gemacht wird und das ist die Leistung der Waldbesitzenden in Deutschland.“„Durch die Extremwetter-Jahre 2018 bis 2020 sind den forstlichen Betrieben Schäden in Höhe von knapp 13 Milliarden Euro entstanden“, so Schirmbeck. „Große Mengen an Schadholz, das aus dem Wald gebracht werden musste, haben zu einem Überangebot und somit zu niedrigeren Rundholzpreisen geführt.“ In Zukunft ist mit weiteren Kalamitäten zu rechnen, so dass neben dem Holzverkauf eine zusätzliche Einnahmequelle erforderlich ist, um daraus den Waldumbau zu leisten.Mit der Prämie könnten Maßnahmen im Risiko- und Krisenmanagement, zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel und ihrer naturnahen Bewirtschaftung sowie zur Bewältigung der durch Extremwetterereignisse verursachten Folgen des Klimawandels eingeleitet werden.„Die Summe der Prämie für das Jahr 2022 von 200 Millionen Euro kann allerdings nur den Einstieg in das System bedeuten“, so Schirmbeck. „Den zusätzlichen Finanzierungsbedarf für den Erhalt intakter Wälder schätzen wir langfristig deutlich höher ein.“
Bericht: DFWR
Foto: Hötzelsperger
—