Leitartikel

Pfarrer Grengel verlässt Prien und Pfarrverbände – II

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Nach einer Entscheidung des Erzbischöflichen Ordinariats und von Erzbischof Kardinal Marx vom Erzbistum München-Freising wird Pfarradministrator Gottfried Grengel seine Wirkungsstätten in der Pfarrgemeinde „Mariä Himmelfahrt“ in Prien a. Chiemsee sowie innerhalb der Pfarrverbände Westliches Chiemseeufer und Bad Endorf Ende August 2024 verlassen. Gottfried Grengel wird in die Erzdiözese Salzburg zurückkehren und nach einer Auszeit seinen nächsten Dienst in der Kirche „Mariä Himmelfahrt“ in Ebbs antreten. Die Pfarrkirche Ebbs gehört zum Dekanat Kufstein und zur Erzdiözese Salzburg.

Tagsüber am Dienstag, 30. Juli war es schon wie ein Lauffeuer durch die Reihen der Gläubigen in den beiden Pfarrverbänden durchgesickert, dass Pfarradministrator Grengel von seinem Salzburg-Termin am vormittag mit traurigen Nachrichten zurückkommt. Bereits am nachmittag erfüllte er seinen Dienst bei einer Trauerfeier und zur geplanten  abendlichen Messe in der Kirche St. Nikolaus fanden sich dann überaus viele Christen ein, um sich von Gottfried Grengel aus erster Hand informieren zu lassen. So gab er dann nach dem Schlusssegen die Entscheidung der Kirche bekannt und sagte: „Heute teile ich Ihnen mit, dass ich meine Aufgaben hier am Chiemsee noch bis zum 31. August erfüllen werde, anschließend habe ich um eine Auszeit gebeten und dann werde ich wieder in den Dienst der Erzdiözese Salzburg zurückkehren. Mit Euch waren es drei Jahre, die durchaus herausfordernd, aber auch wunderschön waren. Die Aufgaben waren groß, vielleicht zu groß. Danke Euch allen für die Gebete, die ich gespürt habe in einer Art und Weise des Miteinanders, in der Mitarbeit, bei stillen Kräften und oft im Hintergrund. Es war meine Aufgabe, den Glauben zu leben, zu verkünden und weiterzugeben. Die Entscheidung in der Kirche ist sicher nicht leichtfertig getroffen worden, in aller Demut und im gelobten Gehorsam nehme ich sie an. Beten wir weiter füreinander, für unsere Gemeinden und für unsere Diözesen. In den fünf Wochen bis zum Ende der Dienstzeit ist es durchaus möglich, dass wir uns noch persönlich begegnen, die weiteren Wege werden sicher gute Wege werden. Nicht alle werde ich nach meinem Weggang wiedersehen, doch in der Ewigkeit werden wir uns alle wiedersehen. Bleiben wir Menschen, die dem Evangelium dienen“.

Natürlich herrschte bei den Besuchern der Rimstinger Abendmesse Betroffenheit, vielfach wurde in Stille der Heimweg angetreten.

Erste Stellungnahmen von der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden und vom Bürgermeister

In einer ersten Stellungnahme von der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Rosi Hell und von Ersten Bürgermeister Andreas Friedrich ist eine deutliche Enttäuschung herauszuhören. Rosi Hell, die ihr Amt in unruhigen Zeiten innerhalb der Pfarrgemeinde angetreten hat, ist bitter enttäuscht und sagte: „Seit sieben Monaten haben sich überaus viele Christen, auch Bürgermeister und Vereinsverantwortliche mit Schreiben, Telefonaten und Gebeten für Gottfried Grengel eingesetzt, wir sind überzeugt, dass er zu Unrecht kritisiert worden ist, es ist krass, wie das Ordinariat die Bitten der Befürworter nicht erhöht hat und ihre Entscheidung ohne Begründung für uns getroffen hat. Wir sind verbittert“.   Auf großes Unverständnis ist die Entscheidung des Ordinariats in München auch bei Priens Ersten Bürgermeister Andreas Friedrich gestoßen, er fasste sein Empfinden wie folgt und kurz zusammen: „Wichtig für mich sind die tatsächlichen Hintergründe, so erwarte ich eine offizielle Verlautbarung des Ordinariats, ansonsten brodelt die Gerüchteküche in der kirchlichen Gemeinschaft sowie in der politischen Gemeinde. Gerade um das zu verhindern, erwarte ich vom Ordinariat klare Transparenz“.

Fotos: Hötzelsperger – Pfarradministrator Gottfried Grengel – Er wird die PV Westliches Chiemseeufer und Bad Endorf zum 31.August verlassen und nach einer Auszeit seinen neuen Dienst in Ebbs in der Erzdiözese Salzburg antreten. 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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