Seit 163 Jahren gibt es in der Gemeinde Frasdorf-Umrathshausen einen Krieger- und Reservistenverein, er ist damit der älteste Verein in der Gemeinde. Derzeit hat dieser 149 Mitglieder und Sorgen um die weitere Zukunft. Auch wenn in diesem Jahr noch kein Todesfall in den Reihen des Vereins zu verzeichnen war, will die Vorstandschaft einem stillen Niedergang des Vereins vorbeugen: Grund hierfür sind die stark zurückgegangenen Neuaufnahmen von Bundeswehr-Soldaten, deren Zahl seit der Abschaffung des Grundwehrdienstes weit weniger geworden ist. Jetzt will sich der Verein öffnen – so ein einstimmiger Beschluss der achtköpfigen Vorstandschaft.
Hans Winkler, seit sechs Jahren Erster Vorsitzender und sein Stellvertreter Hans Steinberger machten sich schon lange Gedanken, wie der Verein auf Dauer Fortbestand haben könnte. „Mit Wast Bauer und mit Horst Wagner, beide gut über 90 Jahre alt, haben wir nur noch zwei aktive Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs. Mit ihnen haben wir gesprochen und auch sie sind einverstanden, wenn sich der Verein für Neuaufnahmen öffnet“ – so Hans Winkler. Wie schon in manch anderen Orten und Veteranenvereinen soll es auch bald in Frasdorf möglich sein, dass auch sogenannte „Nicht-Gediente“ dem Verein beitreten können. Und dies gilt sowohl für Männer als auch für Frauen ab dem 16. Lebensjahr. Letztlich – so der Beschluss weiter – wird die Vorstandschaft über jeden einzelnen Aufnahme-Antrag definitiv entscheiden. Ob dieser Weg der Vereinsöffnung tatsächlich eingeschlagen wird, entscheidet sich am 15. November, wenn traditionell der Volkstrauertag begangen wird. Dieser beginnt um 9.45 Uhr mit der Wildenwarter Musik und dem Kirchenzug, dann erfolgt der Gottesdienst in der Pfarrkirche „St. Margaretha“ und hernach sind am Kriegerdenkmal Kranzniederlegungen vom Bürgermeister und vom Veteranen-Vorstand. Alsdann ist im Gasthaus Obholzer die Jahresversammlung vom Krieger- und Reservistenverein Frasdorf- Umrathshausen, unter anderem mit Ehrungen durch Pius Graf, dem Vorsitzenden der Interessengemeinschaft der Veteranen- und Kriegervereine im Landkreis Rosenheim. „Bei den Neuwahlen für die nächsten drei Jahre wird das bisherige Führungsteam mit den Vorständen, dem Kassier, dem Schriftführer, dem Fahnenträger, dem Reservistenführer und den Beiräten weitermachen, da wir schon gut mit jungen Kräften bestückt sind, aber in drei Jahren können dann neue Mitglieder Verantwortung übernehmen“ – damit sollen auf Wunsch der Vorstandschaft durch neue Mitglieder neue Ideen und neue Aktivitäten dem Verein neues Leben geben. Doch zuvor gilt es bei der heurigen Jahresversammlung die Zustimmung der bisherigen Mitglieder für die Öffnung des Vereins für Mitglieder gemäß dem Vorschlag der Vorstandschaft einzuholen. Dass diese Zustimmung erfolgt, da sind sich die die Verantwortlichen nach den bisherigen Beratungen sicher.
Foto/s: Hötzelsperger – Die Vorstände Hans Winkler (re.) und Hans Steinberger vom Krieger- und Reservistenverein Frasdorf-Umrathshausen