Beim 81. Gautrachtenfest des Chiemgau-Alpenverbandes segnete Pfarrer Klaus Hofstetter ein vom Atzinger Festausschuss gestiftetes Fahnenband. Den hierzu von „Schneider-Bauer“ Peter Hötzelsperger aus Stetten (auf dessen Grund der Gottesdienst gefeiert wurde) verfassten Prolog trug Schriftführerin und Schwägerin Anja Hötzelsperger vor. Nachfolgend der Prolog im Wortlaut.
Griaß God
Griaß God – eich olle mitanand
Vom kleanst`n Trachtenkind – bis zum Gauvorstand
A herzlich´s Griaß God unserer werten Geistlichkeit
De uns heit d`Mess feiert und den göttlichen Seg`n erteilt
Begriaß`n deaf i Schirmherrn, Sänger, Musikanten und olle Ehrengäst
Zum 81. Gau- und 120- jährigen Gründungsfest
Wohl dem der des b`sondere Fest mit uns feiern mog
Paten- und Nachbarvereine bereichern den heitigen Dog
Mit Ehr und Stoiz deaf i zu eng heid a por Worte song
Mächt herzlich gratulier´n und bissl wos hinterfrong
120 Johr san mir Dax´nwinkler oit – aber trotzdem jung
So a grouß Fest hoit uns hoffentlich no lang in Schwung
Gor väi Festlichkeiten und scheene Stund`n durchlebt in dera langer Zeit
Dank sei dene vor uns – bis hin zu de 25 Gründerleit
Symbolisch trog´n unsere Mana de denane Dax auf´n Huat
Drum moan i – passt da Vagleich mit`n Tannabam ganz guat
Da Gründervorstand Christoph Wöhrer is unser Setzling g`wen
Und heit konn ma song – an guat`n Bod´n zum wochs`n hams eam gem
Mit 120 Johr san mir a starker Stamm
Weil mir scho über 300 Mitglieder ham
An Bam sei Lem is in de Johrring niederg`schriem
Unser Vereinsg`schicht steht in de Büache drin
De mogern Johrring machan`s Hoiz erst richtig hart – des is g´wieß
Und mia soin bedenka, dass a guat`s Vereinsjohr ned selbstverständlich is
Denn diam amoi – do kon ma gor nix dafür
De wead vom Bam a Daxl ganz einfach dürr
Scheinbar harmlos – wenn da Tannabam vo de unzähligen Nodl`n oane verliert
Is de säibige, aber de Letzte – dann is a um den stärksten Bam passiert
120 Johr wead koa Bam – ohne dass er schware Stürm aushoit`n muass
An Verein geht´s grod a so – beim Abschied vo machem Mitglied mim letzt`n Fahnagruaß
Mia ham des Glück – leb`n in Wohlstand und friedlicher Zeit
Miass`n aber guat aufpass`n – dass des weiterhin so bleibt
Denn unser wunderbare Schöpfung werd väi z`wenig g´acht
Hamas a fast vagess`n, dass ma drei Kreizl auf`n Brotweck`n macht
Wünsch ma uns wieder mehra Wertschätzung der bäuerlichen Hand
Unvorstellbar ohne Sie – der Zuastand im g`samten Alpenverband
Trong ma unser scheene Tracht mit Bedacht
Aber im Wiss`n, dass G`wand alloa koa Kameradschaft macht
Grod so schneidig wia mia unser Tracht`ngwand trong
Soit ma de G´stoitung unserer Hoamat mit de Entscheidungsträger hinterfrong
Lass ma uns zukünftig ned zu stark delegier´n vom Komerz
denn des is auf Dauer ned g´sund für´s Trachtenherz
Jetz doa ma aber nimma länger nochsinier`n
Denn heid hoaßt´s feiern und jubilier´n
Beim Ess`n und Tringa loss mas uns guat geh im Zait
Und an griabig`n Dischkurs, wenn d`Musi aufspait
Je höha da Geburtstog – um so mehra is a begehrt
Drum feiern mia no a ganze Woch – des is g`wiss ned vokehrt
Und jetzt liaba Fähnrich zu dir – für Di hob i wos dabei
Der edle Stoff is no ganz nei – und hod a feine Stickerei
Im Namen vom Festausschuss überreich i des Erinnerungsband
Zur heitig´n Festlichkeit vo unserm Verein und Gauverband
Trog d`Fahn und s`Bandl mit Stoiz und Ehr
Und zoag´s spada amoi ois Erinnerung her
Zum Schluss wünsch i eich olle an unserm Festdog vai Freid
A scheene Woch bei uns Dax`nwinkler und drüber ausse – a guade Zeit
Foto: Hötzelsperger – Beim Anbringen des Fahnenbandes mit Fähnrich Martin Schlosser