Zwei ganz unterschiedliche Prüfungen hatten die Teilnehmer der zehnten ADAC Chiemgau Historic bei ihrer Rundfahrt durch den Chiemgau am Samstag zu bestehen: die Sommersonne ließ bei den Besatzungen Sehnsucht nach dem Komfort einer neuzeitlichen Klimaanlage aufkommen und prüfte ihre Durchhaltefähigkeit, dazu kamen noch die diversen Sonderprüfungen auf dem Weg zwischen Feichten/Alz über Teisendorf, Übersee, Aschau und Traunreut zurück an die Alz. „Im Vordergrund der Veranstaltung steht das „Oldtimer-Wandern“ mit historischen und klassischen Fahrzeugen“, so der Veranstaltungsleiter. „Wir verzichten auf eine Zeitwertung, vielmehr sollen die Teilnehmer auf der Wandertour geruhsam und stressfrei die Landschaft entdecken, sowie Kultur, Natur und Gastronomie der Region kennen lernen“. Wohl denen, die ein Cabrio hatten, die anderen schwitzten bei ihrer Rundfahrt in den vertrauten Automarken und Modellen, die heute schon zu den Oldtimern gerechnet werden. Zahlreiche Kleinwagen, die noch vor kurzer Zeit die Straßen bevölkerten und deren zwei Millionen Artgenossen der Abwrackprämie von 2009 zum Opfer fielen, waren bei diesen jungen Oldtimern mit dabei, echte Oldtimer aus der Zeit vor 1960 konnten an einer Hand abgezählt werden. „Das war mein erster Käfer, mein erster Golf wäre jetzt auch schon ein Oldtimer und diesen Ford 17M hat man nur Badewanne genannt“. Vorkriegsmodelle waren im Feld nicht mehr vertreten, ein Chevrolet 2,8 Liter von 1940, der Opel Kapitän mit seinem glitzernden Chromgesicht und der Mercedes 170 von 1952 waren die ältesten Teilnehmer. Die Aschauer Schlachtenbummler begutachteten vor dem Cafe Pauli fachmännisch die großen und kleinen Teilnehmer der Rundfahrt und fanden viele vertraute Modelle ihrer Kinder- und Jugendzeit auf dem Parcours wieder.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg