„Pfüa Gott Herr Kuhn“. Die Kinder, die Mitarbeiter aus Aschau, Ruhpolding und Piding, die Aschauer Nachbarn und die geladenen Gäste aus dem Bereich der Jugendfürsorge verabschiedeten Elmar Kuhn, den langjährigen Geschäftsführer des Behandlungszentrum (BHZ) Aschau in den Ruhestand. Extra aus Dillingen kamen die drei Franziskanerinnen, die bis zum letzten Sommer ihren Dienst in Aschau verrichtet hatten. Das Behandlungszentrum Aschau ist eine Einrichtung der Katholischen Jugendfürsorge München und Freising.
16 Jahre leitete Elmar Kuhn die Geschicke des größten Arbeitgebers in Aschau, war verantwortlich für die Orthopädische Kinderklinik Aschau und die heilpädagogischen Zentren in Aschau, Piding und Ruhpolding. Zu seinem Verantwortungsbereich gehörten auch die Frühförderstellen Traunstein, Wasserburg und Berchtesgadener Land für Kinder bis zum Schuleintritt.
Die Vorsitzende der Aschauer Personalvertretung Christine Ilsanker bedankte sich für sein übergroßes Engagement. „Sie haben ihre Aufgabe nie als Job angesehen, sondern sie haben für ihre Arbeit gelebt“. Sein berufliches Leben in Aschau sei von ständigen Baumaßnahmen geprägt gewesen, seien es die ständigen Renovierungen, die Ausbau und Umbaumaßnahmen im knapp 100-jährigen Haus, der Abbruch der alten Trakte und der Neubau einer modernen zeitgemäßen Klinik oder die Beseitigung der immensen Schäden nach dem Hochwasser von 2013. Die üblichen Dienstzeiten reichten hier meist nicht aus. Immer wieder übernachtete Kuhn in der Klinik, denn der Heimweg nach Bischofswiesen bei Regen oder Schnee war einfach zu weit. Darauf wurde in den Abschiedsreden mehrfach hingewiesen. Für die Übergangs- und Eingewöhnungsphase daheim bekam er von der Personalvertretung sogar einen Satz Klinik-Bettwäsche als Erinnerung geschenkt.
Bartholomäus Brieller, der Vorstandsvorsitzender der Katholischen Jugendfürsorge verabschiedete sich: „Er war in Aschau immer mein allererster Ansprechpartner, einer, der sogar in den schlimmsten Krisen seinen Humor nicht verloren hat.“ So ein bisschen Wehmut lag über allen Abschiedsreden. Der Vorsitzende des Jugendfürsorgerates in der KJF Friedrich Seitz und Aschaus Bürgermeister Peter Solnar bedankten sich für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohle der anvertrauten Kinder.
Mit seinem Abschied zieht Elmar Kuhn einen endgültigen Schlussstrich unter sein Berufsleben: „Es ist für mich ein komisches Gefühl, nun aufzuhören. Doch mein Nachfolger Simon Leicht wird die Zukunft alleine meistern. Er konnte sich seit einem halben Jahr an meiner Seite einarbeiten. Ich bin überzeugt, dass er die Herausforderungen, die künftig an ihn gestellt werden, meistern wird. Ich schaue nicht mehr zurück, sondern nur noch nach vorne und will künftig die Dinge, die auf mich zukommen, mehr genießen. Jetzt möchte ich den täglichen Stress im beruflichen Alltag hinter mir lassen. Deshalb habe ich auch Angebote ausgeschlagen, im Ruhestand neue Aufgaben zu übernehmen. Es muss auch einmal Schluss sein“.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg