Kultur

Der Museumsverein Müllner Peter von Sachrang e.V.

Er ist wohl der berühmteste Sohn der Gemeinde. Vielleicht schon zu Lebzeiten, mit Sicherheit jedoch seit dem Roman „Der Müllner Peter von Sachrang“ von Carl Oskar Renner in den 50er Jahren und allerspätestens seit dem Fernseh-Dreiteiler „Sachrang. Eine Chronik aus den Bergen“ im Jahr 1978. Seitdem ist der Müllner Peter untrennbar mit Sachrang verbunden und seitdem lockt dieser Ruf jährlich tausende Besucher in den Ort.

Im Museum im alten Schulhaus von Sachrang finden sie viel Wissenswertes über das Universal-Genie, das von 1766 bis 1843 gelebt hat und das in so vielen Bereichen Gutes für die Menschen in der Region tat. Damit hier stets neue Ausstellungsstücke dazu kommen, das Museum erhalten und sein Andenken bewahrt wird, hat sich am 10. November 2000 der „Museumsverein Müllner – Peter von Sachrang“ gegründet. Die Mitglieder kümmern sich in enger Zusammenarbeit mit dem „Freundeskreis Müllner – Peter von Sachrang“ darum, dass der Müllner Peter nicht in Vergessenheit gerät. Der Museumsverein hat sich zur Aufgabe gesetzt, alle mit der Geschichte des Müllner Peter und seiner Zeit zusammenhängenden Geschehnisse und Objekte zu erforschen, darzustellen sowie deren Erforschung und Darstellung zu fördern.

Das ist eine Mammutaufgabe. Denn das Lebenswerk des Peter Huber, wie der Müllner Peter wirklich geheißen hat, ist groß. Die Spuren, die er hinterlassen hat, sind vielfältig. Er war Musiker, Müller und Bauer, Heilkundiger und ein religiöser Mensch – und auf jedem Gebiet hat er Bedeutendes geschaffen.

Zum Glück ist einiges davon erhalten geblieben und im Museum dokumentiert. Angefangen bei seinen zahlreichen Kompositionen, den Abschriften von Kompositionen seiner bayerischen und tirolerischen Umgebung bis hin zu der Sammlung von handschriftlichen Rezepten, in denen er als Heilkundiger die Verwendung heimischer Kräuterpflanzen vermerkt hat. Viele dieser Kräuter sind im Heilkräutergarten vor dem Museum zu besichtigen, im 60 Quadratmeter großen Museum unter dem Dach des alten Schulgebäudes können Besucher dann vollends eintauchen in die Welt des Müllner Peter. Hier sehen sie Exponate wie Rezepte, Apothekerwaage, Notenblätter, Möbelstücke, Maschinen aus der Mühle, Gemälde und Briefe.

Damit man immer wieder gerne nach Sachrang kommt und auf den Spuren des Alleskönners wandelt, ist der Museumsverein bestrebt, immer wieder Sonderausstellungen zu inszenieren. So gibt es derzeit noch bis zum 31. Oktober die Ausstellung „Schuxn & Schöps und das tägliche Brot“ zu sehen. Hier gibt es interessante Einblicke in die Esskultur des Prientals zur damaligen Zeit.  Cäcilie Feilitzsch-Rauch, die 1. Vorsitzende des Museumsvereins dazu: „Wir zeigen, welche Lebensmittel damals besonders gegessen wurden, geben Einblicke in die Kaffeekultur, die sich zu dieser Zeit so langsam entwickelt hat.“ Aufgebaut ist die Sonderausstellung wie ein Zehn-Gänge-Menü, jeder Gang erzählt eine Geschichte. Auch die, wie damas exotische Nahrungsmittel zu uns kamen. Zitronen wurden beispielsweise durch Kraxenträger oft zu Fuß über die Alpen transportiert. Bei der Themenauswahl und der Dokumentation konnten sich die Initiatoren auf fachmännischen Rat verlassen: Input gab’s von Autor Rainer Maria Wieshammer, der in Salzburg Gastrosophie studiert hat.

Text: af – Bilder: Museumsverein Müllner Peter

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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