„Mir wird immer wieder die Frage gestellt, ob fast 80 Jahre nach dem Ende des Krieges die Veteranenjahrtage und Gedenkfeiern für die Gefallenen und Vermissten der Weltkriege noch zeitgemäß sind“, so der Aschauer Bürgermeister Simon Frank beim Veteranenjahrtag der Krieger- und Soldatenkameradschaft Sachrang (KSK). „Die Schatten dieser Kriege sind lang und erreichen uns auch noch heute. Verbunden mit den aktuellen Krisenherden sogar noch bedeutend mehr, als wir es uns je vorstellen konnten. Wir müssen uns bewusst erinnern und das vermeintliche Selbstverständnis zum Frieden hinterfragen. Das jährliche Gedenken der Veteranenvereine ist gerade auch deshalb so wichtig. Darum meine klare Antwort an die Nachfragenden: Ja, der Gedenktag an die Verstorbenen, Gefallenen und Vermissten der Weltkriege ist mehr denn je zeitgemäß“
Der Vorstand der Krieger- und Soldatenkameradschaft Sachrang (KSK) Bernd Wagner und Bürgermeister Simon Frank hielten am Sachranger Kriegerdenkmal die Ansprachen zum Jahrtag am Pfingstmontag. Wagner erinnerte an 79 Jahre Frieden in Deutschland, diesen gebe es nicht zum Nulltarif, der Friede müsse jeden Tag von Neuem erkämpft und erworben werden. Der Einsatz der deutschen Soldaten weltweit und die dabei Gefallenen führe die Bevölkerung wieder näher an die Gedenkkultur heran.
Traditionsgemäß beging die Krieger- und Soldatenkameradschaft Sachrang am Pfingstmontag ihren Jahrtag. Seit 1952 kommen die Sachranger Veteranen zum Gedenken an die Vermissten und Gefallenen des Oberen Prientales der beiden großen Kriege des letzten Jahrhunderts zusammen. Der Sachranger Verein ist jedoch viel älter und geht auf das Jahr 1869 zurück. Das genaue Alter des Vereins lässt sich nicht mehr feststellen, da die Gründungsunterlagen nicht mehr vorliegen, sie sind im Verlauf des turbulenten 20.Jahrhunderts abhanden gekommen.
Der Aschauer Veteranenverein, die Aschauer Gebirgsschützen und Musikkapelle, die Kriegervereine aus Kössen, Niederndorf und Walchsee, sowie die Sachranger Dorfvereine beteiligten sich am Festgottesdienst mit Pfarrer Hermann Overmeyer in der Kirche Sankt Michael. Pastoralreferentin Monika Kleber betete das Libera am Kriegerdenkmal. Vorstand Bernd Wagner und Bürgermeister Simon Frank legten Kränze zum Gedenken für die Gefallenen, Vermissten und Verstorbenen des Dorfes an der Grenze nieder.
Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg