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Sorge um Rodungen in Staats- und Privatwäldern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die bayerische Landwirtschafts- und Forstministerin Michaela Kaniber warnt davor, die bayerischen Wälder unkontrolliert mit Windrädern voll zu pflastern. Kaniber fordert vom für Energie zuständigen Minister vielmehr gezielte und gut durchdachte Regelungen als Ausnahmen von der 10-H-Regel für den Ausbau der Windenergie. Pauschale Ansätze, einfach möglichst viele Windräder in Bayerns Wäldern zu errichten, sind schöne Worte ohne wirkliche Lösung. Wer die heimischen Wälder dabei einfach hinter energiewirtschaftliche Interessen zurückstellt, opfert unsere Wälder und damit unsere Heimat. „Wald ist ein unglaublich wertvolles Ökosystem. Wir dürfen es – bei allem berechtigten Interesse am Ausbau erneuerbarer Energien – nicht allein nach ökonomischen Kriterien beurteilen“, so die Forstministerin weiter: „Wenn Windkraft nachhaltig und akzeptiert sein soll, funktioniert der Ausbau nur gemeinsam mit den Bürgern und den Kommunen vor Ort und nicht am Reißbrett im Büro“.

Denkbare Ausnahmen könnten künftig auch für Vorrangflächen in den Regionalplänen gelten. Die Zuständigkeit hierfür liegt beim Wirtschaftsministerium. Bislang sind dem Forstministerium hierzu aus dem Hause Aiwanger noch keine konkreten Vorschläge bekannt.„Für solche Ausnahmefälle soll es eine erleichterte Möglichkeit mit einem geringeren Abstand geben, beispielsweise beim Repowering, im Wald und bei Vorrangflächen und vorbelasteten Gebieten. Potenziale bestehen auch bei Truppenübungsplätzen.“, so Kaniber. Die jetzt von den Ministern Aiwanger und Glauber vorgestellten Ideen, die wegen der Windräder gerodeten Waldflächen durch Aufforstungen an anderer Stelle ausgleichen zu wollen, nehme weitere landwirtschaftliche Produktionsflächen weg und erhöht erneut den Flächendruck für die ohnehin flächenknappe, kleinstrukturierte Landwirtschaft in Bayern.

Auch die bis jetzt bekannten Pläne der Ampelkoalitionäre in Berlin in Sachen Windräder hält die Bayerische Landwirtschaftsministerin für zu pauschal und unausgegoren. „Einfach zwei Prozent der Landesfläche mit Windrädern vollzustellen bringt rund so viel Flächenverbrauch, wie Deutschland in den letzten 20 Jahren zu verzeichnen hatte“, sagte Kaniber. Und zu den zwei Prozent kommen auch noch weitere Flächen für breite Wirtschaftswege zu den bericht Windrädern hinzu.

Bericht: Bayerisches Landwirtschaftsministerium

Foto: Hötzelsperger

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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