Im Schüler- und Studentenzentrum Rosenheim fand eine bewegende Feierstunde statt, in der zehn Pflegeschulen ihre Aufnahme in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SOR-SMC) feierten. Zur Einstimmung spielte auf der Geige Pflegeschüler Noah Schwarz eine Meditation aus „Thais“.
Das Schüler-Moderatoren-Duo Isabella Alberer und David Hammer begrüßten Honoratioren, Schulleitungen sowie Pflegeschüler und führten geschickt durch das abwechslungsreiche Programm. Oberbürgermeister Andreas März begrüßte die Aufnahme der Pflegeschulen ins Netzwerk,
um sich aktiv für eine Schulgemeinschaft ohne Rassismus einzusetzen. Es sei eine Verpflichtung genau hinzusehen und Verantwortung zu übernehmen, damit Ausgrenzungen keine Chance haben. Vor allem brauche es dazu Mut und Zivilcourage – jeden Tag aufs Neue.
Dank der Initiative von Judith Hantl-Merget, Pflegedirektorin und Prokuristin des RoMed Klinikverbunds, sind gleich zehn Pflegeschulen beigetreten. Sie dankte in ihrer Ansprache den Schülern, denn es war letztlich deren mehrheitliche Entscheidung sich aktiv einzubringen. „Angesichts der aktuellen Lage, in der täglich Entmenschlichungen praktiziert werden, ist heute ein Tag der Hoffnung. Wandel kommt nicht über Nacht, aber jeder Wandel beginnt mit einem ersten Schritt – den haben Sie heute gemacht.“
Den Schulen steht Sigrid Knothe als Patin zur Seite. Ihr sei es wichtig, von Beginn an mit Courage jeder Form von Rassismus und Ausgrenzung entgegenzustehen. „Schon in der Schule fängt Ausgrenzung etwa durch Mobbing an. Hier möchte ich durch Projekte mithelfen,
diese Gefahr zu verringern. Für mich ist wichtig: Respekt! Dieser beginnt in der Schule und wirkt in die Gesellschaft hinein“, betont sie.
Aufgelockert wurden die Redebeiträge von Schülerin Cennet Samur, Bandmitglied der Gruppe Mittelmeer Orchestra. Sie intonierte mit instrumentaler Begleitung ausdrucksstark und leidenschaftlich ihre Gesangseinlagen, die dem Programm zusätzlich emotionale Tiefe verlieh.
Ganz besonders war zu spüren, wie sehr sich die Schüler und ihre Sprecher mit der Zielsetzung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ im Vorfeld beschäftigt hatten. So reichten ihre Ausführungen vom Grundgesetz mit der Unantastbarkeit der Menschenwürde über den Traum in einer Welt ohne Rassismus zu leben hin zu dem Wunsch als angehende Pflegekräfte für die Menschen mit Herz und Hand da sein zu wollen wie auch in aller Vielfalt respektiert und akzeptiert zu werden. „Courage ist das Gegenteil von Gleichgültigkeit und jeder Einzelne von uns kann etwas tun“, sagte ein Schülersprecher. In den selbst produzierten Videoclips wurde eindrucksvoll dargestellt, wie schnell im Schulalltag Ausgrenzung passieren kann und wie mit einem achtsamen Umgang ein gutes Miteinander gelingt.
Tobias Wolf, SOR-SMC Regionalkoordinator Oberbayern, war sichtlich begeistert und lobte das außerordentliche Engagement der Schüler. „Wir begleiten Schulen nicht nur auf dem Weg zur Aufnahme ins Netzwerk, sondern stehen ihnen darüber hinaus zur Seite. Wir unterstützen
dabei, Projekte gegen Diskriminierung und für ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander umzusetzen. Besonders wichtig ist uns, dass das Schild, das die Mitgliedschaft im Netzwerk zeigt, nicht als Auszeichnung verstanden wird, sondern als sichtbares Zeichen dafür, dass an dieser Schule diese Werte aktiv gelebt werden.“ Den offiziellen Teil der Veranstaltung schloss die Darbietung der indischen Tanzgruppe Malus
aus Kerala. Die Pflegeschülerinnen der Gruppe begeisterten das Publikum mit einer fein aufeinander abgestimmten Choreographie und temperamentvollen Glanzpunkten. Nach einem Dank an die Organisatoren, wurde das Buffet eröffnet. In lockerer Atmosphäre entwickelten sich Gespräche und Ideen – etwa zu Projekten, die den gegenseitigen Respekt zwischen den Generationen fördern sollen.
Bericht und Foto: RoMed-Kliniken – Ein Schild, das verpflichtet! v.l.n.r.: RoMed Pflegedirektorin Judith Hantl-Merget, Schulleiterin Alina Boldt, Patin Sigrid Knothe, Schulleiterin Amela König, Schülersprecherin Isabella Alberer, Schulleiter Christian Maier, die Schülersprecher David Hammer, Richard Weigert, Marianne Splett und Marcell Giske sowie die Schulleiterinnen Marion Schädler und Doina Renges mit Regionalkoordinator Tobias Wolf
- Ein Schild, das verpflichtet – Zehn Pflegeschulen der Region sind dem Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage (SOR-SMC) beigetreten. Neben Oberbürgermeister Andreas März (2.v.l.) freuen sich Schulpatin Sigrid Knothe (4.v.l.), die Schulsprecher, RoMed-Geschäftsführer Dr. Ulrich Schulze (3.v.r.), Regionalkoordinator Tobias Wolf (2.v.r.) sowie RoMed-Pflegedirektorin Judith
Hantl-Merget (1.v.r.) Foto: bfz, Rosenheim - Die zehn neuen Pflegeschulen im Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage:
• Caritas-Berufsfachschule für Pflege Teresa von Avila, Griesstätt
• Caritas-Berufsfachschule für Altenpflegehilfe Teresa von Avila, Griesstätt
• Berufsfachschule für Pflege der Gemeinnützigen Gesellschaft für soziale Dienste (GGSD),
Rosenheim
• Berufsfachschule für Pflegefachhilfe der GGSD, Rosenheim
• Berufsfachschule für Pflege des Beruflichen Fortbildungszentrums der Bayerischen Wirtschaft
(bfz), Rosenheim
• Berufsfachschule für Pflegefachhilfe des bfz, Rosenheim
• RoMed Berufsfachschule für Pflege, Rosenheim
• RoMed Berufsfachschule Krankenpflegehilfe, Rosenheim
• RoMed Berufsfachschule für Pflege, Wasserburg
• RoMed Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe, Wasserburg