Leitartikel

Prutdorfer schieben bei Ortsumgehung an

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bereits seit den Jahren vor der Olympiade 1972 in Bayern gab es für den Ort Prutdorf (damals noch Gemeinde Wildenwart) Pläne für eine Ortsumgehung. Nachdem das damalige Vorhaben wieder zu den Akten gelegt wurde, kam es im Jahr 2001 von einer Interessengemeinschaft der Anwohner zu einer Unterschriftenaktion, die damals von 250 Befürwortern unterzeichnet wurde.

Und auch die Priener Bürgermeister (Prutdorf kam im Rahmen der Gebietsreform 1978 zu Prien) Lorenz Kollmannsberger, Christian Fichtl und Jürgen Seifert unterstützten das Vorhaben und stellten bei Teilbürgerversammlungen eine baldige Umsetzung des Vorhabend zusammen mit dem Staatlichen Hochbauamt und mit dem Rosenheimer Straßenbauamt in Aussicht. Es folgten viele Grundstücksverhandlungen und letztlich eine umsetzbare Planung im Rahmen einer Sonderbaulast, die die Gemeinde Prien mit dem Straßenbauamt für die Strecke um Prutdorf bis Bachham vereinbarte. Die Planfeststellungsunterlagen gingen nach Einschaltung der Naturschutz- und Fachbehörden im März 2019 an die Regierung von Oberbayern. Der Beschluss des Planfeststellungsverfahrens für die endgültige Trasse erfolgte im August 2021. Hiergegen gingen zwei Klagen ein, deren Entscheidung derzeit beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig anhängig ist.

Gemeinsame Erläuterungen von Gemeinde, Hochbauamt, Landtagsabgeordneten, Anwohner

Um Anwohner und Interessierte auf den aktuellen Stand der Planungen zu bringen und um wieder Bewegung in das Bauvorhaben zu bringen, hatte eine Anwohner-Interessengemeinschaft zu einer Ortsbegehung eingeladen. Moderator der Ausführungen und Diskussionen war Dipl.-Ing. Rainer Küblbeck. Im ersten Teil des Termins erläuterten Bürgermeister Andreas Friedrich von der Marktgemeinde Prien, Alexander Eisner vom Staatlichen Hochbauamt sowie der schon seit rund 20 Jahren mit dem Prutdorfer Ortsumgehungs-Thema befasste Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner die bisherigen Abläufe. Anschließend zeigte Anwohner Richard Zettl die Engstelle am Ortseingang auf, deren geringe Breite und unverrückbare Betonmauer schon des öfteren zu Unfallschäden geführt haben. Im weiteren Verlauf machten Anwohner deutlich, dass von der Einfahrt der Gaishackener Straße bis zur Pfarrer-Strobl-Straße ein fehlender Gehweg eine Gefahr für Kinder und Erwachsene bildet, gerade mit Blick auf dem Weg zu Schule, Kirche, Musikantenheim, Lebensmittelladen und in Bälde wie geplant zu einem Kindergarten. Bei den Einwänden wurde allerseits anerkannt, dass für den Verkehr durch Prutdorf etwas getan werden muss, bemängelt wurde dabei, dass bei weiter zu erwartenden Verkehrsaufkommen in den vergangenen Jahrzehnten keine Einzelmaßnahmen getroffen worden sind. Bei den Einwänden spielte der Flächenverbrauch der Umgehungsstraße eine eher untergeordnete Rolle, überwiegend waren letztlich die Notwendigkeit einer Ortsumfahrung, die oft nicht mögliche Erfüllung von Einzelmaßnahmen sowie in erster Linie die Sorge von Eltern und Großeltern wegen der gefahrenvollen Wege und Querungen auf der Staatsstraße durch Prutdorf. Die Aussicht, dass mit einer Prutdorfer Umfahrung auch ein teilweiser Rückbau der derzeitigen Straße sowie das Anlegen von Geh- und Radwegen eine allgemeine Verbesserung eintritt, ergänzte die Hoffnung der Interessengemeinschaft, dass die sachliche Sachstandserläuterung zu einer tatsächlichen Bewegung in diesem Vorhaben führt.

 Fotos: Hötzelsperger –  Eindrücke  von der Ortsumgehung in Prutdorf wegen der geplanten Umfahrung

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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