Ukraine- & Nothilfe

Landeskirchenrat zur Migration

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger
Der Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema Flucht und Migration auseinandergesetzt und nimmt die aktuelle gesellschaftliche Diskussion darüber besorgt wahr.
In seinem aktuellen Positionspapier „Migration, Zusammenhalt und Verantwortung“ betont der Landeskirchenrat die Notwendigkeit eines differenzierten Blicks auf das Thema und erinnert an die christlichen Grundwerte der Menschenwürde, der Nächstenliebe und des Zusammenhalts. „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, …, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Lukasevangelium 10,27) Dieser biblische Auftrag ist die Basis jedes kirchlichen Engagements. Die evangelische Landeskirche versteht sich als Teil der weltweiten Christenheit und zugleich ist sie beheimatet in Bayern: „Wir sind verbunden mit den Menschen vor Ort und offen für jene, die hier eine neue Heimat suchen. Wir betonen: Die Würde jedes Menschen, geschaffen nach dem Bild Gottes, gilt auch für jene, die in Sorge und Angst zu uns kommen.“
Migration sei Teil der menschlichen Geschichte und gehöre zur gesellschaftlichen Realität. Deutschland habe in den vergangenen Jahren viel geleistet, heißt es im Positionspapier: „Seit 2015 haben zwei Millionen Menschen aus Syrien, der Ukraine und Afghanistan Schutzgefunden, womit weitere humanitäre Katastrophen verhindert wurden. Rund 75 % der Neuankömmlinge von 2015 sind heute berufstätig.“ Gleichzeitig sieht die EvangelischLutherische Kirche in Bayern die Herausforderungen, vor denen viele Kommunen stehen, und fordert eine koordinierte Migrationspolitik: „Eine verlässliche Migrationspolitik muss humanitären Schutz sichern, die Belastbarkeit der Kommunen berücksichtigen und Migration nachvollziehbar steuern.“ Die evangelische Landeskirche setzt sich daher für sichere, aber durchlässige Außengrenzen, legale Arbeitsmigration und gezielte Integrationsmaßnahmen ein.
Bildung, Arbeitsmarktintegration und psychosoziale Unterstützung sind entscheidend für gesellschaftlichen Frieden und Zusammenhalt.
Darüber hinaus plädiert der Landeskirchenrat für einen sachlichen Dialog: „Wir setzen auf Gesprächsformate, die Sorgen ernst nehmen, aber auch Perspektiven aufzeigen. Angst darf nicht der Hauptkompass politischer Entscheidungen sein.“ Die EvangelischLutherische Kirche in
Bayern wird sich weiterhin für eine humane Migrationspolitik einsetzen. Sie sieht sich in der Verantwortung, mit Zuversicht und Tatkraft zu handeln. „Wir helfen mit klarem Blick und wissen, was wir leisten können. Wir benennen Herausforderungen offen, aber lassen uns nicht
von Resignation leiten.“
Bericht: Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Bayern – Foto: Andrea Major

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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