Ukraine- & Nothilfe

Kardinal Marx zu Christen und Juden

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Kardinal Reinhard Marx hat dem Staat Israel sowie Jüdinnen und Juden in Bayern und weltweit Solidarität zugesagt. Interreligiösem Dialog mit Gruppen, die die Existenzrecht Israels bestreiten, erteilte er am Donnerstagabend vor der Münchner Ohel-Jakob-Synagoge eine Absage. Ein solcher Dialog brauche die gemeinsame Grundlage, dass alle Menschen gleich an Würde seien, hob Marx hervor und sagte bezugnehmend auf die terroristischen Anschläge der Hamas in Israel:

„Interreligiösen Dialog zu führen mit Leuten, die auch nur den Ansatz einer Vermutung geben, dass sie das, was hier geschieht, verstehen, relativieren oder die das Existenzrecht eines ganzen Landes bestreiten, ein solcher Dialog hat keinen Sinn.“ Marx warf den Hamas-Terroristen vor, den Namen Gottes zu missbrauchen, wenn sie „Allahu akbar“ rufen. „Dass gleichzeitig mit dem Abschlachten von Menschen Gott genannt wird“, sei empörend, „das ist Blasphemie, das ist Gotteslästerung“.

Das Existenzrecht Israels sei nicht nur eine politische, sondern auch eine theologische Frage. „Auch als Kirche, auch als Religion“ gelte es, das Existenzrecht Israels zu verteidigen. „Wir gehören zusammen, wir sind Geschwister“, so Marx. „Vergessen wir nicht: Jesus ist als gläubiger Jude gestorben.“ Der Anschlag der Hamas sei auch „ein Anschlag auf die zehn Gebote“ und ein „Anschlag auf den Gott, der auch die Grundlage unserer Zivilisation ist“, so Marx. Der Kardinal warf den Terroristen vor, sie wollten „die biblische Überlieferung, dass alle Menschen Brüder und Schwestern sind, dass alle Menschen das Ebenbild Gottes sind“ zum Schweigen bringen. Juden und Christen brächten die Überzeugung, dass alle Menschen gleich an Würde seien, aus biblischer Tradition gemeinsam in diese Zivilisation ein und wollten sie auch weiter gemeinsam einbringen. Marx versicherte: „Deshalb verspreche ich allen, dass wir Schulter an Schulter gehen. Nie wieder sollen Christen gegen Juden stehen. Wo Juden bedroht sind, da stehen wir an eurer Seite.“

Der Erzbischof von München und Freising äußerte sich bei einem Totengedenken, zu dem die Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern unter dem Titel „Trauer an der Seite Israels“ eingeladen hatte und zu dem mehr als 2.000 Menschen unter hohen Sicherheitsvorkehrungen auf dem Sankt-Jakobs-Platz in München zusammengekommen waren. (glx)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Hötzelsperger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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