Kardinal Marx ruft zum Gebet gegen Gewalt und für Frieden auf / Predigt zu Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbands – Während eines Pontifikalamts im Liebfrauendom in München zur Eröffnung der Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbands am Dienstag, 10. Oktober, hat Kardinal Reinhard Marx den noch andauernden terroristischen Angriff der Hamas auf Israel verurteilt: „Ich bin schockiert und entsetzt darüber.“ Erneut rief der Erzbischof von München und Freising zum Gebet für ein Ende der Gewalt und für den Frieden auf und ermutigte die Menschen zur Hoffnung.
„Der schreckliche Angriff der Terroristen bewegt mich sehr“, sagte der Erzbischof von München und Freising bei der Eröffnung des Gottesdiensts vor den Delegierten des Deutschen Caritasverbands. „Dass Jüdinnen und Juden wieder gejagt werden, dass Kinder und Frauen auf Lastwagen verschleppt werden“, wecke schreckliche Erinnerungen „gerade in unserem Land“, so Marx. Erneut rief der Kardinal zum Gebet auf, „damit diese maßlose, brutale Gewalt gestoppt wird und damit Frieden möglich wird, in allen Teilen dieser Welt.“ Der Erzbischof forderte Christinnen und Christen dazu auf, „immer wieder hinzusehen, was passiert in diesen Augenblicken und in diesen Tagen“ und dabei ihre unzerstörbare Hoffnung nicht zu verlieren. „Dafür sind wir Zeuginnen und Zeugen.“
In seiner Predigt ging Kardinal Marx auf die zentrale Rolle der Caritas für die Botschaft Christi und das Selbstverständnis der Kirche ein. „Die Kirche Jesu gibt es nicht ohne die Caritas“, betonte der Erzbischof. Die praktizierte Nächstenliebe finde „nicht zum Zwecke der Evangelisierung statt“, sondern, weil es der zentrale Auftrag an die Kirche sei „bei den Menschen zu sein.“ Sie dürfe sich deshalb auch „nicht darin erschöpfen, Verträge zu erfüllen“ oder „eine Erweiterung des Sozialstaates“ zu werden, mahnte der Kardinal. Vielmehr gehe es darum, Menschen aufzurichten und Mut für die Zukunft zu schenken. „Wir sind keine Apokalyptikerinnen und Apokalyptiker, wir sind Zeugen und Zeuginnen der Hoffnung, dass wir etwas tun können“, so Marx. „Lassen Sie sich dazu ermutigen.“
Zur Delegiertenversammlung, dem größten beschlussfassenden Verbandsorgan der Caritas in Deutschland, kommen bis zu 199 Delegierte aus allen Mitgliedsgruppen des Verbands zusammen. Sie trifft sich in der Regel einmal jährlich im Oktober zu einer dreitägigen Sitzung an wechselnden Orten. (fho)
Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Archiv-Foto: Hötzelsperger