Ukraine- & Nothilfe

Gottesdienst-Gedenken an Fritz Gerlich

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

In einem Gottesdienst, den Abt Johannes Eckert in der Münchner Abtei St. Bonifaz zelebrierte, gedachte die Paneuropa-Union als älteste europäische Einigungsbewegung des christlichen Hitler-Gegners und führenden bayerischen Journalisten mit pommerschen Wurzeln Fritz Gerlich, der als Chefredakteur der Zeitschrift „Der Gerade Weg“ seit 1930 gegen eine Machtergreifung der Nationalsozialisten gekämpft hatte und 1934 im Konzentrationslager Dachau brutal ermordet wurde. Am (heutigen) Sonntagabend jährte sich zum 90. Mal das geheime Requiem für Gerlich in St. Bonifaz, das unter konspirativen Umständen stattfinden mußte und von dem nur ein Brief seines Verlegers und Mitkämpfers, Fürst Erich von Waldburg-Zeil, Zeugnis ablegt.

Abt Johannes Eckert betonte, daß in den Akten des Klosters kein Hinweis auf die damalige Messe zu finden sei, weil man bei diesem Requiem jede Namensangabe vermieden habe, um das NS-Regime nicht auf den Konnersreuther Kreis als einem Zentrum des christlichen Widerstandes aufmerksam zu machen. Gerlich sei eines der ersten Opfer des Dritten Reiches gewesen. Auf die heutige Zeit bezogen meinte der Abt: „Wie er sind wir, auf unsere je eigene Weise, dazu aufgefordert, Zeugnis zu geben.”

Der Präsident der Paneuropa-Union Deutschland, Bernd Posselt, knüpfte in einer Erklärung daran an, indem er berichtete, daß Gerlich im „Geraden Weg“ mit beispiellosem Mut sowohl gegen Stalins Kommunismus als auch gegen Hitlers Nationalsozialismus angeschrieben und diese totalitären Ideologien als Pseudo-Religionen gebrandmarkt habe.

In seiner Predigt rief der Abt zu Hingabe und Zivilcourage auf: „Wer etwas nicht will, sucht Gründe, warum es nicht möglich ist. Wer etwas wirklich will, sucht Wege. Wir müssen wagen, uns zu bewegen, auch wenn nicht sicher ist, wie die Sache ausgeht, ob wir unser Ziel erreichen. Weil man weiß: Es muß sich etwas ändern!“ Dabei solle man „auf Gott vertrauen, daß die Gaben, die er uns anvertraut hat, nicht nur genügen, sondern sogar Überfluß hervorbringen. Gottes Wort kommt zum Tragen, wenn wir nicht nur um uns selbst kreisen, sondern es ernst nehmen.“  Unter den Teilnehmern des Gottesdienstes waren für die Paneuropa-Union Deutschland außer Präsident Posselt Bundesgeschäftsführer Johannes Kijas und Pressereferentin Stephanie Waldburg-Zeil, eine Enkelin von Gerlichs Kampfgefährten, sowie der Kulturreferent der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Prof. Ulf Broßmann, mit seiner Frau Hildegard.

Bericht und Foto: Paneuropa-Union –  In der Europakapelle des Klosters St. Bonifaz: Johannes Kijas, Bernd Posselt, Stephanie Waldburg-Zeil, Abt Johannes Eckert, Hildegard und Ulf Broßmann – paneuropa-union@t-online.de


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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