Natur & Umwelt

Energie- und Klimaschutz – Workshops an Chiemseer Grundschulen

Veröffentlicht von Claus Linke

Kinder sind die Energieverbraucher von morgen –

Der Abwasser- und Umweltverband Chiemsee startet in Kooperation mit der Energieagentur Südostbayern das Umweltbildungsprogramm „Energie und Klimaschutz“ an Grundschulen. Nach dem Motto „Kinder sind die Energieverbraucher von morgen“ finden in diesem Schuljahr für die dritten und vierten Klassen der Grundschulen der AUV-Mitgliedsgemeinden die Workshops rund um den Chiemsee statt.
Im ersten Teil klärte Energieexperte Gerhard Marx zunächst gemeinsam mit den Schülerinnen und Schüler, woher der Strom eigentlich kommt, der zu Hause oder in der Schule tagtäglich verbraucht wird. Mithilfe eines Sterlingmotors, den eine kleine Flamme zum Laufen und damit ein LED-Lämpchen zum Leuchten brachte, wurde den Kindern schnell klar, dass ein Verbrennungsvorgang zur Stromerzeugung nötig ist – was Herr Marx mit Fotos von verschiedenen Kraftwerken unterstrich. „Doch auch Sonne, Wind und Wasser können doch Strom erzeugen!“ riefen die Grundschüler dem Energieagentur Mitarbeiter zu. Dass die Kinder der 4. Klasse schon so gut Bescheid wissen, begeistert den Experten und er demonstrierte ihnen gleich anhand von kleinen Windrädern mit LED-Leuchten und den mitgebrachten Solarpanels, wie gut das funktioniert. Damit konnten auch die Vor- und Nachteile von beiden Stromerzeugungsvarianten erklärt werden und für die Kinder war gleich verständlich, dass die großen Kraftwerke zwar immer Strom liefern können, dafür aber Treibhausgase verursachen – bei den erneuerbaren Energien dagegen Strom ohne Verbrennung erzeugt werden kann, aber Sonne und Wind nicht immer gleichmäßig verfügbar sind.
Im Anschluss wurde den Kindern der Energie-Drei-Sprung vorgestellt, der unter anderem besagt, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Die Kinder sollten den Computer und Fernseher zu Hause an Steckdosenleisten mit Schaltern anschließen und dann auch ausschalten oder beim Surfen im Internet an den riesigen Stromverbrauch der Server denken welche weltweit gebraucht werden. Im zweiten Schritt heißt es die Effizienz zu steigern wo Energie benötigt wird – hier sind den Kindern als Beispiel LED-Lampen eingefallen, die nur einen Bruchteil an Strom benötigen. Der dritte Sprung besagt, dass die erneuerbaren Energien ausgebaut werden müssen und das am besten bei jedem zu Hause, um die CO2-Emissionen zu verringern und den Strom gleich vor Ort zu haben. Auf die Frage, ob denn die Familien schon ihren eigenen Strom erzeugen, kam viel Bestätigung aus den Reihen der Kinder, die von den Solaranlagen auf den Dächern oder am Balkon zu Hause berichteten.
„Schon die Kleinsten für das Energiesparen zu motivieren und zu erneuerbaren Energien aufzuklären, ist sehr wichtig, da sie die Energieverbraucher von Morgen sind“, so Rektorin Sabine Röhr, die sich für den Energie-Workshop in der vierten Klasse extra Zeit genommen hat, um dabei zu sein.
In der zweiten Schulstunde informierte Gerhard Marx die Kinder dann über das Thema CO2-Fußabdruck – aufbauend auf dem Energie-Drei-Sprung stellte er jetzt die Frage, was noch CO2-Emissionen verursacht. Schnell war den Kindern klar, dass jedes Kleidungsstück, jeder Schulranzen, jedes Auto und jede Mahlzeit Emissionen verursacht und, dass damit auch jeder von ihnen einen kleinen Beitrag zum Vermeiden von CO2-Emissionen beitragen kann.
Nicht zu kurz kamen dabei natürlich die Erklärungen des Energieagentur Mitarbeiters, warum die Vermeidung von Treibhausgasen so wichtig ist, mit der Erläuterung des Treibhauseffektes, die Auswirkung des natürlichen und menschengemachten CO2-Ausstoßes und den verstärkenden Kipppunkten wie das Auftauen der Permafrostböden, Mehrung der Waldbrände und das Abschmelzen der Polkappen.
Für das neue Umweltprojekt, das der AUV initiiert und finanziert hat, können sich interessierte Schulen der AUV-Mitgliedsgemeinden direkt unter Tel. 08051/690110 oder per Mail an muehlbacher-kreuzer@auv-chiemsee.de wenden.

Gruppenfoto in der Bilderstrecke: v.l.n.r. Stefan Reichelt (stv. Vorstandsvorsitzender Abwasser- und Umweltverband Chiemsee, Bürger-meister Chieming), Susanne Mühlbacher-Kreuzer (Abwasser- und Umweltverband Chiemsee), Sabine Röhr (Rektorin Grund- und Mittelschule Chieming), Isabelle Jander (Lehrkraft Grund- und Mittelschule Chieming) und Gerhard Marx (Energieberater Energieagentur Südostbayern).

Text: S.Mühlbacher-Kreuzer, Abwasser- und Umweltverband Chiemsee / B.Mühlbauer, Energieagentur Südostbayern GmbH
Fotos: Larissa Rutkowski, Abwasser- und Umweltverband Chiemsee


Redaktion

Claus Linke

1939 in Bautzen/Sachsen geboren, Maschinenschlosser-Lehre in Bautzen, 1956 Flucht aus familiären Gründen aus der DDR über Berlin nach München, Maschinenbau-Studium in München, 1969 Erwerb eines Grundstückes in Atzing und beginn mit dem Bau eines Hauses für meine Eltern und den drei Kindern, 1981 Ernennung zum Siemens-Oberingenieur, nach 36 Jahren Beschäftigung bei Siemens in den Ruhestand, 1995 Verlegung des Hauptwohnsitzes nach Prien.

Ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Chiemseeagenda seit deren Gründung im Jahr 2002 - angesiedelt beim Abwasser- und Umweltverband Chiemsee. Das Aufgabenspektrum (mehr oder weniger involviert) umfasst die Webmeisteraktivitäten für die diversen Agendaseiten; Mitarbeit bei nahezu allen Agendathemen (wie z.B. Chiemseeringlinie, Bürgerbus Chiemsee, Vogelführungen, Chiemsee Rundweg und Chiemsee Radweg); Konzeption und Erstellung der Broschürenreihe "Natur.Erlebnis.Chiemsee"; Betreuung des online-Fotoalbums der Chiemseeagenda. Verleihung der bayerischen Ehrenamstmedaille "Für besondere Verdienste um die bayerische Gastlichkeit" im Jahr 2017.

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