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Bayerns Bevölkerung wächst

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Vorausberechnung: Bayerns Bevölkerung wächst bis zum Jahr 2041 um rund 714 000 Personen

Bevölkerung im Freistaat wächst, wird internationaler und älter – neue regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung gibt umfassenden Überblick bis zum Jahr 2041

  • Bayerische Bevölkerung wächst langfristig – Vorausberechnung ergibt Zuwachs von 714 000 Bürgerinnen und Bürgern bis zum Jahr 2041. Bayerns Einwohnerzahl würde sich damit auf 13,89 Millionen erhöhen.
  • Für alle sieben Regierungsbezirke und 96 Landkreise bzw. kreisfreien Städte sind positive Wanderungssalden vorausberechnet.
  • Es bestehen erhebliche regionale Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung.
  • Die Zahl der unter 20-Jährigen in der Gesamtbevölkerung Bayerns steigt bis zum Jahr 2041 moderat um 166 000 Personen an, die der Menschen ab 65 Jahren deutlich um 753 000 Personen.
  • Im Jahr 2041 kommen 45 Personen im Ruhestandsalter auf 100 Personen im potenziell erwerbsfähigen Alter. Im Jahr 2021 lag dieses Verhältnis bei etwa 35 zu 100 Personen.
  • Die Fluchtbewegungen aus der Ukraine haben einen deutlichen Einfluss auf das Bevölkerungswachstum im Freistaat.

Fürth. Nach den im Bayerischen Landesamt für Statistik heute von Innenminister Joachim Herrmann vorgestellten Ergebnissen der neuen regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung steigt die Einwohnerzahl Bayerns von 13,18 Millionen Personen Ende 2021 auf rund 13,89 Millionen im Jahr 2041 an. Das entspricht einem Wachstum der Bevölkerung des Freistaats um 714 000 Personen bzw. 5,4 Prozent.

Dieser Zuwachs ist vor allem auf die vorausberechneten Wanderungsgewinne in allen kreisfreien Städten und Landkreisen zurückzuführen. Die demographische Entwicklung zeigt sich dagegen regional unterschiedlich. Während sich für zahlreiche größere Städte und angrenzende Landkreise ein überdurchschnittliches Wachstum ergibt, sind in manchen ländlichen Gebieten – trotz Wanderungsplus – stagnierende oder rückläufige Bevölkerungszahlen erwartbar. Die regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung ist eine bedeutende Planungsgrundlage für Staat, Kommunen und Wirtschaft gleichermaßen. Sie veranschaulicht im jährlichen Turnus differenziert nach Regierungsbezirken, Landkreisen und kreisfreien Städten, welche Bevölkerungsentwicklungen in den nächsten Jahrzehnten regional erwartbar sind. „Damit gibt das Landesamt für Statistik den handelnden Akteurinnen und Akteuren in den Kommunen und Regionen eine wichtige Arbeitsgrundlage zur Hand, mit der sie für ihre Bürgerinnen und Bürger planen können“, so Dr. Thomas Gößl, Präsident des Bayerischen Landesamts für Statistik.

Entwicklung der Altersstruktur – demographischer Wandel spürbar

Hinsichtlich der Altersstruktur der Bevölkerung nimmt die Zahl der 65-Jährigen und Älteren in den kommenden 20 Jahren um 753 000 Personen auf 3,51 Millionen zu. Gleichzeitig sinkt im Freistaat die Zahl der Personen im Alter von 20 bis einschließlich 64 Jahren gegenüber dem Jahr 2021 um 205 000 Personen auf 7,77 Millionen. Somit kommen laut der Vorausberechnung im Jahr 2041 dann 45 Personen im Ruhestandsalter auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter. Im Jahr 2021 lag dieser Wert noch bei etwa 35 zu 100 Personen. Entsprechend steigt auch das Durchschnittsalter der bayerischen Bevölkerung in den nächsten zwei Jahrzehnten von heute 44,1 auf dann 45,4 Jahre.

Pandemie und Krieg beeinflussen temporär – langfristige Trends bleiben

Gravierende Ereignisse, wie aktuell der Krieg in der Ukraine oder die seit über zwei Jahren anhaltende Pandemie beeinflussen die Bevölkerungsentwicklung temporär. So zeigt sich ein reduzierter Auslandswanderungssaldo im ersten Pandemie-Jahr 2020 und der mit dem Ukraine-Krieg deutlich gestiegene Auslandszuzug im Jahr 2022 im Freistaat. Auf lange Sicht beeinflussen diese Ereignisse jedoch voraussichtlich die seit Jahren bestehenden Trends nicht. Der demographische Wandel wird in den nächsten Jahren auch in Bayern immer deutlicher zu spüren sein: die Bevölkerung wird insgesamt älter, internationaler und in manchen Regionen auch leicht abnehmen. Fünf der sieben Regierungsbezirke Bayerns weisen mit Blick auf die Bevölkerungszahl ein deutliches Wachstum zwischen rund vier und gut acht Prozent auf. Die anderen zwei Regierungsbezirke werden ihr derzeitiges Bevölkerungsniveau in etwa halten.

Bericht: Bayerisches Landesamt für Statistik – Luftaufnahme: Rainer Nitzsche

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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