Land- & Forstwirtschaft

Bauernpräsident zum Ergebnis des Wirtschaftsjahrs 2021/2022

Die Wirtschaftsergebnisse 2021/22 der Haupterwerbsbetriebe in Bayern sind nach drei Jahren mit insgesamt schwachem Ergebnisniveau nun mit einer durchwachsenen Situation der verschiedenen Betriebsgruppen und auch Regionen als Erholung einzuordnen.

Bauernpräsident Günther Felßner bewertet dies zum einen positiv und zum anderen nachdenklich. „Nach einer längeren, schwächeren Phase haben unsere landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe wirtschaftlich eine Erholung erfahren. Aktuell haben unsere Landwirte mit viel Unsicherheit für die wirtschaftlichen Perspektiven umzugehen, worunter die Investitionsbereitschaft enorm leidet.“

Das abgeschlossene Wirtschaftsjahr lief vom 1. Juli 2021 bis zum 30. Juni 2022. Die Wirtschaftsergebnisse der bayerischen Haupterwerbsbetriebe liegen mit einem Ergebnis von 63.188 Euro zu im Vorjahr 47.449 Euro um durchschnittlich 34 Prozent über dem Ergebnisjahr 2020/21. Die zurückliegenden drei schwachen Wirtschaftsjahre wirken in der wirtschaftlichen Situation der Landwirtschaftsbetriebe immer noch nach.

Für die Ergebnisinterpretation der Wirtschaftsergebnisse in der Landwirtschaft ist es wichtig, dass das Unternehmensergebnis einem „Bruttoeinkommen“ entspricht. Aus diesem landwirtschaftlichen „Bruttoeinkommen“ sind neben dem Lebensunterhalt der Bauernfamilie vor allem auch die Zahlungen für die landwirtschaftliche Alters- und Krankenversicherung zu tätigen, die 2021/22 rund 700 Euro im Monat für einen durchschnittlichen Haupterwerbsbetrieb in Deutschland betragen haben. Auch Neuinvestitionen sind aus dem Unternehmensergebnis zu finanzieren.

Diese Ergebnisse zeigt der Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes, der am Donnerstag (08. Dezember) in Berlin vorgestellt wird. „Bei allen positiven Zeichen sind die Ergebnisse des letzten Wirtschaftsjahres für unsere Betriebe bereits Vergangenheit. Nun haben unsere Landwirte mit massiven Kostenexplosionen bei den Betriebsmitteln und mit der großen Unsicherheit an den Agrarmärkten angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine zu kämpfen“, sagt der bayerische Bauernpräsident Günther Felßner. „Ich hoffe, dass sich die wirtschaftliche Erholung unserer Landwirtschaftsbetriebe für das bis Ende Juni 2023 laufende Wirtschaftsjahr verfestigt.“

Der Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes basiert auf den Ergebnissen der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe im Wirtschaftsjahr 2021/2022. Eingeflossen sind die Buchführungsdaten von 8.683 deutschen Betrieben, darunter knapp ein Drittel bayerische Betriebe. Bei reinen Ackerbauern haben sich die Ergebnisse 2021/2022 in Bayern um 29,6 Prozent erholt, bei Futterbaubetrieben (z. B. Milchviehhalter) um 39,3 Prozent. Bei den Ergebnissen 2021/22 der Schweinehaltungsbetriebe, die sich von einem sehr schwachen Niveau in 2020/21 um 18,9 Prozent verbessert haben, wäre die Situation nach wie vor enorm kritisch, wenn hier nicht schon teilweise Coronahilfen an hart betroffene Betriebe ausgezahlt worden wären. Die Ergebnisse des Situationsberichts sind repräsentativ; sie wurden gemäß der letzten Agrarstrukturerhebung hochgerechnet. Daten für einzelne Regierungsbezirke oder Landkreise in Bayern sind nicht verfügbar, da hierfür der Stichprobenumfang zu gering ist.

Alle Informationen aus dem neuen Situationsbericht des Deutschen Bauernverbandes finden Sie ab 8. Dezember 2022, ca. 11 Uhr unter www.situationsbericht.de.

Bericht und Foto: Bayerischer Bauernverband


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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