Aus allen Teilen Oberbayerns bis tief ins Niederbayerische hinein, sowie aus dem Österreichischen Bundesland Salzburg kamen diesmal die Sänger:innen und Musikant:innen, die auf dem „Volksmusikschiff Edeltraud“ zirka 250 Zuhörer:innen mit Volksliedern und dazu passenden Weisen erfreuten.
Auch die Schiffspassagiere kamen schwerpunktmäßig aus den vorgenannten Regionen. Marlene Anner von der Prien Marketing GmbH (PriMa) hatte wieder einmal eine „gute Hand“ bewiesen, beim Auswählen und Zusammenstellen der Mitwirkenden. Vorgestellt wurden diese, wie immer, von Siegi Götze, mit launigen Worten und viel Wissenswertem zu ihrem persönlichen Umfeld, insbesondere ihrer „Alltags- und Berufswelt“. Daraus resultierte ein bunter Querschnitt durch unsere heutige Gesellschaft, quer durch alle Altersgruppen, mit Gymnasial- und Berufsschullehrer:innen, Musiklehrer:innen, Zahnärzt:innen, Goldschmied:innen, Keramik- und Maschinenbaumeister:innen, Selbständigen und Angestellten, Rentner:innen aber auch Trachtler:innen in verschiedensten Funktionen. Alle miteinander widmen sich zum Teil schon seit vielen Jahrzehnten dem angestammten Lied- und Musiziergut. Den weitesten Weg hatten heuer die Mitglieder der Adlkofener Geigenmusi rund um die frisch gebackenen Kulturförderungs-Preisträger des Landkreises Dingolfing, Peter und Monika Kobler. In der seltenen Besetzung mit zwei Geigen, Bratsche, Oboe und Kontrabass gefielen sie insbesondere durch meisterliche Instrumentenbeherrschung im Verbund mit tontechnischen Feinheiten, die in jedem Konzertsaal Platz gehabt hätten. Flott und „rassig“ wurde es meist dann, wenn zur Ziach-Besetzung Wolfgang Korntheuer mit frischem Okarinaspiel dazu stieß und Anian Korntheuer die Holzlöffel schlug. Den ganzen Abend über war der Bolzwanger Dreigesang aus dem Salzburger Land an ihrer Seite. Regina Resch, Magdalena Reindl und Nepomuk Korntheuer, deren Stimmenverwandtheit bei zahlreichen Liedvorträgen vernehmbar eine wohltuende, anheimelnde Homogenität ausstrahlte, hatten neben vielen anderen Volksliedern, passend zur Schifffahrt, auch das Lied „Mir fahrn mit der Zilln übern See“ mitgebracht. Optisch und akustisch eine echte Bereicherung auf der „Edeltraud“. Stimmlich sehr gereift, ausdrucksstark und kraftvoll präsentierten sich die Rimstinger Sänger. Christoph Bauer, Raimund Steinberger, Hannes Ettenhuber und Markus Dettendorfer wurden dazu virtuos auf der Zither von Peter Anderl von den Inntaler Sängern begleitet. Dem Almabschied, der Jagerei aber auch der „jungen Liab“ galten ihre Liedtexte, vom Publikum zu Recht mit kräftigem Applaus honoriert. Sonorer Männerviergesang wie aus „einem Guss“. Das Prädikat „Aus einem Guss“ kann und darf auch die Boarische Alm Musi mit Simone Lahner (Zither), Albert Lahner (Kontragitarre) und Manfred Wörnle (Zither) jederzeit für sich in Anspruch nehmen. Diese „eingeschworene“ Musikanten – Formation gehört seit langem zu den meistgesuchten und meistbeschäftigten Saitenbesetzungen in unseren Breitengraden. Klangtechnisch gesehen eine absolut hörenswerte „Werdenfelserisch – Chiemgauerische Symbiose“ von hoher Qualität, so Kenner der Szene. Heinz Neumaier (Gitarre), Hubert Blaser (Gitarre) und Roman Messerer (Zither) gewannen einmal mehr als ausgewiesene Könner ihres „Fachs“ mit vorzüglicher Saitenmusik von hoher Präzision und bewundernswerter Fingerfertigkeit als „Gröbenbach Musi“ die Herzen der aufmerksamen Zuhörer:innen. Namensgeber der „Gröbenbachmusi“, so Siegi Götze, ist ein aus dem Dachauer Moos kommender und durch Dachau, die Heimatstadt von Heinz Neumaier, fließender kleiner Bach. In den Wortbeiträgen ging es diesmal viel um die wichtige Namensgebung bei Volksmusikgruppen. Der Oimblüah Dreigsang mit Maria Kaiser, Maria Strasser und Lena Wohlschläger bezog sich dabei auf die gemeinsame Freude an Blumen aller Art, der Natur und speziell der Alm. Von diesem „quellfrisch“ daherkommenden Frauen-Dreigesang mit handverlesener und passender Liedauswahl wird man noch viel hören. Das gilt auch für die beiden Liedbegleiter Jakob Hampl und Hannes Schmid, die beide mehrmals auch im Duo musizierten. Schee war‘s, so der einhellige Tenor und hoffentlich auf ein „nächstes Mal“ im Frühjahr 2024.
Text: Siegi Götz – Fotos: Foto Berger
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