Leitartikel

Traunstein: 40 Jahre Partnerschaft Wesseling

Veröffentlicht von Christina Rechl

Städtepartnerschaft mit Wesseling aufgefrischt – Delegation aus Traunstein fuhr zum 40. Jubiläum in die Stadt am Rhein

Die Städtepartnerschaft von Traunstein zu Wesseling, der Industriestadt am Rhein nahe bei Köln, ist die älteste der Verbindungen zu den vier Partnerstädten. Sie feiert in diesem Jahr ihr 40. Bestehen. Aus diesem Anlass fuhr eine Delegation aus Traunstein mit 2. Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner, 3. Bürgermeister Sepp Kaiser, Partnerschaftsreferent Wilfried Schott, Alt-Oberbürgermeister Manfred Kösterke sowie Vorstand und Mitglieder der „Gmiadlichen Hochbergler“ zum Festakt nach Wesseling.

Neben dem Festakt im Rheinforum mit Urkundenunterzeichnung, Eintrag ins Goldene Buch und Geschenkübergabe sowie einem Auftritt des Männer-Gesang-Vereins 1844 Wesseling e.V. standen auch ein Workshop zur Zukunft der Städtepartnerschaft und die Einweihung eines neuen Raums „Traunstein“ im neuen Rathaus von Wesseling sowie ein Besuch des Weihnachtsmarktes auf dem zweitägigen Besuchsprogramm. Auch Vertreter der Stadt Leuna, mit der Wesseling ebenfalls eine Städtepartnerschaft verbindet, feierten mit. Wesselings Bürgermeister Ralph Manzke erinnerte vor zahlreichen Ehrengästen an die enge Verbundenheit und das Hochgefühl, als 2005 durch die Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger zum Papst quasi alle Deutschen auch Traunsteinerinnen und Traunsteiner wurden. Hatte Ratzinger die Chiemgau-Metropole doch als seine Vaterstadt und „schönste Stadt der Welt“ bezeichnet. Wesseling war zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 20 Jahre Partnerstadt von Traunstein.

Manzke skizzierte das Zusammenwachsen nach dem ersten Besuch des Männergesangsvereins Wesseling 1963 in Traunstein über ein großes bürgerschaftliches Engagement hinweg bis zur Begründung der Städtepartnerschaft durch Traunsteins Oberbürgermeister Rudolf Wamsler, Bürgermeister Alfons Müller und Stadtdirektor Reinhard Konda 1984. Zahlreiche weitere Anlässe auf sportlichem und kulturellem Gebiet sowie zwischen Jugendlichen, Vereinen und Faschingsfreunden folgten. Als eine der wichtigsten treibenden Kräfte des Zusammenschlusses lobte Manzke Theo Engels, den Vorsitzenden des Männergesangsvereins und „stärkster Motor auf Wesselinger Seite“. Der Bürgermeister hob hervor, dass sich eine Partnerschaft „nicht im Selbstlauf erhält, sie wird erst lebendig, wenn viele Menschen sie im Herzen tragen, sie mit Aktionen füllen und so zu einer Verankerung beitragen“.

Burgi Mörtl-Körner, 2. Bürgermeisterin aus Traunstein, erinnerte in ihrem Grußwort ebenfalls an die zahlreichen gegenseitigen Besuche, Aktivitäten und Projekte. Nicht zuletzt durch „den Brexit, die Corona-Pandemie und die Herausforderungen des modernen Arbeits- und Lebensstils“ sowie durch das Älterwerden engagierter Protagonisten und Interessensverschiebungen bei der Jugend hätten die Städtepartnerschaften „in letzter Zeit etwas gelitten“. Ebenso fordere die Digitalisierung, Social Media und die Informationsflut mit hohem Tempo viele Menschen heraus, „die wirklich wichtigen Dinge nicht aus den Augen zu verlieren“. Umgekehrt hätten Städtepartnerschaften ähnlich wie die langjährige Beziehungen zu Freunden, Ehe- oder Geschäftspartnern einen „Wert an sich“. Dies gelte gerade in Zeiten der Krisen und großen Veränderungen. Deshalb sei es wichtig, aus der Erinnerung an Gemeinsamkeiten „neue Impulse für die Zukunft zu schöpfen“.

Mit der Übergabe von Geschenken bekräftigten die Delegationen das Band der Verbundenheit. Die Traunsteiner hatten ein Aquarell mit einer Ansicht vom Stadtplatz dabei, das Manfred Kösterke um einen Krug bayerischen Freundschaftsbieres ergänzte. Bürgermeister Manzke überreichte ein Aquarell der Kirche St. Germanus. Ein Grußwort sprach auch Volker Stein, einer der Begründer der Städtepartnerschaft zwischen Leuna und Wesseling. Ein Zeichen neuerlicher Verbundenheit stellte auch die Einweihung eines eigenen „Traunstein-Zimmers“ im neuen Rathaus der Stadt dar.

In einem Workshop erarbeiteten Teilnehmer aus Traunstein, Wesseling und Leuna ergänzend eine Zukunftsstrategie. So soll ein neu zu erarbeitendes Organigramm Auskunft über die wichtigsten Ansprechpartner in den drei Städten geben. Neue Instagram-Accounts sollen jederzeit über aktuelle Aktivitäten informieren und vor allem die Jugend neu ansprechen.

Foto: Mit der Übergabe einer aquarellierten Stadtplatzansicht als Geschenk an Wesselings Bürgermeister Ralph Manzke (2. von links) vertiefte die Traunsteiner Delegation mit 2. Bürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner, 3. Bürgermeister Sepp Kaiser und Alt-Oberbürgermeister Manfred Kösterke die Verbundenheit mit der Stadt am Rhein

Foto & Text: Großen Kreisstadt Traunstein


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Christina Rechl

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