Gesundheit & Corona

Ökumenische Klinikkapelle im RoMed Klinikum

Das Wort „Eröffnung“ würde gar nicht mehr so richtig passen, stellte der evangelische Klinikpfarrer Dr. Klaus Wagner-Labitzke bei seiner Begrüßung der Festgäste vorweg fest. Hatten doch die Corona-Beschränkungen eine Feierlichkeit immer wieder verzögert. Umso mehr freute man sich jetzt, den rund fünfzig geladenen Ehrengästen bei einer festlichen Laudatio auf die Klinikkapelle unter dem Leitspruch „Kommt und seht!“ (Joh 1,39) zu danken und die großzügige Spende des Fördervereins Freunde des Klinikums Rosenheim e. V. von 650.000 Euro entgegenzunehmen.

Zum ersten Mal sahen die Handwerker, die Künstler, Architekten und Mitglieder des Fördervereins das Gesamtkunstwerk Kapelle, für deren Entstehung sie sich in unterschiedlichster Form eingesetzt hatten. „Egal in welcher Rolle Sie heute gekommen sind, jetzt in dieser Stunde des Gottesdienstes sind wir alle als Menschen in diesem Raum versammelt.“ Mit diesen Worten lud die Leiterin der katholischen Klinikseelsorge Pastoralreferentin Monika Eichinger zum liturgischen Teil des Abends ein.

Sichtlich berührt zeigten sich die Gäste, als die vier Klinikseelsorgerinnen und -seelsorger von Begegnungen mit Patienten erzählten, die an unterschiedlichen Orten in der neuen Kapelle tagtäglich stattfinden: ob beim Kerze anzünden vor dem Marienbild oder beim Betrachten des Kreuzes, das im Schatten an der Wand eine Umarmung andeutet, ob beim Fürbittbuch, in das persönliche Anliegen geschrieben werden oder im Farbspiel der Mosaikfenster an der Wand, zu dem eine Patientin sagte: „Sehen Sie, da spiegelt sich mein ganzes Leben!“.

Zur Entstehung und zum theologischen Konzept der Kapelle erzählte sehr anschaulich und begeistert der sich bereits im Ruhestand befindliche Klinikseelsorger Josef Klinger. Er hob dabei würdigend hervor, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kirche, der Klinikleitung und allen Beteiligten, vor allem auch mit dem bereits verstorbenen Künstler Josef Hamberger war. Insbesondere sprach er seinen Dank dem großen persönlichen Einsatz von Alt-Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und dem damaligen Zweitbürgermeister Anton Heindl für den Erhalt der monumentalen, farbigen Glasbild-Fensterbänder des Rosenheimer Künstlers Karl Prokop aus. Durch die Gründung des Fördervereins Freunde des Klinikums Rosenheim e. V. und viele großzügige Spenden konnten die finanziellen Mittel aufgebracht werden, die Fensterbänder beim Umzug in den Neubau des Hauses 2 in einem neuen Konzept wieder einzubauen.

Bei den sich anschließenden Grußworten betonten Dr. Martin Seidnader als Vertreter der Erzdiözese München und Freising und die evangelische Dekanin Dagmar Häfner-Becker unisono wie bedeutend ein spiritueller Raum in einem Krankenhaus und wie wichtig auch die Verbindung der Klinik nach außen seien. Oberbürgermeister Andreas März wünschte neben den Patientinnen und Patienten auch allen RoMed-Mitarbeitenden die Kapelle als Kraftort für sich zu entdecken. Vor der Scheckübergabe der 650.000 Euro an RoMed-Geschäftsführer Dr. Jens Deerberg-Wittram spannte Anton Heindl noch einmal den Bogen von der Gründung des Fördervereins bis hin zur Verwirklichung des sakralen Raumes. Beim anschließenden Empfang resümierte ein Gast treffend: „Durch diese Feier habe ich die Kapelle noch einmal ganz neu für mich entdeckt.“

Öffentlich zugänglich ist die ökumenische Klinikkapelle im RoMed Klinikum Rosenheim, Haus 2, 4. Obergeschoss zu den Besuchszeiten und zu den Gottesdiensten, die sonntags um 10:45 Uhr stattfinden.

Bericht und Bilder: RoMed Kliniken

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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