Brauchtum

Festgottesdienst zum 100jährigen Geburtstag der Gamsgebirgler

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein freudiger Anlass, wenn auch unter erschwerten Corona-Bedingungen, ließ die Mitglieder des Trachtenvereins d’Gamsgebirgler und Besucher zum Dorfplatz strömen. Die Trachtler erschienen in ihrer traditionellen Gewändern, die Fahnenabordnungen -auch von befreundeten Vereinen- stellten sich rechts und links vom Altar auf und zum Einzug von Pfarrer Martin Straßer spielten die Bläser vom Balkon des Bürgerhauses und gaben dem Gottesdienst zum 100jähringen Geburtstag des Trachtenvereins einen schönen festlichen Beginn und Rahmen.

Vorstand Andi Hell erinnerte, dass die Messe eigentlich 200 Meter weiter unten an der Ache im Rahmen des Gaufestes 2020 stattfinden sollte, aber dafür nun das Jahr 2022 im Visier ist. Pfarrer Martin Straßer erinnerte an die Wurzeln des Vereins, an die schwere Zeit vor 100 Jahren nach dem ersten Weltkrieg, wo sich die Menschen nach Freude und Licht sehnten, nach einem schönen Gwand, nach Zusammensein. Humorig interpretierte Straßer die „Gams“ im Namen des Trachtenvereins, „sicher weil sie so flink und geschwind ist, wie die Buben und Madln beim Plattln und Drehn“.

Als Metapher beim Trachtengwand zog er die zwei Hosenträger bei der Lederhose heran, die zwei Träger stehen für Tradition und Fortschreiten, beides sei wichtig. Der Pfarrer übergab zum Schluss der Messe als Geschenk einen Bergstrauß an den Vorstand, mit Edelweiß, Enzian Diesteln, Latschen und Rosen und auch hier fand  er zu jeder Pflanze ein Sinnbild, verbunden mit dem Wunsch für weiterhin gutes Gelingen und als Dank an den Trachtenverein für das Einbinden der Kirche bei den Veranstaltungen. Auch Bürgermeister Josef Loferer gratulierte und wünschte dem Verein, dass die Werte der Gründungsväter weiter erhalten bleiben. Dem schloss sich Gauvorstand Miche Huber des Chiemgau Alpenverband an, er fand wichtig den Kontakt und das Zusammenhalten und wünschte eine gute Hand für die Zukunft. Er überreichte eine schöne Gedenktafel zum 100jährigen.

Otto Dufter vom Patenverein Unterwössen gratulierte mit einem symbolischen Biergarten.  Die Messe wurde stimmungsvoll musikalisch  begleitet von der Mühlberg Soatmusi und den Schlechinger Sängern. Leider setzte während der Veranstaltung im Freien heftiger Regen ein, aber die Trachtler stellten flink große Schirme auf dem Dorfplatz auf, wo die Besucher nach der Messe bei einem Bier noch –mit dem gebotenen Abstand- zusammen stehen konnten und den zum Abschluss fröhlichen Klängen des Gamsgebirg-Masches der Bläser lauschen konnten. wun

Bericht und Fotos Sybilla Wunderlich –     Einzug zum Altar mit Pfarrer Martin Straßer –    Martin Straßer überreicht Vorstand Andi Hell einen Bergstrauß

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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