Leitartikel

40 Jahre Nachbarschaftshilfe in Nussdorf am Inn

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Nußdorf am Inn – Seit 40 Jahren sind sie die stillen Helden des Alltags  – Mit kleinen Gesten bewirken sie Großes: Die Nachbarschaftshilfe von Nußdorf, die mit Herz und Hingabe ehrenamtlich zur Stelle sind, um das Leben derer zu erleichtern, die auf Unterstützung angewiesen sind. Dank ihrer selbstlosen Hilfe können viele Menschen weiterhin in ihrem vertrauten Zuhause bleiben und den Alltag mit einem Lächeln meistern.

Kürzlich fand im Pfarrheim Nußdorf eine festliche Jubiläumsfeier statt. Der Verein nutzte die Gelegenheit, um das besondere Ereignis in angemessenem Rahmen zu würdigen. Der Pfarrsaal war bis auf den letzten Platz besetzt, was die große Resonanz und Wertschätzung für den Verein unterstreicht. Bereits ein Jahr nach der Gründung konnte die Nachbarschaftshilfe Nußdorf damit beginnen, eine Erfolgsgeschichte zu schreiben, wie Elisabeth Dandelberger, Erste Vereinsvorsitzende, in ihrer Festrede berichtete. Denn schon 1985 hatte sich die Nachbarschaftshilfe als unverzichtbarer Bestandteil der Gemeinde etabliert. Mit rund 20 engagierten ehrenamtlichen Helfern hatten die fleißigen Helfer in kürzester Zeit viel erreicht und das Leben zahlreicher Menschen positiv verändert.

Die Unterstützung reichte seinerzeit längst von alltäglichen Gefälligkeiten bis hin zur Übergangspflege und Nachbetreuung nach Klinikaufenthalten. Besonders bemerkenswert war damals bereits die breite Beteiligung der Dorfgemeinschaft, die der Verein aktivieren konnte: Frauen backten Kuchen für gesellige Treffen, Trachtenfrauen und Musikgruppen sorgten für Unterhaltung, und auch Bergwacht, Feuerwehr sowie das Christliche Sozialwerk trugen ihren Teil bei. Dank dieser gemeinsamen Anstrengungen konnte die Nachbarschaftshilfe schon kurz nach ihrer Gründung Großes leisten.

Heute, 40 Jahre später, blickt Nußdorf stolz auf eine Organisation, die aus der Gemeinde nicht mehr wegzudenken ist und weiterhin mit Herz und Hingabe für andere im Einsatz ist. Im Laufe der Jahre hat sich das Aufgabenspektrum an den Bedürfnissen und Nöten der Menschen orientiert und wurde erweitert. Heute ist die Nachbarschaftshilfe Nußdorf nach wie vor ein leuchtendes Beispiel für ehrenamtliches Engagement und Gemeinschaftssinn. Ihre Aufgaben sind so vielfältig wie die Menschen, denen sie hilft. Eine der wichtigsten Tätigkeiten ist nach wie vor die Betreuung von Erkrankten nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus. Viele von ihnen bedürfen noch Unterstützung, die durch sonst niemanden geleistet werden. Hierzu gehören insbesondere Sprech- und Bewegungsübungen, die den Genesungsprozess unterstützen. Besonders in der Weihnachts- und Osterzeit zeigt sich die Herzlichkeit der Helfer. Kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten werden an kranke und ältere Menschen verteilt, die ihre Wohnung kaum oder nicht mehr verlassen können. Diese Gesten bringen nicht nur Freude, sondern auch das Gefühl, nicht vergessen zu sein.

Die Finanzierung dieser Aktivitäten erfolgt durch Spenden und unter anderem durch den jährlichen Adventsbasar. Ein weiteres Highlight sind die geselligen Zusammenkünfte. Diese Veranstaltungen stärken das Gemeinschaftsgefühl und bieten eine willkommene Abwechslung im Alltag. Dank großzügiger Spenden konnte die Nachbarschaftshilfe sogar ein eigenes Dienstauto anschaffen. Dieses Fahrzeug wird für die Fahrten der Helfer genutzt und ist ein unverzichtbares Hilfsmittel im täglichen Einsatz. Nußdorfs Erste Bürgermeisterin, Susanne Grandauer, überbrachte die Glückwünsche der Gemeinde und betonte dabei, dass die Arbeit der Nachbarschaftshilfe eng mit dem Gemeindeleben verknüpft ist. Sie hob hervor, dass die Gemeinde stets bereit war und auch in Zukunft sein wird, die vielfältigen Aktivitäten der Nachbarschaftshilfe zu unterstützen, da diese Förderung gut investierte Mittel darstellt. Grandauer würdigte das große Engagement und den wertvollen Beitrag der Nachbarschaftshilfe für den sozialen Zusammenhalt. Pfarrer Christoph Rudolph gratulierte ebenfalls und sicherte christlichen Beistand, wie die Krankenkommunion, zu.

Drei Mitglieder des Vereins wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt: Christa Kaplan, Gründungsmitglied und Seniorenbeauftragte der Gemeinde von 2008 bis 2022; Greti Antretter, ebenfalls Gründungsmitglied, Kassenprüferin von 1994 bis 2000 und Zweiter Vorstand von 2006 bis 2023; sowie Luise Birkmann, die von 1993 bis 2015, ganze 22 Jahre, als Kassier für die Nachbarschaftshilfe tätig war. Alle drei haben maßgeblich zum Aufbau und Erfolg der Organisation beigetragen und wurden nun für ihr langjähriges Engagement geehrt. Thomas Waldvogel, Beauftragter für die Belange älterer Menschen im Landratsamt Rosenheim, nahm die Ehrungen vor und sprach über den Wandel der Nachbarschaftshilfe in den letzten 40 Jahren. Die musikalische Gestaltung lag in den talentierten Händen der Geschwister Christoph, Julia und Elisabeth Sinhart.

Bericht: Volkhard Steffenhagen – Fotos: Hans Hildgartner

Seit 40 Jahren gehört die Nußdorfer Nachbarschaftshilfe zu den stillen Helden des Alltags. Grund genug für Elisabeth Dandlberger (Erste Vorsitzende), Franziska Hitzler (Zweite Vorsitzende und Schriftführerin), Susanne Grandauer Nußdorfs Erste Bürgermeisterin und Rosina Karl (Schatzmeisterin), diese Jubiläum zu begehen

Kaplan Christa

Zum Ehrenmitglied Nußdorfer Nachbarschaftshilfe wurde Christa Kaplan (2. v. rechts) durch ernannt und von Thomas Waldvogel, Beauftragter für die Belange älterer Menschen im Landratsamt Rosenheim, Franziska Hitzler (Zweite Vorsitzende und Schriftführerin, 2. v. links) und Elisabeth Dandlberger (Erste Vorsitzende, rechts) geehrt.

Antretter Greti

Zum Ehrenmitglied Nußdorfer Nachbarschaftshilfe wurde Greti Antretter (2. v. rechts) durch ernannt und von Thomas Waldvogel, Beauftragter für die Belange älterer Menschen im Landratsamt Rosenheim, Franziska Hitzler (Zweite Vorsitzende und Schriftführerin, 2. v. links) und Elisabeth Dandlberger (Erste Vorsitzende, rechts) geehrt.

Foto 4117 Birkmann Luise

Zum Ehrenmitglied Nußdorfer Nachbarschaftshilfe wurde Luise Brinkmann (2. v. rechts) durch ernannt und von Thomas Waldvogel, Beauftragter für die Belange älterer Menschen im Landratsamt Rosenheim, Franziska Hitzler (Zweite Vorsitzende und Schriftführerin, 2. v. links) und Elisabeth Dandlberger (Erste Vorsitzende, rechts) geehrt.

Chronik der Nußdorfer Nachbarschaftshilfe

1984 Gründung der Nachbarschaftshilfe Nußdorf
1992 Anschaffung eines vereinseigenen Kraftfahrzeug
1993 Verleihung des Bayerischen Heimatpreises an die amtierende Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe Thia Marchfelder
1996 Verleihung des Staatspreises an Thia Marchfelder durch Ministerpräsident Edmund Stoiber
2000 Ersatzbeschaffung für das Kraftfahrzeug
2003 Aufnahme der Seniorengymnastik nach dem Bau der Turnhalle
2008 Einführung der jährlichen Bürgerversammlung der Senioren
2013 Satzungsänderung zur Annahme von Spenden, Anerkennung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt
2014 Beschaffung eines weiteren Automobils

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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