Leitartikel

36. Priener Marktfest mit Volksfest-Charakter

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein Traum-Wetter-Tag und beste Organisation waren Garanten dafür, dass nach zwei Jahren Pause das Priener Marktfest wieder zu einem „Fest der Feste“ für das westliche Chiemseeufer wurde. Pünktlich nach dem Zwölf-Uhr-Läuten von der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ eröffnete erstmals in seiner Amtszeit Priens Bürgermeister Andreas Friedrich das Fest. Dreieinhalb Schläge auf den Zapfhahn vom Hofbräu-Traunstein-Bierfaß waren erfolgreich, so dass mit dem Tusch zu den Klängen der Priener Blaskapelle das erste Prosit angestimmt werden konnte. Was folgte, war ein wahrer Freudentag mit Volksfestcharakter für den Förderverein des Trachtenvereins Prien, der zusammen mit dem Ski-Club Prien Veranstalter war.

Etwas spritzig verlief das Anzapfen des Bürgermeisters, doch das tat der guten Laune keinen Abbruch. Im Gegenteil: Bernhard Sailer vom Hofbräuhaus Traunstein, das seit 1992 Bier-Lieferant zum Priener Marktfest ist (vorher war es 10 Jahre Löwenbräu München) kommentierte die Spritzer wie folgt: „Bier macht keine Flecken, Bier ist einfach gut und gesund“. Gesund war auch das neue Konzept zum inzwischen 36. Priener Marktfest, das in seiner langen Geschichte nur viermal ausfallen musste, einmal wegen Regen, einmal wegen Hochwasser und zweimal wegen Corona. Heuer wurde mit der Platzaufteilung umgeplant, so waren in der Schulstraße in erster Linie Kinder-Unterhaltungs- und kulinarische Angebote. Die Musikdarbietungen waren in der Fußgängerzone, gegenüber der Marienapotheke und vor dem Heimatmuseum. Erstmals spielte die Priener Blaskapelle nur bis zum frühen Abend, dazu Manfred Sobota, der seit Anbeginn der Marktfeste dabei war: „Das war richtig schön, dass wir selbst mal in den Besucher-Genuss kommen konnten, bisher war es schon von mittags bis fast Mitternacht anstrengend, wenn auch schön“. Auch Hansi Wallner (Metallbau) vom Ski-Club, helfend im Einsatz, freute sich über das neue Konzept, das sich nach seinen Worten bewährt hat, weil es damit für die Besucher gerade zur Tagessonnenzeit mehr Schattenplätze gegeben hat.

Marktfest-Konzept: bewährt und zum Teil neu  – Begeisterte Besucher

Zum bewährten Marktfest-Konzept gehörten auch diesmal die Mischung aus Musik-Unterhaltung (Blaskapelle Prien, „Preana Buam“,, „Sulzberger“ und „Schladl-Musi“), aus Auftritten der Trachtenjugend und der Goaßlschnalzer sowie aus Geselligkeit und Unterhaltung. Dazu trugen auch ein Ballwurf-Biathlon, zwei Hüpfburgen, ein Kinderkarussell sowie ein Hau-den-Lukas bei. Nicht oft gelang es dabei den Kraft-Probierenden, dass sie alle drei Schläge erfolgreich schafften, einer davon war der polnische Urlauber und Maschinenbau-Student Jacob, er überzeugte mit Kraft und Technik und gewann so die Aufmerksamkeit der Umstehenden. Zu den begeisterten Besuchern gehörten unter anderem auch Eva Ziegltrum aus Hallbergmoos, die gebürtige Prienerin legt ihren Heimaturlaub gerne auf die Marktfestzeiten und Rainer Nitzsche vom Samerberg, erstmals beim Priener Marktfest zeigte er sich beeindruckt von der Gemeinschaftsleistung der drei Vereine und ihrer Mitglieder. Auch private Gäste aus der Partnerstadt Valdagno waren begeistert, herzlich betreut wurden sie von Marisa Osti und von Priens Partnerschaftsreferenten Johannes Dreikorn.

Chiemseer Steckerlfische – heiß begehrt

Zu den besonderen Köstlichkeiten beim Priener Marktfest gehören seit jeher Steckerlfische vom Chiemsee. Seit fünf Jahren ist Felix Löhmann Chef des Standes, Lorenz Obermüller ist seit Anfang an jedes Jahr am Grill. Sepp Messerer senior war beim ersten Marktfest an der Schänke, seither ist auch er bei den Fischen. Insgesamt 625 Forellen, Saiblinge und Lachs-Forellen wurden vorbereitet und konnten abgegeben werden. Zu den dankbaren Genießern gehörten auch die Indischen Schwestern Juliane und Luisa. Deren Leibspeisen sind auch die frischen Grillhendl. Diese gab es beim Mesnerwirt Andreas Blank, er ist seit 16 Jahren mit dabei, von ihm vorbereitet wurden 1.000 Portionen Grillhendl.

Außergewöhnlicher Blickfang zum Beginn

Für einen lautstarken Auftakt sorgten die Priener Böllerschützen inmitten des Marktplatzes, dort waren auch die vier sauber herausgeputzten Pferdestärken des Hofbräuhauses Traunstein ein außergewöhnlicher Blickfang. Für deren gelingenden Einsatz sorgten die Bräuhaus-Rosserer Hansi und Christian Jobst und Albert Parzinger.

Ehrenamtlicher Einsatz bis über Mitternacht sorgt für Sauberkeit am Morgen

Insgesamt waren wieder über 100 Leute ehrenamtlich im Einsatz. Dazu Bürgermeister Andreas Friedrich in seiner abendlichen Bilanz: „Bei unserer 125 Jahr-Feier und den dabei gelungenen Großveranstaltungen habe ich schon einen Einblick in das Geschehen hinter den Kulissen bekommen, aber der Marktfest-Tag ist noch besonders stark zu bewerten“. Unter den bewährten Kräften, die zum Erfolg beitrugen, gehörten   die Wirte Fischer am See in der Schulstraße, die Mesnerstuben am Heimatmuseum, das Hotel Luitpold am See und ein Käsestand bei der Kirchen-Nordseite sowie ein Brotstand an der Taufkapelle.  Die beiden Schankmannschaften wurden ergänzt von vielen Service-Kräften, deren Ganztages-Einsatz ganz schön in die Arme und Beine ging.  Ein besonderer Dank von Fördervereinsvorsitzendem Josef Weidacher gebührte dem stets einsatzbereiten Roten Kreuz sowie der nächtlichen Aufräum-Mannschaft, die dafür sorgte, dass die gute Stube Priens bereits beim montäglichen Festgottesdienst wieder stubenrein war.

Foto/s: Hötzelsperger –  1.Schwester Juliane und Schwester  Luisa erfreuten sich am Steckerlfischstand. 2. Mesnerwirt Andreas Blank hatte rund eintausend Gickerl-Portionen vorbereitet. 3. Bewährte Fisch-Griller von links: Sepp Messerer senior, Lorenz Obermüller und Lenz Niedermayer. 4. Bewährtes Bedienungs-Tandem Verena Hefter (li.) und Maria Messerer. 5. Festleiter Josef Weidacher inmitten des Marktfest-Trubels. 6. Trachtenjugend beim Sterntanz vor der Marienapotheke. 7. Erfolgreich beim Hau-den-Lukas Student Jacob aus Polen. 8. Brauereigespann vom Hofbräuhaus Traunstein.

Weitere Bilder: Rainer Nitzsche vom Sterntanz der Priener Trachtenjugend vor der Marienapotheke

Weitere Informationen: www.prien.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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