Wolfgang Bude, ehemaliger Leiter der Tourist Aschau, Gründer und langjähriger zweiter Vorsitzender und Motor des Heimat- und Geschichtsvereins Aschau ist jetzt Ehrenbürger von Aschau. Bei einer Feierstunde im Laubensaal des Schlosses Hohenaschau überreichte Bürgermeister Simon Frank dem neuen Ehrenbürger vor zahlreichen Familienmitgliedern, Freunden, Gästen und Bekannten die Urkunde und die goldene Ehrennadel der Gemeinde. Der Aschauer Gemeinderat hatte ohne Diskussion einstimmig beschlossen, „dem besten Geschichtskundigen der Herrschaft Hohenaschau, dem Erfinder des Tourismus zu historischen Stätten im Priental und Verfasser ungezählter Bücher und Broschüren“ das Aschauer Ehrenbürgerrecht zu verleihen.
Die Gemeinde Aschau ist mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde sehr sparsam: zuletzt wurden 2014 Altbürgermeister Kaspar Öttl 2015 der ehemalige zweite Bürgermeister Karl Haberstock und 2023 Dieter Höpfner ausgezeichnet. Zwei weitere Ehrenbürger Rasso Freiherr von Cramer-Klett (2001) und Heinz Winkler (2009) sind bereits verstorben; Hans Pumpfer ist der letzte noch lebende Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde Sachrang.
„Wolfgang Bude ist mit niemand zu vergleichen, er ist ein einmaliges Unikat“, bedankte sich der Laudator Altbürgermeister Kaspar Öttl beim ehemaligen Leiter der Aschauer Kurverwaltung für die gemeinsame Arbeit seit 1979. „Sein Lebenslauf mit der Kindheit in Rohrdorf, die Ausbildung zum Gärtner und die langjährige Tätigkeit als Soldat auf Zeit haben ihn nachhaltig geprägt“. Seit 1979 war Wolfgang Bude verantwortlicher Leiter für den Tourismus in Aschau, zunächst angestellt als Fremdenverkehrsdirektor. Bei ihm „habe es nie gekracht und gestunken vor lauter Highlights und Events“, so Öttl, Bude habe für Aschau und das Priental stets das angeboten, was hier im Überfluss für alle da ist: die Landschaft, die Kultur, die Bauwerke, die Geschichte und das Brauchtum. Mit diesen fünf Voraussetzungen habe er über viele Jahre beste Erfolge für die Region erzielt und Aschaus Platz in der Spitze der oberbayerischen Tourismusgemeinden begründet. In langen zähen Verhandlungen mit den Bundesbehörden schuf er die Voraussetzungen dafür, dass Schloss Hohenaschau heute touristisch genutzt werden kann; mit dem Burgmuseum, dem Burgladerl und der Öffnung einiger Räume der alten Burg für die Öffentlichkeit erkämpfte er die Grundlagen für die heutigen Schlossbesichtigungen. Erstmals konnte der barocke Preysingsaal als „Gute Stube Aschaus“ mehrere Jahre für die Schlosskonzerte genutzt werden, der frühbarocke Laubensaal wurde aus dem Dornröschenschlaf geweckt und präsentiert sich heute wie zur Zeit seiner ersten Ausmalung durch Joseph Eder und Jacob Carnutsch um 1686. Wie durch Zauberhand fühlte man sich nach Italien in eine der abgebildeten römischen Patriziervillen versetzt.
Als Vorstandsmitglied im Heimat- und Geschichtsverein ließ Wolfgang Bude im Auftrag der Gemeinde Aschau die geschichtlichen Hintergründe in der 22-bändigen Aschauer Chronik immer weiter ausleuchten. 22 Quellenbände, erstellt von 42 Autoren mit 10700 Seiten und 3100 Abbildungen geben der Gemeinde Aschau ein Alleinstellungsmerkmal unter allen Kommunen in Deutschland. Ein so ausführliches Werk liegt für eine Gemeinde vergleichbarer Größe nirgens vor. Dass diese Chronik mit Gesamtkosten von rund 400000 Euro ohne jegliche Belastung des Gemeindehaushalts und damit der Aschauer Bürger erstellt werden konnte, ist das alleinige Verdienst Wolfgang Budes.
Diese Chronik bildete die Voraussetzung dafür, dass die Landesausstellung 2008 „Adel in Bayern“ an Aschau vergeben wurde. Diese Ausstellung, die Bude maßgeblich initiiert und vorbereitet habe, hat schließlich alle Rekorde gesprengt. Die Gemeinde mit ihren 6000 Einwohnern zog über 108000 Besucher an. „Er war der Vater dieser Ausstellung, die er seit vielen Jahren geplant und vorbereitet hatte“. Ganz nebenbei seien aus diesen Arbeiten dabei auch noch das Aschauer Auferstehungsspiel und das Pankraz von Freyberg Spiel herausgekommen. Das bauliche Ensemble Festhalle mit den Nebengebäuden und der Zustand des Schlosses gingen maßgeblich auf seine Bemühungen zurück, für die Landesausstellung die bestmögliche Umgebung zu schaffen. „Es war wichtig, dass hier mit Wolfgang Bude ein Macher am Werk war und kein Träumer, das bildete den Schlüssel zum Erfolg“.
Auch im Ruhestand blieb Wolfgang Bude für den Heimat- und Geschichtsverein tätig, „es gibt noch so viel zu tun und zu erforschen im Priental. Dafür reicht ein Menschenalter gar nicht aus“. Bei den letzten Wahlen gab er sein Vorstandsamt weiter an Thomas Bauer. Er dankte all seinen Wegbegleitern für die ständige Unterstützung in den vielen Jahren im Beruf und bei der Arbeit für den Heimat- und Geschichtsverein Aschau. Bude bedankte sich bei Bürgermeister Simon Frank und der Gemeinde Aschau für diese Auszeichnung, er sei sich der Bedeutung dieser Ehrung bewusst und habe sich sehr gefreut dass seine Arbeit für die Gemeinde Aschau und das gesamte Obere Priental mit dieser Auszeichnung gewürdigt wurde. Diese Jahre seien mit viel Arbeit verbunden gewesen, die er aber gerne gemacht habe.
Maria Wörndl und Gabi Hierl-Dicker umrahmten den Nachmittag musikalisch, Sebastian Pellkofer versorgte die Gäste mit einem üppigen Büfett.
Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg
Bei einer Feierstunde im Laubensaal des Schlosses Hohenaschau überreichte Bürgermeister Simon Frank dem neuen Ehrenbürger Wolfgang Bude vor zahlreichen Familienmitgliedern, Freunden, Gästen und Bekannten die Urkunde und die goldene Ehrennadel der Gemeinde.
Von links Laudator Altbürgermeister Kaspar Öttl – Bürgermeister Simon Frank – der neue Ehrenbürger Wolfgang Bude – Renate Bude
Feierstunde im Laubensaal des Schlosses Hohenaschau – erste Reihe Wolfgang und Renate Bude
Bei einer Feierstunde im Laubensaal des Schlosses Hohenaschau überreichte Bürgermeister Simon Frank dem neuen Ehrenbürger Wolfgang Bude die Urkunde und die goldene Ehrennadel der Gemeinde.
Der neue Aschauer Ehrenbürger Wolfgang Bude
Laudator Altbürgermeister Kaspar Öttl dankte dem ehemaligen Leiter der Aschauer Kurverwaltung für die gemeinsame Arbeit seit 1979.