Leitartikel

Weihbischof Haßlberger tritt in den Ruhestand ein

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Altersbedingter Amtsverzicht wird mit Neuordnung der Regionen des Erzbistums wirksam   – Weihbischof Bernhard Haßlberger, Bischofsvikar für die Seelsorgsregion Nord der Erzdiözese München und Freising, ist zum Ostersonntag, 9. April, in den Ruhestand eingetreten. Wie der Vatikan am Mittag vermeldete, ist der altersbedingte Amtsverzicht, den Weihbischof Haßlberger Papst Franziskus bereits zur Vollendung seines 75. Lebensjahrs am 30. Oktober 2021 angeboten hatte, nun wirksam. Der Papst hatte den Rücktritt angenommen mit der Bitte, dass Haßlberger seinem Dienst weiter nachgehe, bis ein Nachfolger ernannt sei und den Dienst antrete. Das Kirchenrecht sieht vor, dass Bischöfe zur Vollendung ihres 75. Lebensjahres dem Heiligen Vater ihren Amtsverzicht anbieten. Haßlbergers Nachfolge als Zuständiger für die Seelsorgsregion Nord sowie das Amt des Dompropstes übernimmt Weihbischof Wolfgang Bischof.

Erzbischof Kardinal Reinhard Marx hatte Haßlberger anlässlich des 75. Geburtstags für dessen vielfältiges Wirken im Dienst der Erzdiözese wie auch für die Freisinger und die Deutsche Bischofskonferenz gedankt und dem Weihbischof „Gottes reichen Segen, Gesundheit und Erfüllung für die folgenden Jahre des offiziellen Ruhestands“ gewünscht. In den 27 Jahren seines bisherigen bischöflichen Wirkens habe sich Haßlberger als „nahbarer Seelsorger für die Menschen eingesetzt und die Erzdiözese wie auch die ihm anvertraute Seelsorgsregion Nord mit seinem konkreten Wirken und seiner stets den Menschen zugewandten Art sehr bereichert“. So habe sich Haßlberger hohe Wertschätzung erworben.

Am Ostersonntag ist die Neuordnung der Zuständigkeiten für die drei Seelsorgsregionen im Erzbistum München und Freising in Kraft getreten. Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg, bisher Bischofsvikar für die Region München, übernimmt die Aufgabe in der Region Süd des Erzbistums. Für diese war bisher Weihbischof Wolfgang Bischof zuständig, der nun die Nachfolge von Weihbischof Bernhard Haßlberger antritt. Für die Region München wird bis auf Weiteres der Generalvikar des Erzbischofs, Christoph Klingan, die entsprechende Verantwortung mit wahrnehmen. Die Bischofsvikare und der Generalvikar sind in der jeweiligen Region hauptsächlich zuständig für die pastorale Planung und konkrete Fragen der pastoralen Situation, die Visitationen und die Firmspendung.

Haßlberger war 1977 zum Priester und 1994 zum Bischof geweiht worden. Neben seiner Sorge um die Seelsorgsregion Nord im Erzbistum gehörte er einer Vielzahl wichtiger Gremien in der Erzdiözese an, darunter dem Bischofs- und dem Priesterrat sowie dem Domkapitel. 2013 wurde Haßlberger zum Münchner Dompropst ernannt. Für die Freisinger Bischofskonferenz fungierte er 27 Jahre als Beauftragter für die Polizeiseelsorge in Bayern, bevor er das Amt 2021 an Weihbischof Wolfgang Bischof übergeben hat. Für die Deutsche Bischofskonferenz saß er in vielen Kommissionen, darunter in der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen und in der Kommission für Weltkirche. 2003 wurde Haßlberger mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Haßlberger wurde am 30. Oktober 1946 in Ruhpolding als Sohn eines Waldfacharbeiters und einer Hausfrau geboren. Nach seinem Studium der Theologie und Philosophie und seiner Promotion in Theologie trat er seine erste Stelle als Kaplan in der Pfarrei St. Jakob in Dachau an, wo er auch Präses der Kolpingfamilie wurde. Weitere wichtige berufliche Stationen vor seiner Bischofsweihe waren seine Tätigkeit als Subregens des Münchner Priesterseminars (1982-1987) sowie als Direktor des Kardinal-Döpfner-Hauses, des Bildungszentrums der Erzdiözese, und als Rektor der Domkirche in Freising (beides 1987-1994). (hs)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Egon Lippert

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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