Natur & Umwelt

Waldeigentümer – Klimaneutralität mit Waldwirtschaft

„Die neue Bundesregierung kann ihre ehrgeizigen Klimaschutzziele nur mit der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und mit dem Einsatz des Rohstoffes Holz erreichen“, sagte Dr. Irene Seling, Hauptgeschäftsführerin der AGDW – Die Waldeigentümer, heute in Berlin. „Die Honorierung der Klimaschutzleistung des Waldes und die Stärkung der Bioökonomie sind der Schlüssel dafür“. Anlässlich des Starts der Koalitionsverhandlungen und der Konstituierung des Deutschen Bundestages morgen, Dienstag, 26. Oktober 2021, hat die AGDW gemeinsam mit der Plattform Forst und Holz einen Appell an die Verhandlungspartner der zukünftigen Ampel-Koalition gerichtet.

Schließlich leistet das Cluster Wald und Holz einen zentralen Beitrag zum Klimaschutz: Der Wald speichert rund 127 Mio. Tonnen CO2 im Jahr, das sind 14 Prozent der CO2-Emissionen der deutschen Volkswirtschaft. „Wenn die neue Bundesregierung bis 2045 Klimaneutralität erreichen und klimaschädliche Rohstoffe wie Kohle, Öl und Gas ersetzen will, muss ausreichend Holz zur Verfügung stehen“, sagte die Hauptgeschäftsführerin. „Wer den zügigen Kohleausstieg fordert, muss in die Holznutzung einsteigen.“

Die Zeichen aus Brüssel und Berlin deuten zurzeit jedoch in eine andere Richtung: So setzt die EU-Kommission mit ihrer aktuellen Waldstrategie auf Nutzungsverbote, und auch das deutsche Klimaschutzgesetz wird das Angebot an heimischem Holz dauerhaft senken. Laut dem Wissenschaftlichen Beirat Waldpolitik führt das Gesetz dazu, dass rund die Hälfte des jährlichen Zuwachses im Wald verbleibt, so dass dieses Holz zum Beispiel nicht für das Bauen mit Holz zur Verfügung steht. „Die Wälder in Deutschland verfügen über die größten Holzvorräte in Europa“, sagte Dr. Irene Seling, „dieses Holz liegen zu lassen konterkariert alle Klimaschutzziele.“

Die AGDW fordert daher von der neuen Bundesregierung,

  • die Klimaschutzleistung der Wälder zu honorieren,
  • die Krisenprävention in den Wäldern gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu stärken,
  • die Bioökonomie mit dem Rohstoff Holz als Querschnittsaufgabe in allen Wirtschaftsbranchen auszubauen und
  • die Rohstoffversorgung von Wirtschaft und Gesellschaft mit Holz zu sichern.

Foto: DFWR/DHWR


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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