Gesundheit & Corona

Sozialpreis für RoMed Klinikums

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Stiftungsrat der Kultur- und Sozialstiftung Dr. Michael Stöcker hat beschlossen 2021 außerplanmäßig einen Sozialpreis, dotiert mit 3.000 Euro, zu verleihen. In Anbetracht der aktuellen Situation ist es dem Stiftungsrat ein Anliegen, dass mit diesem Preis der aufopferungsvolle und vorbildliche Einsatz des medizinischen Personals in den Covid-Stationen des RoMed Klinikums Rosenheim für die erkrankten Corona-Patientinnen und -Patienten öffentlich gewürdigt wird. „Der Beschluss wurde einstimmig gefällt und in diesem Zusammenhang erinnern wir an die besondere Verbundenheit des Stiftungsgründers – Dr. Michael Stöcker – mit dem Klinikum“, betont Diethard Schinzel, Vorsitzender des Stiftungsrates.

Im Rahmen eines Stehempfangs im großen Rathaussaal fand jetzt die Verleihung des Preises statt. In seiner Rede ging Oberbürgermeister und Stiftungsvorstand Andreas März auf das außerordentliche Engagement des Klinikpersonals für die Bevölkerung ein und betonte: „Das war eine Teamleistung und eine Gesamtleistung der RoMed Kliniken. Die Pandemie hat unsere Region plötzlich und hart getroffen. Wir verfügen über eine herausragende Krankenhausstruktur, aber moderne Gebäude und Geräte wären nichts, wenn es nicht die Menschen gäbe, die sich für den Patienten voll einsetzen und aufopfern. Es sind das Herzblut und Engagement jedes Einzelnen, das den Unterschied ausmacht. In diesen schwierigen Zeiten der Pandemie mussten Ärzte und Pflegekräfte physisch wie psychisch sehr viel aushalten und schwerste Covid-19-Krankheitsverläufe miterleben, sodass die Belastungen an die Grenze des Erträglichen gingen.“ Die Kultur- und Sozialstiftung hat es deshalb gerade jetzt als Pflicht gesehen, aufrichtige Dankbarkeit auszusprechen und die Verbundenheit gegenüber dem medizinischen Klinikpersonal zu zeigen.

Als sichtbares Zeichen der Anerkennung händigte das Stadtoberhaupt die Urkunde der Kultur- und Sozialstiftung aus und überreichte als Dank einen Blumenstrauß an die Leiterin der internistischen Intensivstation, Frau Dr. Katharina Lenherr, die sichtlich gerührt den Preis stellvertretend für das ganze Ärzte- und Pflegeteam entgegengenommen hat.  Die Intensivmedizinerin bedankte sich im Namen ihrer Kolleginnen und Kollegen für die große Ehre. In einem beeindruckenden Videorückblick präsentierte Dr. Lenherr den geladenen Gästen mit unter anderem Landrat Otto Lederer, Altoberbürgermeisterin Gabriele Bauer und Mitgliedern des Stiftungsrats die Erlebnisse während der Pandemie aus dem Blickwinkel der Klinikmitarbeiter.  In ihrer Dankesrede sagte Dr. Katharina Lenherr: „Für alle in der Coronaversorgung tätigen Mitarbeiter bedeutete die Bewältigung der Pandemie eine erhebliche Kraftanstrengung. Geschafft haben wir die Krise als eine Gemeinschaft, die flexibel, anpassungsfähig und bereit war, über der gewöhnlichen Belastungsgrenze zu arbeiten und Reserven zu mobilisieren. Die Klinik-Mitarbeiter wurden anfangs beklatscht, mittlerweile hat sich die Stimmung gewandelt. Umso mehr freut es mich, dass unsere Anstrengungen von der Kultur- und Sozialstiftung gesehen und mit diesem Preis anerkannt werden. Mit dem Preisgeld planen wir eine Veranstaltung, die den Mitarbeitern Fröhlichkeit und Freude bringen soll.“

Abschließend blickte Dr. Jens Deerberg-Wittram, Geschäftsführer der RoMed Kliniken, auf den Beginn der Krise zurück, als Entscheidungen zu treffen waren und man sich ehrlich die Frage stellen musste: Was kann RoMed leisten? „Was ich mitgenommen habe ist, dass RoMed unglaublich viel leisten kann.“ Die Klinikgruppe ist flexibel, verantwortungsvoll und leistungsfähig. Unter zustimmendem Applaus ergänzte Deerberg-Wittram: „RoMed schafft das, und darauf bin ich stolz und das können Sie auch alle sein!“

Nach dem offiziellen Teil nutzten die Vertreter der Stiftung, Förderer und Ehrengäste noch die Gelegenheit sich intensiv auszutauschen und angeregt zu unterhalten. Dr. Lenherr wurde dabei nicht müde immer wieder darauf hinzuweisen, dass es momentan zu den Covid-19-Schutzimpfungen keine wirkliche Alternative gibt. „Bei uns auf den Intensivstationen sehen wir, dass ungeimpfte Patienten häufig einen sehr schweren Krankheitsverlauf haben.“ Derweil gehen die Infektionszahlen schon wieder nach oben und im RoMed Klinikverbund laufen im Hintergrund die ersten Vorbereitungsmaßnahmen auf die vierte Corona-Welle.

Bericht und Foto: Stadt Rosenheim

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilder: RoMed Kliniken

 

Bildunterschrift Gruppenbild:

Freude herrschte bei der Verleihung des Sozialpreises 2021.

V.l.n.r.: Diethard Schinzel, Vorsitzender des Stiftungsrates der Kultur- und Sozialstiftung; Hans Albert, Stellvertretender Pflegedirektor; Dr. Katharina Lenherr, Ärztliche Leiterin der Internistischen Intensivstation; Dr. Hanns Lohner, Ärztlicher Direktor, Dr. Jens Deerberg-Wittram, Geschäftsführer der RoMed Kliniken sowie Oberbürgermeister und Stiftungsvorstand Andreas März.

 

Bildunterschrift O & Dr. Lenherr

Oberbürgermeister und Stiftungsvorstand Andreas März überreichte den Sozialpreis an Dr. Katharina Lenherr, Ärztliche Leiterin der Internistischen Intensivstation, die stellvertretend für das medizinische Personal den Preis in Empfang genommen hat.

 

Video-Links:

Preisverleihung: https://youtu.be/e68PO-WBYSM

RoMed Corona-Rückblick: https://youtu.be/jPCUvf1tuCY

 

Corona-Rückblick:

Der erste Covid-19-Patient kam am 02. März 2020 in das RoMed Klinikum Rosenheim. Die Prognose lautete damals, dass ca. 70 Prozent der Einwohner von Stadt und Landkreis Rosenheim erkranken werden und etwa fünf bis zehn Prozent intensivmedizinisch versorgt werden müssen. Kurzfristig wurden Kapazitäten aufgestockt und Notintensivstationen innerhalb von nur zwei bis drei Wochen errichtet. Lieferengpässe von Schutzkleidung und Masken bereiten große Sorgen und zwingen die Klinik zu Kreativität. Desinfektionsmittel wird zeitweise selbst hergestellt. Personal wird kurzfristig intensivmedizinisch nachgeschult und über 100 freiwillige Helfer und Medizinstudenten unterstützen während der ersten Welle. Es herrschte ein unglaublich großer Zusammenhalt innerhalb der ganzen Klinik. Sowohl die RoMed-Verbundkliniken Bad Aibling, Prien und Wasserburg, als auch die Schön-Kliniken schlossen sich solidarisch und hilfsbereit der Versorgung von Covid- und Nicht-Covid-Patienten an. Von Seiten der Bevölkerung kamen etliche Dankesbriefe und von Kindern gemalte Bilder – das motivierte und bestärkte das Personal. Große Unterstützung und Solidarität zeigten viele Unternehmer, Partner und Vereine aus dem Umkreis mit ihren Spenden. Für Hoffnung sorgten Ende Dezember 2020 im Klinikum die ersten Corona-Schutzimpfungen. Nahezu 70 % der Klinikmitarbeiter sind zwischenzeitlich zweifach geimpft. Mit dem Ausbau der Testkapazitäten und der Eröffnung eines eigenen Testzentrums für Patienten und Mitarbeiter im April 2021 wird das Ziel verfolgt die Ausbreitung von Mutationen im Klinikum zu vermeiden. Nach drei Corona-Wellen werden nunmehr planbare aber verschobene Eingriffe nachgeholt.

 

 

 

 

 

 

Hintergrundinformationen zur Stiftung:

Zweck der Stiftung ist die Pflege des kulturellen Lebens, der Bildung, der Kunst, der Kultur und Wissenschaft sowie die Förderung von sozialen und karitativen Aufgaben, insbesondere der Altenhilfe und die Unterstützung Behinderter.

 

Die Kultur- und Sozialstiftung des Oberbürgermeisters der Stadt Rosenheim Dr. Michael Stöcker wurde am 14.08.1996 durch den Stifter errichtet und am 11.11.1996 als Stiftung anerkannt.

 

Das Grundstockvermögen der Stiftung von rund 1,75 Mio. Euro wurde größtenteils von der damaligen Sparkasse Rosenheim und zu einem geringeren Teil von einem Rosenheimer Verleger sowie mehreren Sponsoren mit kleineren Beträgen erbracht.


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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