Leitartikel

Pfarrei Wildenwart sucht neue Mesner/in

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Die auf einem Hügel gelegene Pfarrkirche Christkönig von Wildenwart ist für mich der schönste Arbeitsplatz im Chiemgau“ – mit diesen Worten beginnt Rita Stoib aus Prutdorf ihre Vorstellungen ihres Mesnerdienstes. Seit Juli 2013 ist sie als Nachfolgerin von Maria Loferer  aus Röselsberg und von Anna Winkler aus Stupfa im Amt. Damals wurde sie von Priens Pfarrer Bruno Fink und von Pfarrgemeinderat Georg Kronast in ihre Aufgaben eingeführt. Doch zum Ende des Kirchenjahres, das in Wildenwart heuer am Sonntag, 22. November mit dem Patrozinium Christkönig gefeiert wird, endet die Amtszeit von Rita Stoib – jetzt ist die Stelle vakant und die Wildenwarter Pfarrei sucht eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger.

 Was hat ein Mesner oder eine Mesnerin für Aufgaben? Zu dieser Frage antwortet Rita Stoib rasch und einfach: „Das ist wie in einem Haushalt, Du musst schauen, dass alles sauber und in Ordnung ist, aber Du bist nicht alleine für alles zuständig“. Als Aufgaben zählt sie dann unter anderem auf: bei Gottesdiensten Kirche und Tabernackel aufsperren, Kerzen anzünden, Hostien, Wasser, Wein, Lichter, Meßgewänder und Unterlagen für die Lektoren herrichten, sowie Glockenläuten vor und zum Gottesdienst. Natürlich gibt es im Jahreslauf verschiedene Anlässe, zum Beispiel Hochfeste wie Ostern, Weihnachten, Erntedank oder das Patrozinium. Da gilt es auch auf die richtige Auswahl der Messgewänder zu beachten. „Hilfreich ist dabei das vom Erzbischöflichen Ordinariat herausgegebene Direktorium, in diesem ist für jeden Tag bis ins Detail alles genau festgehalten, was zu beachten ist, das ist eine große Hilfe“ – so Rita Stoib, deren Tätigkeit im Rahmen einer geringfügig Beschäftigten entlohnt wird. Im Direktorium ist im übrigen auch festgehalten, an welchem Ort beziehungsweise in welcher Kirche „Ewige Anbetung“ ist. Diese ist täglich und immer am gleichen Tag für einen Ort, in Wildenwart ist das am 29. März. Nachdem in der Pfarrei Wildenwart kein festangestellter Pfarrer wohnt, wird Wildenwart von unterschiedlichen Seelsorgern aus dem Pfarrverband Westliches Chiemseeufer versorgt und betreut. „Da gilt es, sich auf die jeweiligen persönlichen Wünsche der Geistlichen einzustellen, aber letztlich macht diese Situation das Arbeiten auch abwechslungsreicher“. Weitere Aufgaben der zukünftigen Mesnerperson sind nach einem Fest- oder Wortgottesdienst sowie nach einer Taufe, Hochzeit oder Beerdigung das Abräumen und wieder Zusperren. Um die Ministranten sorgt sich der Mesner oder die Mesnerin „nur“ was das richtige und saubere Gewand anbelangt, deren Dienste und Vorbereitungen liegen in der Hand der Seelsorger oder Oberministranten. „In Wildenwart haben wir das große Glück, dass wir mit Pfarrgemeinderat Georg Kronast einen enorm engagierten Mithelfer haben, wenn es um den Kirchen- und Blumenschmuck geht“ – mit diesem Hinweis und mit der Information, dass die Wildenwarter ehrenamtlich fleißig zur Stelle sind, wenn es zum Beispiel um den im Jahr zweimal stattfindenden Kirchen-Putz, um die Vorbereitungen für den Erntedank oder um das Aufstellen der Christbäume geht, weist sie darauf hin, dass das Zusammenwirken auch mit der Geistlichkeit, mit der Kirchenverwaltung und mit dem Pfarrgemeinderat angenehm und unkompliziert ist. „Natürlich gibt es manchmal Tage, an denen hintereinander mehr los ist, gerade wenn Taufen und Hochzeiten sind, aber dafür ist es gerade im Sommer wieder ruhiger“. Rita Stoib hat ihren Dienst in der Wildenwarter Kirche und mit der Pflege des Priestergrabes im Friedhof immer gerne gemacht, weil sie persönlich Glauben pflegt und Kirche schätzt. „Aber jetzt darf ich an meinen Mesner-Ruhestand denken und so wünsche ich mir, dass sich bald eine Nachfolgerin oder Nachfolger findet, bei der Einarbeitung helfe ich natürlich gerne mit“.

Frauen oder Männer, die sich für die Mesnerstelle in Wildenwart interessieren können sich an das Pfarrbüro in Prien, Telefon 08051-1010 wenden.

Foto/s: Hötzelsperger – Rita Stoib, Mesnerin in der Pfarrkirche „Christkönig“ Wildenwart – für sie wird ab Advent eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gesucht.

  • Rita Stoib mit dem violetten Meßgewand für die Advent- und Fastenzeit
  • Pfarrkirche „Christkönig“ Wildenwart
  • Priestergrab von Wildenwart – auch dieses wird von der Mesnerin oder vom Mesner gepflegt

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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