Gesundheit & Corona

Pastorale Einsatzgruppe für Covid-19-Erkrankte nimmt Arbeit auf

Ab sofort nimmt im Erzbistum München und Freising eine speziell ausgerüstete Einsatzgruppe die Arbeit auf, die Personen in Quarantäne und Covid-19-Erkrankten zuhause oder in Einrichtungen wie Altenheimen seelsorglich beistehen wird. Die Erzdiözese hat dafür bereits rund 30 erfahrene Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Bereichen Hygiene und persönlicher Schutz qualifiziert und hinsichtlich der besonderen Bedingungen vor Ort geschult, weitere 30 Personen befinden sich aktuell noch in den unterschiedlichen Phasen der Schulung. Für diese Ausnahme-Situation wurden auch geeignete Formen für Krankenkommunion, Krankensalbung, Sterbesegen und Gebet am Totenbett entwickelt. Damit sichert die Erzdiözese eine seelsorgliche Begleitung auch für Patienten, die nicht ohnehin in Krankenhäusern durch dortige qualifizierte Seelsorger betreut werden. Die Einsatzgruppe Seelsorge ist für alle an Covid-19-Erkrankten und deren Angehörige sowie für Ärzte und Pflegende unter der Telefonnummer 0151/42402512 rund um die Uhr für Notfälle erreichbar sowie per E-Mail an einsatzgruppeseelsorge@eomuc.de.

Die Mitglieder der Einsatzgruppe haben sich freiwillig gemeldet und in den vergangenen Wochen anhand einer eigens dafür erstellten diözesanen Handreichung sowie einer intensiven Schulung auf ihren Dienst vorbereitet. In einer Prüfung haben sie die Kenntnis aller notwendigen Hygienevorschriften wie auch der staatlichen und kirchlichen Vorgaben nachgewiesen. Zudem werden sie jeweils aktuell zu Änderungen der behördlichen oder kirchlichen Auflagen informiert. Da die Seelsorgenden trotz aller Schutzmaßnahmen der Gefahr ausgesetzt sind, mit dem SARS-CoV-2 Virus in Kontakt zu kommen, sind sie während ihrer Tätigkeit bis 14 Tage nach dem letzten Einsatz von ihren allgemeinen Aufgaben entbunden, um gegebenenfalls keinen Beitrag zur möglichen weiteren Verbreitung des Virus zu leisten. Geleitet und koordiniert wird die Einsatzgruppe Seelsorge von Thomas Hagen, Leiter der Hauptabteilung Lebensumstände und Lebenswelten des Erzbischöflichen Ordinariats München und Verantwortlicher für die Krankenpastoral, und Andreas Müller-Cyran, Leiter der Abteilung Krisenpastoral.

„Durch die Einsatzgruppe Seelsorge können wir als Kirche auch in der aktuellen Krise unseren Grundauftrag erfüllen, den Kranken und Sterbenden beizustehen“, erläutert Hagen. „Gerade in der Situation von Isolation, existentieller Angst und Bedrohung, die Covid-19 Erkrankte oft erleben, wollen wir ihnen nahe sein und ihnen Gottes Zuspruch bringen: Fürchtet euch nicht! Ihr seid nicht allein!“, so Hagen. Schon im Erstkontakt am Telefon mit qualifizierten Mitarbeitern der Rufbereitschaft werde es zudem oft darum gehen, Angehörige von Erkrankten zu beraten und sie zu ermutigen, auch selbst Trost zu spenden. „Unser oberstes Ziel ist es, aus unserem christlichen Auftrag heraus Leben zu schützen“, betont der Zuständige für die Krankenpastoral. Durch die umfangreichen Schutz- und Qualifizierungsmaßnahmen für die Mitglieder der Einsatzgruppe werde die Erzdiözese ihrer Verantwortung gerecht, die Seelsorger wie auch alle, die mit ihnen in Kontakt kommen, bestmöglich abzusichern und zugleich in dieser Notsituation bei den am Coronavirus Erkrankten, die den Wunsch nach seelsorglichem Beistand haben, präsent zu sein. „Wir danken allen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, die sich bereit erklärt haben für diesen wichtigen Dienst, sowie auch allen Seelsorgenden in den Krankenhäusern und Hospizen, die dort in enger Anbindung an das jeweilige Haus derzeit in vielfältiger Weise Seelsorge leisten“, ergänzt Hagen.

Bericht und Foto: Erzdiozöse München und Freising

Bildunterschrift: Die Leiter der Einsatzgruppe, Thomas Hagen und Andreas Müller-Cyran, mit Pastoralreferent Timo Grünbacher (v.l.n.r.) in der Heilig-Geist-Kirche München, wo Mitglieder der Einsatzgruppe gerade geschult werden.


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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