Brauchtum

Neues vom Heimat- und Kulturverein Frasdorf

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Rupert Wörndl bleibt auch in den nächsten drei Jahren Vorsitzender des Frasdorfer Heimat- und Kulturvereins; einstimmig wurde der Ortsheimatpfleger und Gemeindearchivar bei der 29. Generalversammlung des Vereins im Frasdorfer Pfarrsaal in seinem Amt bestätigt. Unter der Leitung von Bürgermeister Daniel Mair wählten die Mitglieder Lorenz Wollschlager wieder zum stellvertretenden Vorsitzenden, Josef Wollschlager kümmert sich als Schatzmeister um die Vereinskasse und Martina Stoib als Schriftführerin um die schriftlichen Arbeiten.

Als Beiratsmitglieder wurden gewählt: Gitta Kolbeck, Veronika Möderl, Anni Wörndl, Thomas Brunner, Josef Scheck und Georg Weber. Die bisherige Beirätin Gertraud Riepertinger stellte sich für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung, für sie wurde Thomas Bachmann neu ins Gremium berufen. Als Kassenprüfer wurden für ein weiteres Jahr Anja Zintl und Tessy Gebauer bestimmt. Rund ein Drittel der 210 Vereinsmitglieder informierten sich bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Mayrl über die Arbeit in der Corona Zeit und die weiteren Vorhaben des Vereins. Zwölf Mitglieder sind in den letzten beiden Jahren neu eingetreten, fünf Männer und Frauen verlor der Verein durch den Tod. Schriftführerin Martina Stoib ließ in ihrem „Mehrjahresbericht“ die Ereignisse aus drei Jahren Revue passieren. Eine Ausstellung zu „Tod und Leichenzug von König Ludwig III. und Königin Marie Therese“ und verschiedene Führungen zum Leben und Sterben des letzten bayerischen Monarchen in Wildenwart organisierte der Heimat- und Kulturverein im Dorfmuseum im Alten Schulhaus. Zuletzt erinnerte eine Sonderausstellung im „Alten Schulhaus“ an Lisl Fanderl zu ihrem 100. Geburtstag. Bei schönem Wetter ging die Almwanderung mit vielen Teilnehmern zu den heimischen Almen, erinnerte sich Rupert Wörndl. Großes Interesse fanden bei allen Vereinsmitgliedern die Führung zum Aschauer heiligen Grab, die Sammlung alter landwirtschaftlicher Maschinen beim Bernhacker in Umrathshausen und die Eiszeit-Ausstellung in Rosenheim.

Im kommenden Jahr will der Verein an Josef Achleitner aus Frasdorf erinnern, der als Hofmusiker mit König Otto 1832 nach Griechenland ging, eine Lesung von Klaus Förg aus seinem Buch „Dem Wahnsinn entkommen“ (veröffentlicht als Fortsetzungsroman im OVB) erinnert an die Kriegserlebnisse von Josef Hamberger aus Pfannstiel. Am 1. Mai soll unter dem Titel „Dorfgeschichten aus Frasdorf“ ein weiteres Buch des Vereins vorgestellt werden. Ein Besuch im Holzknechtmuseum in Ruhpolding, ein Ortsrundgang durch Umrathshausen, eine Almwanderung zur Laubensteinalm, ein Besuch in der Ramsl-Mühle in Rain, eine Führung mit Martina Stoib im Schloss Hohenaschau und ein Besuch im Bauernhausmuseum in Rohrdorf runden das Angebot ab. Bürgermeister Daniel Mair bedankte sich bei Rupert Wörndl als der Seele des Vereins für die zahllosen Aktivitäten im Dorf, der Heimat- und Kulturverein – einst auf Initiative von Wastl Fanderl entstanden – sei heute für Frasdorf unverzichtbar, die Gemeinde werde den Verein auch weiterhin im Rahmen ihrer Möglichkeiten tatkräftig unterstützen. Wörndl dankte allen, die sich um den Erhalt und den Betrieb der beiden Frasdorfer Museen in den vergangenen Jahren verdient gemacht haben. Wegen der Corona-Beschränkungen waren die Sammlungen im Alten Schulhaus nur begrenzt geöffnet: trotzdem informierten sich mehrere Besuchergruppen, darunter einige Schulklassen aus dem ganzen Landkreis über die Karst-Höhlen im Laubensteingebiet.

In ihren Berichten wiesen Rupert Wörndl und Schriftführerin Martina Stoib auf die vielfältigen Wirkungsbereiche des Heimat- und Kulturvereins hin. Der Bogen reiche dabei von der Herausgabe der seit 31 Jahren sehr geschätzten Dorfzeitung, über geführte heimatkundliche Wanderungen bis hin zum Betrieb der beiden Museen in der „Alten Schule“ und der Beschilderung der Wanderwege. Kassier Sepp Wollschlager zeigte in seinem Bericht, dass der Verein finanziell auf gesunden Füßen steht. Die beiden Kassenprüferinnen Anja Zintl und Tessy Gebauer bestätigten dem Kassier eine einwandfreie Kassenführung. In seiner Vorschau wies Wörndl auf die Termine des kommenden Jahres hin: vorgesehen sind am 14. Januar die Veranstaltung zum Leben von Josef Achleitner mit Ernst Schusser, am 9. März die Lesung von Klaus Förg zum Schicksal von Josef Hamberger und am 24. Februar ein Vortrag von Gustl Lex über „die Obrigkeit und de kloana Leut“; Rupert Wörndl stellt am 1. Mai das neue Buch „Dorfgeschichten aus Frasdorf, Umrathshausen und Wildenwart“ vor.

Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg – Eröffnung der Ausstellung zu „Tod und Leichenzug von König Ludwig III. und Königin Marie Therese“ unter Corona-Bedingungen im Alten Schulhaus mit dem Vorsitzenden des Frasdorfer Heimat- und Kulturvereins Rupert Wörndl (links) und Bürgermeister Daniel Mair (rechts)

Eröffnung der Ausstellung zu „Tod und Leichenzug von König Ludwig III. und Königin Marie Therese“ unter Corona-Bedingungen im Alten Schulhaus

Altbürgermeisterin Marianne Steindlmüller bei der Eröffnung der Ausstellung zu „Tod und Leichenzug von König Ludwig III. und Königin Marie Therese“ unter Corona-Bedingungen im Alten Schulhaus

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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