Ukraine- & Nothilfe

Neue Flüchtlingsunterkunft in Reit im Winkl

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Der Landkreis Traunstein hat jetzt ein Gebäude im Ortszentrum von Reit im Winkl zur Flüchtlingsunterkunft angemietet. Bürgermeister Matthias Schlechter (CSU) unterrichtete darüber in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats und gab eine Stellungnahme aus der Sicht des Gremiums und der Gemeindeverwaltung ab.

Die Gemeindeverwaltung habe vor kurzer Zeit von der Anmietung des Gebäudes Brunnenstraße 1 durch den Landkreis Traunstein erfahren, erläuterte Bürgermeister Matthias Schlechter. Im Vorfeld sei es zu keinerlei Kontakt gekommen, weder durch den einheimischen Vermieter noch durch die Akquisestelle des Landratsamtes. Er habe daraufhin umgehend Kontakt mit den zuständigen Stellen aufgenommen, um mehr zu erfahren.

„Die Gemeinde hat keinerlei Einfluss auf die Anmietung und Nutzung als Flüchtlingsunterkunft“, stellte der Bürgermeister klar. Derzeit werde im Landratsamt noch geprüft, welche Räume wie genutzt werden könnten. Hier spiele unter anderem der Denkmalschutz, der Brandschutz und das Baurecht eine große Rolle. Damit lägen durchaus Hürden für die Nutzung vor, die der Landkreis als Mieter und Genehmigungsbehörde abzuwägen habe.

„Über die Bedeutung einer solchen Einrichtung mitten im Ortskern von Reit im Winkl sind wir uns sehr wohl bewusst. Sämtliche Argumente, wie die exponierte Lage von Reit im Winkl, die Entfernung zur nächsten Polizeistation oder die Tourismusintensivität von Reit im Winkl haben wir angeführt“, versicherte der Bürgermeister in der gut besuchten Gemeinderatssitzung. Es sei für Reit im Winkl eminent wichtig, dass diese Hintergründe bei der Belegung berücksichtigt würden.

Eine Ablehnung schon im Voraus, vor allem in sozialen Medien, bringe niemanden weiter, fuhr Schlechter fort. „Wir sind gut beraten, uns nicht vom absoluten Negativfall in Seegatterl im Herbst verleiten zu lassen.“. Reit im Winkl habe viele Geflüchtete integrieren können. Hierfür gebe es Beispiele aus der Nachkriegszeit, aus den 1990er Jahren nach den Jugoslawienkriegen und auch zuletzt mit den Menschen aus der Ukraine. „Klar muss auch sein, dass unser kleines Dorf nicht unendliche Möglichkeiten hat“, stellte er fest.

An die Bevölkerung appellierte der Bürgermeister in diesem Fall mit den Worten: „Um die Akzeptanz und Integration zu verbessern, freuen wir uns über jede Unterstützung. Sei es im Helferkreis, als Arbeitgeber oder auch als Nachbar. Die Kontaktaufnahme kann sehr gerne über die Gemeindeverwaltung unterstützt werden.“

Bericht und Foto: Sepp Hauser

Das Gebäude Brunnenstraße 1 im Ortskern von Reit im Winkl wurde vom Landkreis Traunstein als Flüchtlingsunterkunft angemietet –  links im Hintergrund das ehemalige Restaurant „Zum Kuhstall“ von Maria Hellwig

 

Redaktion

Toni Hötzelsperger

Samerberger Nachrichten

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!