Es war wie eine große Befreiung: Endlich, nach drei Jahren pandemiebedingter Pause, konnte wieder das traditionelle Herbstkonzert der Musikkapelle Neubeuern stattfinden. Die vielen Zuschauer, die in die Beurer Halle gekommen waren, freuten sich nicht weniger als die Mitglieder der Musikkapelle, die mittlerweile auf die stolze Zahl von 50 aktiven Musikerinnen und Musikern angewachsen ist. Dirigent Bernd Eutermoser hatte anlässlich des Jubiläums „40 Jahre Konzerte in der Beurer Halle“ ein äußerst vielfältiges Programm zusammengestellt, in dem die unterschiedlichsten Werke aus den Konzerten der letzten 40 Jahre aufgeführt und vom Publikum begeistert aufgenommen wurden. Franz Leidl führte in seiner humorvollen Art gekonnt durch den Abend.

Mit dem schneidigen Marsch „Graf Zeppelin“ von Carl Teike eröffnete die Kapelle das Konzert, gefolgt von „Pomp an Circumstance“ von Edvard Elgar, der „heimlichen zweiten Nationalhymne Großbritanniens“, wie Franz Leidl ausführte. Mit der „Alpina Saga“ von Thomas Doss stand als erster Höhepunkt des Abends ein wunderschönes Tongemälde auf dem Programm. Es folgten „Leichtes Blut“ von Johann Strauß Sohn und mit dem neu instrumentierten „Inntaler Schiffsleid-Marsch“ des Neubeurer Komponisten Rupert Nagl eine ganz besondere musikalische Rarität.

Noch während des ersten Konzertteils überreichte Bezirksdirigent Christoph Danner an Simone Datzmann (Flöte) das Musikerleistungsabzeichen in Silber. Außerdem wurden folgende Musikanten für jeweils 40 Jahren Zugehörigkeit zur Kapelle ausgezeichnet: Hans Paul (Flügelhorn), Michael Leitner (Tenorhorn/Bariton), Joseph von Solemacher (Waldhorn) und nicht zuletzt Dirigent Bernd Eutermoser. Vorstand Georg Spatzier ging in seiner Laudatio auf die großen und vielfältigen Verdienste dieser vier ganz besonderen Musiker ein und sprach ihnen im Namen der gesamten Kapelle ein aufrichtiges Dankeschön aus. Zuletzt wurde auch Georg Spatzier selbst ausgezeichnet, er ist mittlerweile 25 Jahre Mitglied der Kapelle und gleichzeitig 20 Jahre in der Vorstandschaft aktiv.

Nach der Pause ging es im zweiten Teil des Konzerts mit dem weltbekannten Triumphmarsch „Einzug der Gladiatoren“ von Julius Fucik weiter, gefolgt von der traumhaft schönen und sehr sauber intonierten Polka „Von Freund zu Freund“ von Martin Scharnagl. Anschließend präsentierte die Kapelle mit „Der mit dem Wolf tanzt“ von John Barry einen wahren Klassiker der Filmmusik. Dass die Neubeurer Musikanten eine ganz besondere Freude mit Jazzmusik haben, bewiesen sie in der Folge mit „One o’Clock Jump“ von Duke Ellington. Als New Orleans Marching Band habe die Kapelle bei einem der letzten Faschingsumzüge selbst wieder den Jazz für sich neu entdeckt, so Ansager Leidl. Diese Leidenschaft wurde dann in dem letzten offiziellen Stück „When The Saints Go Marching In“ mit vielen verschiedenen, gekonnt vorgetragenen solistischen Einlagen deutlich.

Ohne Zugaben wollte das begeisterte Publikum die Kapelle natürlich nicht gehen lassen – und so beschlossen Bernd Eutermoser und sein Orchester mit dem Marsch „Alte Kameraden“ und mit dem sehr einfühlsamen und zugleich klanggewaltigen Hymnus „Highland Cathedral“ einen beeindruckenden Konzertabend.

Text und Bilder: Markus Beham


Redaktion

Rainer Nitzsche

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