Natur & Umwelt

LRA Rosenheim: Fortsetzung der Gebietsbetreuungen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Gebietsbetreuungen für drei herausragende Naturräume in der Region werden weitere fünf Jahre, bis jeweils zum 31. März 2029, fortgesetzt. Der Kreisausschuss sowie der Ausschuss für Umweltangelegenheiten, Landwirtschaft, räumliche Entwicklung, Natur- und Klimaschutz sowie Mobilität beschlossen dies heute (23.01.24) in einer gemeinsamen Sitzung. Die Fortführung betrifft die Gebietsbetreuungen „Alpenraum im Landkreis Rosenheim“, „Eiszeitseen – Eggstätt-Hemhofer Seenplatte und Seeoner Seen“ sowie „Chiemsee“.

Was alle drei Bereiche eint, ist deren außergewöhnliche naturschutzfachliche Bedeutung auf der einen sowie das große Interesse von Touristen und anderen Freizeitnutzern auf der anderen Seite. Landrat Otto Lederer hatte für eine Weiterführung der Gebietsbetreuungen geworben. Es laufe seit etlichen Jahren sehr gut. Der Landrat sprach auch das Personal an. Es sei ein Glücksfall, sie zu haben. Sie seien gut vernetzt und viel vor Ort.

Rund 2,5 Millionen Besucher lockt allein der Chiemsee jedes Jahr an. Konzepte, sie zu lenken, Wassersport zu ermöglichen, aber auch die Wertigkeit des Gebietes mit seinen artenreichen Lebensräumen zu vermitteln, ist und bleibt eine Kernaufgabe der Gebietsbetreuung Chiemsee. Insbesondere für Vögel hat der See eine enorme Bedeutung als Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet. Über 320 verschiedene Arten konnten bislang nachgewiesen werden, davon 170 Brutvögel. Seit rund 15 Jahren gibt es die Gebietsbetreuung Chiemsee bereits. Sie ist zu einem wichtigen und gut vernetzten Ansprechpartner des Naturschutzes in der Region geworden und wird in der Trägerschaft der beiden Landkreise Traunstein und Rosenheim fortgeführt. Wobei die Federführung beim Landkreis Traunstein liegt.

Die Ischler Achen verbindet auf ihrem Weg von West nach Ost eines der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns, die Eggstätt-Hemhofer Seenplatte, mit den Seeoner Seen. Dieser rund 86 Quadratkilometer große Biotopverbund zeichnet sich durch eine sehr kleinteilige Struktur und eine überaus große Artenvielfalt aus. Die ohnehin schon hohe und immer noch zunehmende Nutzung durch Erholungssuchende erfordert weiterhin eine intensive Kommunikation, Maßnahmen zur Umweltbildung sowie wirksame Konzepte zur Besucherlenkung. Auch hier führen die beiden Landkreise Rosenheim und Traunstein die gemeinsame Trägerschaft für die Gebietsbetreuung fort. In diesem Fall liegt die federführende Trägerschaft beim Landkreis Rosenheim.

Seit 2021 gibt es die Gebietsbetreuung „Alpenraum im Landkreis Rosenheim“. Die Berge und ihr Umfeld sind für die heimische Bevölkerung, aber auch für Tagesgäste und Touristen ein äußerst attraktives Ziel. Weil sich die Freizeitbetätigungen rasant ändern, beispielsweise durch E-Bikes, Biwakieren und Campen, bedarf es klarer Regeln sowie Personen, die sich um die Einhaltung dieser Regeln kümmern. Genügend Betreuer zu finden, sie zu schulen und zu unterstützen, ist eine entscheidende Zielsetzung. Zu den Aufgaben der Gebietsbetreuung „Alpenraum im Landkreis Rosenheim“ gehören neben Maßnahmen zur Besucherlenkung unter anderem die Beratung von Kommunen, Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit sowie Grundlagenermittlung zu Artenvorkommen und störungssensiblen Gebieten. Die Mitglieder beider Ausschüsse waren auch hier der Meinung, dass die Gebietsbetreuung bis einschließlich 31. März 2029 fortgeführt wird.

Ihre Finanzierung verteilt sich auf mehrere Schultern. Der Bayerische Naturschutzfonds fördert die Gebietsbetreuungen jeweils zu 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Weitere fünf Prozent steuert der Bezirk Oberbayern zu und die verbleibenden 20 Prozent übernehmen die jeweiligen Träger.

Bericht: LRA Rosenheim – Foto: Hötzelsperger

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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