Kultur

JHV beim Musiksommer Inn-Salzach

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zur Mitgliederversammlung des Musiksommers zwischen Inn und Salzach  im Forum Chiemgau in Traunstein gab der Vorstand bestehend aus dem Vorsitzenden Altlandrat Hermann Steinmaßl und den Stellvertretern Monsignore Dr. Thomas Frauenlob, Dr. Helmut Wittmann und Altoberbürgermeister Christian Kegel einen Rückblick auf die Konzertsaison 2022 und einen Ausblick auf die startende Konzertsaison 2023. Für das ausgeglichene finanzielle Ergebnis im Jahr 2022 wurde der Vorstand wie von Rechnungsprüfer Robert Höpfner vorgeschlagen entlastet.

Rückblick auf die Konzertsaison 2022

Nach zwei schwierigen Coronajahren konnte der Musiksommer in der Konzertsaison 2022 alle Konzerte wie geplant veranstalten. Auch wenn sich zu Anfang der Saison viele Konzertgäste erst wieder daran gewöhnen mussten, sich mit anderen Menschen in geschlossenen Räumen zu treffen, zeichnete sich schnell eine große Erleichterung und auch Dankbarkeit darüber ab, dass Konzerte wieder möglich waren. Bei der Planung für die Konzertsaison 2022 im Coronajahr 2021 ist der Musiksommer sehr vorsichtig vorgegangen: Um evtl. Sitzabstände einhalten zu können, wurden ganz bewusst kleine Ensembles in große Spielstätten eingeplant, auch in dem Wissen, dass diese Vorgehensweise nicht für die Statistik der Besucherzahlen förderlich sein würde. Im Jahr 2019 besuchten 5.208 Zuhörerinnen und Zuhörer insgesamt 27 Konzerte, was einen Durchschnitt von 193 Personen pro Konzert ergab. 2022 wurden die 27 Konzerte von 3.824 Zuhörerinnen und Zuhörern besucht. Der Durchschnitt lag hier pro Konzert bei 142 Personen. Trotz aller Einschränkungen gab es in der Konzertsaison 2022 immerhin sechs Konzerte mit 80% oder mehr Auslastung, zwei waren mit 100% sogar ausverkauft. Die Auslastungs-Spitzenreiter waren das Konzert der Salzburger Bachgesellschaft in Mülln, das Konzert in der Sawallisch-Villa in Grassau und beide Konzerte im Kloster Raitenhaslach.

Für 2023 ist der Musiksommer zuversichtlich, was die Auslastung der Konzerte angeht, denn die Umstände erlaubten wieder eine maßgenaue Planung von Ensembles und den dazu passenden Spielstätten.

Der Musiksommer hat die Coronazeit somit gut überstanden. Gerade in den Pandemiejahren zeigte sich, dass eine derart umfassende Konzertreihe ohne die vielen helfenden und unterstützenden Hände nicht zu realisieren ist. Der Landkreis Traunstein übernimmt die Geschäftsstelle, finanzielle Unterstützung kommt von den Landkreisen der Region, vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Bezirk Oberbayern. Wichtiger denn je waren und sind die langjährigen und treuen Sponsoren und der Förderverein des Musiksommers. Sie tragen einen Großteil der Grundkosten, die nötig sind, um die Konzertreihe in Gang zu bringen. Der Hauptsponsor, die Firma Max Aicher, ist seit 37 Jahren konstant an der Seite des Musiksommers. Dieses Jahr konnte der jährliche Spendenscheck vom zweiten Hauptsponsor, der Kreissparkasse Traunstein-Trostberg, über 10.000 Euro persönlich vom Vorstandsvorsitzenden Roger Pawellek an den 1. Vorsitzenden des Musiksommers, Altlandrat Hermann Steinmaßl, überreicht werden. Gerade auch die Partner vor Ort in den Kommunen, Pfarreien und Tourist-Infos leisten einen unerlässlichen Beitrag zum Gelingen der Konzerte.

Personalien: Neubesetzung Künstlerische Leitung mit der Organistin Judith Trifellner-Spalt

 Neu zur Konzertsaison 2023 verstärkt die Organistin Judith Trifellner-Spalt die Künstlerische Leitung. Die gebürtige Vorarlbergerin Judith Trifellner-Spalt ist vielen Liebhabern der Kirchenmusik im Chiemgau bestens bekannt. Von 2000 bis 2022 war sie als Kirchenmusikerin im Pfarrverband St. Jakobus Bad Endorf tätig und begleitet weiterhin als künstlerische Leiterin die Bad Endorfer Orgelwochen und ist 1. Vorsitzende des Musikfördervereins Allegro con brio e.V. Bad Endorf. Seit September 2022 wirkt sie als Domorganistin im Dom zu Salzburg.

Ausblick der Künstlerischen Leitung in die neue Konzertsaison 2023

Die Künstlerische Leitung bestehend aus Bernadette Osterhammer, Judith Trifellner-Spalt und Thomas Hartmann stellte die große Bandbreite und charakteristische Vielfalt der 27 Konzerte, die vom 5. Mai bis zum 8. Oktober stattfinden werden, heraus: Kirchen- und Orchesterkonzerte, ein Kinderkonzert, Kammermusik und Volksmusik – für jeden Geschmack ist etwas dabei. Mit dabei sind vertraute, aber auch neue Gesichter und Stimmen. Besonders glücklich ist der Musiksommer über die Chöre, die nach Corona neue Kraft schöpfen konnten und wieder „an Bord“ sind. Am 5. Mai gibt das Konzert im Atrium des Stadtmuseums in Trostberg mit der Sopranistin Anna Magdalena Auzinger und dem Lautenist Hans Brüderl den Auftakt zur neuen Konzertsaison, gefolgt vom Muttertagskonzert am 14. Mai im k1 in Traunreut mit der Münchner Kammerphilharmonie dacapo. In Ergänzung zur internationalen Kammermusik mit dem Festival der ARD-Preisträger am 26. Mai in der Villa Sawallisch in Grassau und dem Gelius Trio am 2. Juni auf Schloss Hartmannsberg bietet der Musiksommer auch heimischen Musikern wie dem Quartetto Tramonto am 20. Mai im Forum Chiemgau in Traunstein eine Bühne. Wie immer spielen neben der Musik ebenso die Spielstätten eine große Rolle. Kloster Seeon ist am 10. Juni die perfekte Bühne für die Harmoniemusik der Münchner Philharmoniker, die ehemalige Klosterkirche Höglwörth unterstreicht am 30. Juni die Festmusik klassischer und bayerischer Kirchenweisen mit dem Kohlauf-Ensemble und es gibt keinen schöneren Rahmen für die Entfaltung barocken Festglanzes als die wunderbare Rokoko-Kirche in Rott am Inn für das Konzert des Ensemble Concerto München am 11. Juni.

Auch über die Landesgrenze zieht es den Musiksommer in die Festspielstatt Salzburg. Dieses Jahr am 2. Juni mit dem Kammerchor Salzburg in der Kirche St. Paul, wenn es heißt „Meine Seele erhebt den Herren“. Traditionell ist das Konzert der Salzburger Bachgesellschaft mit Mozart & Haydn in Mülln am 15. August zu Maria Himmelfahrt dabei.

Der Burghof von Tittmoning empfiehlt sich am 5. August für ein Freiluftkonzert mit dem Grassauer Blechbläser Ensemble. Music for a while – das ist das diesjährige Programm der Harfenistin Silke Aichhorn zusammen mit dem Bariton André Gold zu ihrem Konzert am 16. September in Schloss Grabenstätt. Ganz der intensiven Künstlerbeziehung von Clara und Robert Schumann mit Johannes Brahms widmen sich die Violinistin Leonie Trips und der Pianist Patrick Leung am 23. September im Kulturforum Klosterkirche in Traunstein.

Diesseits und Jenseits ist das Motto der Bad Reichenhaller Philharmoniker am 26. Juni in Fridolfing. Mit Tschaikowskis Violinkonzert präsentieren sie Charlotte Thiele, Artist in Residence. Im Rottmayrsaal im Alten Rathaus Laufen begibt sich der Chor der Musikfreunde Laufen am 2. Juli auf eine Sommerreise, während sich am 9. Juli der Kammerchor cantus aurumque unter der Leitung von André Gold auf Schuberts Winterreise im Ahnensaal von Kloster Zangberg macht.

1000 Jahre Musik am 30. Juli im Münster Frauenchiemsee erzählen Geschichte, genauso wie am 16. Juli das Programm „Zeitlos – Evergreens aus Renaissance und Barock“ im Ettendorfer Kircherl St. Vitus mit Felicia Graf, Barockvioline, und Lukas Streibl, Orgel.

Am 22. und 23. Juli lädt der Adam Gumpelzhaimer-Chor Trostberg zu einem Festkonzert anlässlich des 90. Geburtstages, des 2014 verstorbenen Gründers Christian Günther ein, der überdies langjähriges Mitglied der Künstlerischen Leitung des Musiksommers war. Die Konzerte finden in Trostberg und Fridolfing statt.

Am 26. August findet eine „verspätete“ Opern- und Operettenpremiere in der der Firma Rosenberger in Fridolfing statt. Vor 70 Jahren errichtete ein großer Opernliebhaber eine Opernhalle auf seinem damaligen Firmengelände, dem jetzigen Gelände der Firma Rosenberger. Für die Premiere war alles schon bestellt, doch Geldnöte verhinderten das mutige Unterfangen. Jahrzehnte später holen jetzt der Bassist Andi Hörl und die Sopranistin Sieglinde Zehetbauer die Premiere nach. Das Publikum darf gespannt sein!

Alle weiteren Konzerte und Details unter www.musiksommer.info.

Fotos: Judith Trifellner-Spalt (links), neu in der Künstlerischen Leitung, freut sich anlässlich der Mitgliederversammlung des Musiksommers mit ihrer Kollegin Bernadette Osterhammer (rechts) über das neue Programmheft der Saison 2023.  Fotocredit@Gabi Rasch

So kann die Musiksommer-Saison starten: Strahlende Gesichter bei der Scheckübergabe durch den Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Roger Pawellek an unseren Vorstandsvorsitzenden Altlandrat Hermann Steinmaßl. Links Dr. Birgit Löffler, die Leiterin des Sachgebietes Kultur und Heimatpflege am Landratsamt Traunstein, rechts Stephan Hüfner, Geschäftsführer des Musiksommers. Fotocredit@Musiksommer


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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