Kultur

HdBG: Aufbau Sammlung zur Monarchie in Bayern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Regensburg – Hoher Besuch am 12. Dezember 2022 anlässlich des 110. Todestag von Prinzregent Luitpold: Staatsminister Dr. Florian Hermann MdL und Prinz Ludwig von Bayern nehmen Preziosen in Augenschein  – Sammler Jean Louis Schlim aus München benennt Haus der Bayerischen Geschichte als Erben.

Für viele ist sie ein wenig verklärt: „de guade oide Zeit“ – die Prinzregentenzeit in Bayern. Von 1886 bis 1912 lenkte Prinzregent Luitpold anstelle seines regierungsunfähigen Neffen und offiziellen Königs Otto die politischen Geschicke in Bayern. Luitpold galt als volksnaher Regent und war bei der Bevölkerung sehr beliebt. Trotz des technischen Fortschritts, der Industrialisierung und der künstlerischen Blüte in jener Zeit gab es aber auch negative Seiten. So wurden unter Luitpolds Regierung Modernisierungsprozesse konsequent ausgebremst.

Den 110. Todestag des Prinzregenten Luitpold nahm am 12. Dezember 2022 Staatsminister Dr. Florian Herrmann MdL zum Anlass, um hinter die Kulissen des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg zu schauen. Denn hier tut sich in der Sammlung so einiges: Etwa ein farbig bedruckter Bilderbogen mit einer lebensgroßen Darstellung des Prinzregenten, vermutlich ein Unikat, das darauf hinweisen könnte, dass der Prinzregent in dieser Form auf Volksfesten präsentiert wurde. Ferner besitzt das Haus der Bayerischen Geschichte eine der größten Sammlungen an Ortsansichten und Veranstaltung-splakaten aus der Prinzregentenzeit, darunter Motive, die wie beim Tierpark Hellabrunn bis heute in der Werbung verwendet werden. Diese und noch viele weitere Preziosen wurden hier bereits zur Monarchie in Bayern im 19. Jahrhundert zusammengetragen.

Mit davon überzeugt hat sich am Montag auch Prinz Ludwig von Bayern. Staatsminister Herrmann und Prinz Ludwig von Bayern nahmen insbesondere ein aufwendig gerahmtes Porträtgemälde in Augenschein, das den Prinzregenten in Generalsuniform widergibt und einst ein persönliches Geschenk von ihm gewesen ist. Staatsminister Dr. Florian Hermann resümierte nach dem Ausflug in die Sammlung anlässlich des historischen Jahrestages: „Der 110. Todestag von Prinzregent Luitpold ist ein würdiger Anlass, dieser einzigartigen Persönlichkeit zu gedenken, nach der sogar eine eigene Epoche der bayerischen Geschichte – die „Prinzregentenzeit“ – benannt ist. Die Regentschaft von Luitpold fiel in eine lange Friedenszeit, die durch den harschen Kontrast des Ersten Weltkriegs im Rückblick noch mehr als „gute alte Zeit“ gilt. Der Glanz des Hauses Wittelsbach wirkt auch heute noch in Bayern nach und prägt sein Erscheinungsbild. Vielen Dank an das Haus der Bayerischen Geschichte für diesen faszinierenden Einblick in die Prinzregentenzeit!“

Als Gast war mit Jean Louis Schlim aus München auch einer der herausragenden Kenner der Zeit König Ludwigs II. und seiner Nachfolger anwesend. Zahlreiche Publikationen dazu stammen von ihm, u. a. das wegweisende Werk zu „Ludwig II. – Traum und Technik“. Jüngst hat er eine Biografie zum Bruder Ludwigs, dem unglücklichen König Otto vorgelegt. Er hatte zum Termin eine besondere Nachricht im Gepäck: Jean Louis Schlim weiß seine Sammlung bei den Historikern und Restauratoren rund um Direktor Dr. Richard Loibl in den besten Händen und wird das Haus der Bayerischen Geschichte als deren Erben einsetzen.

Bericht und Bilder: Haus der Bayerischen Geschichte

Blick hinter die Kulissen_II (v.l.n.r.): Direktor Dr. Richard Loibl zeigt im Beisein von Jean Louis Schlim, Staatsminister Dr. Florian Hermann MdL und Prinz Ludwig von Bayern die Preziosen der Sammlung © Haus der Bayerischen Geschichte | Foto: www.altrofoto.de

Blick hinter die Kulissen_III (v.l.n.r.): Staatsminister Dr. Florian Hermann MdL, Direktor Dr. Richard Loibl, Prinz Ludwig von Bayern und Jean Louis Schlim vor dem Gemälde des Prinzregenten in Generalsuniform von August Heyn, 1895 © Haus der Bayerischen Geschichte | Foto: www.altrofoto.de

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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